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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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zu verjagen. Wenn es einer Handvoll meiner Vorfahren nicht gelungen wäre, durch einen geheimen Tunnel bei den Verliesen zu entkommen und sich nach oben auf den Berg zurückzuziehen, wäre der Name Sinclair aus den Geschichtsbüchern der Highlands getilgt worden und inzwischen lange vergessen.
    Dann, während fünfundvierzig«, fuhr er fort, spielte auf den Konflikt vor weniger als hundert Jahren an, der Schottland verwüstet und die Highlander beinahe ausgelöscht hätte, »haben sich die Hepburns einmal mehr auf die Seite der Krone geschlagen, während der Clan Sinclair für Bonnie Prince Charlie in den Kampf gezogen ist.« Er schnaubte. »Wir Sinclairs konnten einer verlorenen Sache noch nie widerstehen.«
    »Also hegen Sie seit nunmehr über fünfhundert Jahren Groll gegen sie? Finden Sie nicht, dass das ein bisschen nachtragend ist?«
    Der sarkastische Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Wir wären vielleicht ein bisschen eher geneigt gewesen, ihnen zu vergeben, dass sie uns aus unserer eigenen Burg geworfen haben, wenn sie nicht seitdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit versucht hätten, uns auszulöschen. Wir waren gezwungen, auf Raubzüge zu gehen, um Brot auf unsere Tische zu bekommen … und in die Münder unserer Kinder.«
    Es war Emma nie in den Sinn gekommen, dass Jamie vielleicht eine Frau haben könnte oder gar Kinder, die in irgendeiner bescheidenen Hütte oben auf dem Berg auf seine Rückkehr warteten. Bei dem Gedanken machte sich in ihr ein merkwürdig hohles Gefühl breit.
    »Ist das der Grund, weswegen Sie Raubzüge unternehmen?«, erkundigte sie sich und wählte ihre Worte mit Sorgfalt. »Um Ihre Familie zu ernähren?«
    »Meine Männer sind meine Familie. Ihre Clans haben dem Clan Sinclair Treue geschworen – und seinem Anführer –, lange bevor wir geboren wurden. Sie mussten die meiste Zeit ihres Lebens hier versteckt in den Bergen verbringen und auf dem Land des Earls wildern, während er und seinesgleichen versuchen, sie wie Hunde zu jagen. Sie haben keine Frauen oder Kinder, die um ihren Herd sitzen. Um genau zu sein, haben die meisten von ihnen noch nicht einmal einen Herd, weil Hepburn dafür gesorgt hat, dass sie niemals lange genug an einem Ort bleiben können, um sich dort häuslich niederzulassen. Es mangelt ihnen vielleicht an den Manieren und dem Lack Ihres Bräutigams und der anderen feinen Herren Ihrer Bekanntschaft, aber jeder Einzelne von ihnen würde frohen Herzens sein Leben für mich opfern, sollte das jemals notwendig sein.«
    Seine Worte ließen Emma innehalten. Sie hatte nie so eine Loyalität gekannt. Noch nicht einmal von ihrer eigenen Familie.
    »Was ist mit dem Großvater, den der Earl in der Kirche erwähnt hat? Ist er der Anführer Ihres Clans – derjenige, der Sie geschickt hat, mich zu entführen?«
    Jamies Lachen hatte einen reuevollen Unterton. »Wenn mein Großvater wüsste, was ich im Moment treibe, würde er vermutlich versuchen, mir den Hintern zu versohlen. Er war nicht sonderlich glücklich, als ich vor vier Jahren St. Andrews verlassen habe und auf den Berg zurückgekehrt bin, um hierzubleiben. Er wollte immer etwas anderes für mich. Mehr. Er wusste, hier würde es nie mehr für mich geben, als ständig zu versuchen, der Schlinge auszuweichen, die Hepburn entschlossen ist, mir um den Kopf zu legen.«
    »Was vielleicht einfacher wäre, wenn Sie aufhörten, Verbrechen zu begehen … wie, oh … ich weiß nicht … wie beispielsweise die Braut des Mannes zu stehlen.«
    Jamie schüttelte den Kopf. »Es würde keinen Unterschied machen. Auf meinen Kopf ist ein Preis ausgesetzt, seit ich auf der Welt bin. Mein Leben ist niemals mehr wert gewesen, als Hepburn bereit war, dafür zu zahlen.«
    »Warum hasst er Sie so sehr?«
    Jamie zögerte einen Moment, ehe er antwortete: »Ich bin der letzte direkte Nachfahre der Anführer der Sinclairs. Wenn er mich vom Angesicht der Erde tilgen kann, werden die Hepburns ein für alle Mal gewonnen haben, und er wird glücklich sterben können.«
    Emma runzelte die Stirn, hatte immer noch Schwierigkeiten, sein Bild des Earls mit ihrem eigenen Eindruck in Einklang zu bringen. »Was genau haben Sie eigentlich auf der Universität studiert? Viehdiebstahl? Bräuterauben?«
    »Ich hatte immer am liebsten Kätzchentreten«, antwortete er gedehnt. »Aber meine befriedigendste Vorlesung war ›Übertrieben neugierige Jungfern vernaschen‹.«
    Emma schloss den Mund, dann gewann ihre Neugier allerdings doch wieder

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