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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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dichten schwarzen Wimpern verbargen sehr wirkungsvoll den Ausdruck in seinen Augen. Wenn er ihr einen Vorgeschmack auf das hatte geben wollen, was ihr entging, wenn sie den Earl heiratete, dann hatte er damit mehr Erfolg gehabt, als er es sich in seinen wildesten Träumen ausgemalt hatte. Und wenn sie zu küssen seine Art und Weise war, sie für ihren Ungehorsam zu bestrafen, dann hatte sie ihn gewaltig unterschätzt. Er war wesentlich teuflischer und gefährlicher, als sie befürchtet hatte.
    Ein zitterndes Seufzen entrang sich ihren Lippen. Sie zwang sich, seinen Blick zu erwidern, war sich überdeutlich bewusst, dass ihre Hände immer noch leicht auf seiner Brust ruhten. »War das meine Strafe dafür, dass ich fortgelaufen bin?«, flüsterte sie.
    »Nein«, antwortete er, und der grimmige Ausdruck um seinen Mund ließ ihn noch erbarmungsloser aussehen als sonst. »Das war meine Strafe dafür, so dumm zu sein, Ihnen zu folgen.«
    Ehe sie versuchen konnte, aus seinen Worten einen Sinn herauszulesen, packte er sie am Handgelenk und begann sie hinter sich herzuziehen.
    »Haben Sie die Ketten oder Stricke vergessen?«, fragte sie, und ihre Verwunderung wich Zorn, als sie gezwungen war, hinter ihm herzustolpern, immer zwei Schritte für einen von seinen zu machen. »Ich bin sicher, Sie haben in Ihrem Leben schon oft genug Vieh gestohlen. Es überrascht mich daher, dass Sie nicht den Versuch unternommen haben, mir das Sinclair-Brandzeichen aufzudrücken wie auf eine Kuh oder eine Sau, die von der Weide gelaufen sind.«
    »Führen Sie mich nicht in Versuchung«, brummte er.
    »Haben Sie je über den Schmerz nachgedacht, den Sie meiner Familie zufügen? Meine Mutter und meine Schwestern sind vermutlich krank vor Sorge! Und was ist mit meinem Vater? Was, wenn ihn das hier geradewegs zur Flasche zurücktreibt?«
    »Ihre liebevolle Familie hat sich nichts dabei gedacht, Sie an den Earl zu verschachern. Sie werden daher keine Einwände haben, wenn ich Sie für ein paar Tage borge.«
    Emma konnte spüren, wie ihre Erbitterung wuchs – und ihr Temperament erwachte. »Wenn Sie mich nicht gehen lassen, werde ich einfach wieder weglaufen. Ich werde nicht zulassen, dass irgendeine alberne Highland-Fehde meine Familie zerstört.«
    Jamie blieb so abrupt stehen, dass sie beinahe gegen seinen Rücken geprallt wäre. Er fuhr zu ihr herum und schaute sie mit finsterer Miene an. Einen atemlosen Moment lang dachte sie, er würde sie erneut küssen oder etwas noch Schlimmeres tun. Aber er beugte sich einfach zu ihr herab, bis seine Nase fast ihre berührte. »Sie wissen nichts über Highlander oder ihre Fehden, Mädel. Sie halten es vielleicht für Ihre Pflicht Ihrer Familie gegenüber, erneut zu fliehen, aber ich betrachtete es als meine Pflicht meiner Familie gegenüber, Sie davon abzuhalten. Es wäre sicher nicht falsch, es sich noch einmal gut zu überlegen, ehe sie erneut blindlings in die Wildnis rennen.« Er ließ seinen Blick derart unverschämt vertraulich über sie wandern, dass sie neuerlich erschauerte. »Wenn Sie noch einmal weglaufen, werde nämlich ich am Ende entscheiden, dass Ihre Tugend mir mehr wert ist als dem Earl.«
    Ohne seinen Griff um ihr Handgelenk zu lockern, nahm er sein unnachgiebiges Tempo wieder auf, ließ ihr keine andere Wahl, als ihm stolpernd zu folgen oder mitgeschleift zu werden. Er hätte seine Absichten nicht klarer machen können. Die Kampflinien waren gezogen. Wenn Emma entschied, sie zu überschreiten, würde sie das auf eigene Gefahr tun.
    Jamie marschierte weiter und kämpfte gegen die Gewissensbisse an, die ihn plagten. Emma hatte ihm im Grunde genommen keine andere Wahl gelassen, als ihr mit dem Schlimmsten zu drohen. Es war ein Wunder, dass es ihm gelungen war, sie in letzter Sekunde von dem Felsvorsprung zu pflücken, ehe der in die Schlucht stürzte. Wenn sie versuchte, noch einmal wegzulaufen, würde er am Ende nicht rechtzeitig da sein, um sie vor einem ungeschickten Sturz irgendeinen Abhang hinunter oder vor einer hungrigen Bergkatze zu retten. Ihm erstarrte das Blut in den Adern, wenn er sich vorstellte, welcher Anblick ihn erwartet hätte, wäre er an dem Abgrund nur ein paar Minuten später eingetroffen.
    Er zog ungeduldig an ihrer Hand. Wenn sie ihre Schritte nicht beschleunigte, würde er sie bald schon hinter sich her den Berg hinaufzerren. Dann wären all seine Hoffnungen zunichtegemacht, sie ins Lager zurückzubringen und noch ein paar kostbare Stunden Schlaf zu finden, bevor die

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