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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Bande herzloser Räuber gestolpert sind? Fehlte irgendetwas von Wert, als sie gefunden wurden?«
    Jamies Augen verdunkelten sich. »Nur eine Sache – die Halskette, die meine Mutter immer trug. Sie bekam sie von ihrer Mutter kurz vor deren Tod, und sie wurde nie ohne sie gesehen. Aber sie war nicht aus Silber oder Gold. Es war nicht mehr als wertloser Tand, den einer meiner Vorfahren in der Nacht, in der die Hepburns die Burg erobert haben, aus den Verliesen geschmuggelt hat. Es wäre für niemanden von Wert gewesen, der kein Sinclair war.«
    Emma ging ein paar Schritte fort, so in Gedanken versunken, dass sie völlig vergaß, dass sie am Ende achtlos über die Stelle lief, an der seine Eltern ihren letzten Atemzug getan hatte. »Wusste noch jemand außer der alten Kinderfrau von ihrem Geheimnis? Hätte jemand anders sie verraten können? Jemand, dem daran lag, dass die Fehde andauerte?«
    Sie drehte sich zu Jamie um. Das Mondlicht fiel auf sein Gesicht, sodass es aussah, als hätte Michelangelo es aus einem Block feinsten italienischen Marmors geschlagen. Sie hatte ihn nie so schön gesehen … oder so gnadenlos.
    »Dein Großvater hat geglaubt, der Earl habe etwas mit ihrem Tod zu tun, oder?« Ihre Stimme sank zu einem leisen Wispern. »Und du auch.«
    »Ich weiß, er hätte seinen Sohn lieber tot gesehen als mit einer Sinclair verheiratet.«
    »Glaubst du allen Ernstes, der Earl hätte deine Mutter – und seinen einzigen Sohn – kaltblütig ermorden können?«
    »Sie ermorden lassen, höchstwahrscheinlich. Der alte Hepburn hat immer jemanden zur Hand, der für ihn die Drecksarbeit erledigt.« Ein bitteres Lächeln spielte um Jamies Mund. »Er versucht mich aus dem Weg zu schaffen, seit ich auf der Welt bin. Er versucht alle Beweise auszulöschen, dass sein teurer Sohn dumm genug war, sich in eine nichtsnutzige dreckige Sinclair zu verlieben.«
    Wenn es einen Baumstumpf oder auch ein einladendes Stück Gras gegeben hätte, Emma hätte sich darauf sinken lassen, und sei es nur, um ihre weichen Knie zu entlasten.
    Bei Jamies Rachefeldzug gegen die Hepburns ging es nicht um Habgier oder darum, ein Erbe zu fordern, von dem er glaubte, es sei ihm vorenthalten worden. Das war es nie gewesen.
    Es ging um Gerechtigkeit, um Wiedergutmachung. Darum, das vergossene Blut, dessen Klage aus dem Boden unter ihren Füßen aufzusteigen schien, zu rächen.
    »Wenn es Rache wäre, die du willst, warum hast du mich in der Kirche nicht einfach erschossen und fertig?«, fragte sie, und ihr Herz begann zu schmerzen, als hätte er es getan.
    »Er hat etwas genommen, das mir gehört. Daher habe ich etwas genommen, das ihm gehörte.«
    Emma benötigte einen Augenblick, um zu begreifen, dass er nicht davon sprach, dass der Earl seiner Mutter das Leben genommen hatte. »Die Halskette«, hauchte sie. »Du bist nicht einfach am Gold des Mannes interessiert, nicht wahr? Du willst das Halsband. Er soll zugeben, dass er es war, der deine Eltern ermorden ließ.«
    Jamies Schweigen war die ganze Antwort, die sie brauchte. Er hatte behauptet, die Halskette sei billiger Tand, wertlos für alle, die nicht den Namen Sinclair trugen. Was, wie sie annahm, keine Übertreibung war, da er bereit war, alles zu opfern – sie eingeschlossen –, um sie zurückzubekommen.
    »Du musst dein ganzes Leben auf diese Gelegenheit gewartet haben. Warum jetzt?« Sie schüttelte hilflos den Kopf, und die Worte kamen geradewegs aus ihrem misshandelten Herzen gepurzelt. »Warum ich?«
    »Wenn es nach meinem Großvater ginge, wäre ich niemals in die Highlands zurückgekehrt. Aber als ich das trotzdem tat, merkte ich, dass er nicht länger stark genug war, seine Männer zu führen. Er stirbt, weißt du? Seine Zeit läuft ab. Er hat siebenundzwanzig Jahre damit gelebt, dass die Hälfte der Leute auf diesem Berg glaubt, es sei ein Sinclair gewesen, der diese Morde begangen hat. Ich werde ihn nicht mit dem Schatten dieses Verdachtes auf sich sterben lassen. So viel schulde ich ihm, besonders nach alldem, was er für mich getan hat.«
    »Und wenn der Earl sich einverstanden erklärt, dir im Austausch für mich die Kette zu geben, wenn er praktisch den Mord an deinen Eltern gesteht, was planst du dann zu tun?«
    Jamie zuckte die Achseln. »Die Behörden werden niemals einem Sinclair glauben oder einen Hepburn verhaften, daher nehme ich an, ich werde die Kette meinem Großvater bringen und darauf warten, dass der Teufel kommt, um die verderbte Seele des alten Hepburn zu

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