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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ebenes Moorland erreichten, drückte Jamie dem Tier die Hacken in die Flanken. Emma hatte das Gefühl, als hätte der Hengst Flügel bekommen und trüge sie durch die Luft. Sie umklammerte Jamies Mitte fester und drückte ihr Gesicht an seinen breiten Rücken, flehte in einem stummen Stoßgebet, dass sie nicht herunterfallen möge und unter den Hufen der anderen Pferde zu Staub zertrampelt werde.
    Wenigstens trug Jamie heute ein Hemd unter seiner Lederweste. Wenn nicht, wäre sie gezwungen gewesen, die Hände vor seinem muskulösen Bauch, direkt auf seiner warmen nackten Haut zu verschränken. Auch so spürte sie noch durch das abgetragene Kleidungsstück hindurch das Anspannen seiner festen Muskeln.
    Erst als das Pferd wieder langsamer wurde, wagte sie es, den Kopf zu heben und die Augen zu öffnen. Sie atmete vor Schreck scharf ein und wünschte sich beinahe, sie hätte sie geschlossen gehalten. Das Pferd suchte sich seinen Weg auf einem schmalen Felsvorsprung, der besser für eine Bergziege geeignet wäre. Zu ihrer Linken ragte eine hohe glatte Felswand bis in den Himmel auf, und zur ihrer Rechten war … nun, nichts.
    Ehe sie die Augen wieder schließen konnte, wurde ihre Angst von Staunen verdrängt. Obwohl die schneebedeckten Felszacken von Ben Nevis sich immer noch in ihrer majestätischen Pracht vor ihnen erhoben, hatten sie eine schwindelerregende Höhe erreicht, wodurch sich ihnen eine atemberaubende Aussicht auf die Hügel und Moore unten eröffnete. Die höchsten Türme der Burg des Earls waren am Fuß des Berges zu erkennen. Ein einzelner Turmfalke flog über einen Himmel, der so strahlend blau war, dass es Emma fast in den Augen schmerzte, ihn anzusehen. Aber es wäre noch schmerzlicher gewesen wegzusehen.
    »Was für ein herrlicher Ausblick!«, hauchte sie, unfähig, ihr Erstaunen zu zügeln. »Himmel, es ist ja, als schaute man in den Himmel selbst.«
    Jamies einzige Antwort bestand aus einem unwirschen Brummen.
    »Und wohin genau sind wir an diesem schönen Frühlingstag unterwegs?«
    »Nach oben.«
    Sie durchbohrte seinen Rücken mit Blicken. »Wissen Sie, ich habe immer gehört, die Schotten seien ein streitlustiges Volk, bereit, jede Ausrede zu ergreifen, die als Grund dienen kann, eine Schlägerei oder einen Krieg anzuzetteln.«
    Jamie brummte wieder, unternahm jedoch nichts, um sie vom Gegenteil zu überzeugen.
    »Was also haben die Hepburns getan, weshalb ihnen die Sinclairs diese alberne Fehde ansagten?«, fragte sie. »Ein Schaf gestohlen?«
    »Nein«, antwortete er knapp. »Unsere Burg.«

Kapitel 10
    Emma öffnete verwundert den Mund. Sie drehte sich auf dem Pferderücken sitzend um, um noch einmal die hoch aufragenden Türme der Burg des Earls verwundert zu betrachten, nur um zu entdecken, dass sie unter einer verirrten Wolke verschwunden waren. »Wollen Sie etwa sagen, Hepburn Castle war früher …«
    »Ja, genau. Sinclair Castle«, beendete Jamie den Satz für sie.
    Als der schmale Pfad sich weitete und sie den Abgrund hinter sich ließen, über eine steinige Wiese ritten, regten seine Worte ihre Phantasie auf eine Weise an, die sie nicht erwartet hätte. Hätten die Winde des Schicksals anders geweht, hätte Jamie seine Braut in die beeindruckenden Steinhallen der Burg heimgebracht. Sie konnte ihn vor ihrem geistigen Auge sehen, stolz und aufrecht vor dem Altar der Kirche, ein Festtagsplaid über eine breite Schulter drapiert; in seinen Augen leuchtete Stolz, während seine Braut den langen Gang entlangging, in seine wartenden Arme.
    Sie konnte sich bildhaft vorstellen, wie er sie auf seine Arme hob und mit sicheren Schritten durch die Tür ins Turmzimmer trug, wo Generationen seiner Vorfahren schon ihre Braut zur Ihren gemacht hatten. Sie sah, wie er sie behutsam aufs Bett legte und seine Lippen auf ihre senkte, sie zärtlich und zugleich leidenschaftlich küsste, während seine Finger durch die seidige Weichheit der kupferfarbenen Locken strichen, die sich über das Kissen …
    »Longshanks«, bemerkte Jamie halblaut und riss sie damit dankenswerterweise aus ihrem besorgniserregenden Tagtraum. »Der Clan Hepburn ist am Ende des dreizehnten Jahrhunderts mit Longshanks – Ihrem Edward I. – ein Bündnis eingegangen, als dieser versucht hat, sich zum König von ganz Schottland zu machen. Die Hepburns versprachen ihm Gefolgschaft, aber der Clan Sinclair weigerte sich, das ebenfalls zu tun, sodass die Bastarde englische Schwerter zu Hilfe nehmen konnten, um uns aus unserer eigenen Burg

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