Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)
Haus von den Gläubigern gepfändet werde und uns drei Monate Zeit bliebe, es zu räumen. Der Heiratsantrag des Earls war ein Geschenk des Himmels. Statt eine Mitgift zu verlangen, hat er meinem Vater im Gegenzug für meine Hand ein großzügiges Brautgeld gezahlt. Es ist so viel, dass selbst Papa es nicht verspielen oder vertrinken kann. Meine Mutter kann sich darauf verlassen, dass sie immer ein Dach über dem Kopf haben wird, solange sie lebt. Und als die neue Countess des Earls of Hepburn werde ich sowohl über die Mittel als auch über den Einfluss, meinen Schwestern ein Debut in London zu ermöglichen, verfügen. Ich werde in der Lage sein, anständige Ehemänner und ein angemessenes Heim für sie zu finden.«
»Während Sie selbst Ihr Zuhause und jede Hoffnung auf Glück aufgeben?« Jamie schüttelte den Kopf, und Zornesröte überzog seine Wangen. »Wenn Ihr Vater derjenige war, der den letzten Schilling seiner Familie vertrunken und verspielt hat, warum sollten Sie dafür büßen?«
Sie erhob sich von dem Baumstumpf und stellte sich vor ihn. »Weil ich diejenige bin, die ihn dazu getrieben hat.«
Kapitel 7
Drei lange Jahre hatte niemand in ihrer Familie es gewagt, diese Worte auszusprechen. Aber jetzt stand sie hier, sagte sie zu einem Mann, der für sie praktisch ein Fremder war – und ein gefährlicher Fremder dazu. Es war eine solche Erleichterung, sie endlich laut auszusprechen, dass Emma einen Moment benötigte, um Jamies ungläubiges Lächeln zu sehen. Es war die Sorte Lächeln, das man vielleicht einem sabbernden Flüchtling aus der Irrenanstalt Bedlam schenkte, der steif und fest behauptete, Richard Löwenherz zu sein.
»Sie? Sie waren es, der Ihren Vater in den Suff und an die Spieltische getrieben hat?« Sein Lächeln wurde zu einem ungläubigen Lachen. »Was für einen schrecklichen Fehltritt haben Sie begangen, Sie unartiges Kind? Haben Sie vergessen, die Katze hereinzulassen, oder haben Sie das Lieblingsporzellan Ihrer Mutter zerdeppert?«
Sie reckte trotzig ihr Kinn. »Ich habe einem Mann das Herz gebrochen.«
Halb rechnete sie damit, dass er in neuerliches Gelächter ausbrach angesichts der Vorstellung von ihr als Verführerin, aber während sie weitersprach, verblasste sein Lächeln langsam.
»Als ich siebzehn war, bin ich nach London gegangen, um meine Tante Birdie und meine Cousine Clara zu besuchen und in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Alles verlief genauso, wie meine Eltern es geplant hatten, und es gelang mir, einen Antrag von einem sehr netten jungen Geistlichen mit hervorragenden Aussichten auf eine schöne Pfarrstelle in Shropshire zu ergattern. Nachdem er den Segen meines Vaters eingeholt hatte, wurden die Verträge aufgesetzt und unterzeichnet. Aber weniger als einen Monat vor dem Hochzeitsdatum kam ich zu der Überzeugung, dass mir nichts anderes übrig blieb, als die Verlobung zu lösen.«
»Warum?«
Emma wandte sich ab und biss sich auf die Unterlippe, als die alte Scham ihr heiß in die Wangen stieg. »Ich hatte erkannt, dass ich einen anderen Mann liebte. Lysander war der zweite Sohn eines Marquis, der mir mit seinen Aufmerksamkeiten schmeichelte, wann immer wir uns auf einem Ball oder beim Ausritt in den Park trafen. Er suchte dann absichtlich meine Nähe, um mich so liebevoll zu necken, dass ich am Ende jeden Augenblick an ihn denken musste, in dem wir getrennt waren. Nachdem ich zu meinem Verlobten gegangen war und die Verlobung gelöst hatte, habe ich ihn aufgesucht und ihm erzählt, was ich getan habe. Ich dachte, er sei außer sich vor Glück.«
Jamie verzog das Gesicht, als ahnte er bereits den unausweichlichen Ausgang ihrer abgeschmackten kleinen Geschichte.
Emmas selbstironisches Lächeln verspottete nur sie selbst. »Er war entsetzt. Wie es den Anschein hatte, stand er unmittelbar davor, seine eigene Verlobung mit einer jungen amerikanischen Erbin bekannt zu geben, einer sehr hübschen, sehr reichen amerikanischen Erbin. Er machte deutlich klar, dass eine passabel hübsche Tochter eines einfachen Baronets aus Lancashire für ihn nie mehr sein könnte als eine Tändelei – und noch nicht einmal eine heftigere.« Sie tat die Erinnerung an die Demütigung und den Schmerz, als ob ihr das junge Herz aus der Brust gerissen worden sei, mit einem Achselzucken ab. »Er war immerhin großmütig genug, mir vorzuschlagen, ich könne ja erwägen, seine Mätresse zu werden, allerdings erst, wenn nach seiner Hochzeit eine angemessene Zeitspanne verstrichen
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