Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)
Schreibtischs. »Bruce, das ist mein Ermittlungsleiter, Detective Tony Mendez.«
»Tony.« Bordain begrüßte ihn mit einem kräftigen Händedruck. »Was ist mit Ihnen? Schleppt Ihr Boss Sie hin und wieder mit auf den Golfplatz?«
»Nein, besser nicht«, sagte Mendez und schüttelte den Kopf.
»So schlecht kann er gar nicht spielen, dass er gegen mich verliert«, witzelte Dixon. »Tony ist in unserer Softballmannschaft. Verdammt guter Shortstop. Aber nehmen Sie doch bitte Platz.«
Bordain setzte sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch. Mendez machte es sich auf dem daneben bequem, so als wären sie nur hier, um ein wenig miteinander zu plaudern. Man konnte sich nur schwer vorstellen, dass ein so freundlicher und umgänglicher Mann wie Bruce Bordain mit einer so zugeknöpften und muffigen Frau wie Milo Bordain verheiratet war.
»Wie geht es Mrs Bordain?«, erkundigte sich Dixon.
»Steifer Hals, Schmerzen, durcheinander«, sagte Bordain. »Die Geschichte gestern Nacht hat sie ziemlich mitgenommen.«
»Kann ich mir vorstellen«, sagte Dixon. »Gut, dass sie diesen deutschen Panzer fährt.«
»Sie denkt, Sie glauben ihr nicht, dass jemand sie von der Straße drängen wollte.«
»Das stimmt so nicht«, sagte Dixon. »Aber ich habe ihr gestern schon erklärt, dass wir nichts tun können, wenn wir nicht mehr über das andere Auto wissen.«
»Wenn ihr Auto gerammt worden wäre, hätten wir wenigstens Lackspuren und könnten nach einem Fahrzeug mit einem entsprechenden Schaden suchen«, sagte Mendez. »Ich bin heute Morgen noch mal zur Unfallstelle gefahren. Von dem anderen Auto gibt es nicht mal Bremsspuren.«
»Möglicherweise war der andere Fahrer einfach sauer, weil sie ihn ausgebremst hat«, sagte Dixon, »und bedrängte sie, um ihr Angst einzujagen.«
»Wenn es ihm darum ging, hat das jedenfalls funktioniert«, sagte Bordain. »Meine Frau ist normalerweise nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber gestern Nacht hat sie kaum ein Auge zugetan. Erst die Sache mit dem Paket – warum in aller Welt macht jemand so was? – und jetzt der Unfall.«
»Sie haben keinen Grund anzunehmen, dass irgendjemand Ihre Frau umbringen will, Mr Bordain?«, fragte Mendez.
»Ich kann mir nicht vorstellen, warum jemand das wollen sollte. Milo kann anderen Leuten schon mal auf die Zehen treten, klar, aber eigentlich hat sie ein gutes Herz, und sie ist garantiert nicht in dubiose Machenschaften verwickelt. Sie setzt sich mit Leidenschaft für die Dinge ein, die ihr wichtig sind, aber nichts davon ist in irgendeiner Weise fragwürdig.«
»Was ist mit Ihnen?«, fragte Dixon. »Sind Sie von irgendjemandem bedroht worden? Haben Sie irgendein Projekt laufen, gegen das jemand etwas haben könnte?«
»Ich habe da ein großes Projekt in Vegas«, sagte Bordain. »Aber glauben Sie mir, ich habe die richtigen Stellen geschmiert. Abgesehen davon handelt es sich um ein Parkhaus. Niemand hat was gegen Parkhäuser. Es wäre was anderes, wenn ich Atomkraftwerke bauen würde.«
»Wie steht es mit Milo und Ihnen?«, fragte Dixon.
Bordain hob die Augenbrauen. »Gut. Sie glauben doch nicht, dass ich sie umbringen lassen will, oder?«
»Nein. Ich dachte eher daran, dass sie vielleicht gern mehr Aufmerksamkeit von Ihnen hätte.«
»Ach so. Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Sind Sie verheiratet, Cal?«
»Geschieden.«
»Tony?«
»Nein, Sir.«
»Milo und ich sind seit siebenunddreißig Jahren verheiratet«, sagte Bordain. »Nach so vielen Jahren ist eine gute Ehe wie eine Geschäftsbeziehung. Wir haben beide unsere Stärken, wir bringen etwas in die Partnerschaft ein, und wir geraten uns nicht in die Quere. Die romantischen Zeiten liegen hinter uns. Wir sind alte Freunde. Wir haben uns unser Leben eingerichtet, und es läuft wie eine gut geölte Maschine.«
»Sieht Ihre Frau das genauso?«, fragte Mendez.
»Milo hat alles, was sie will. Sie ist sehr gut als Mrs Bruce Bordain. Sie hat einen Vollzeitjob daraus gemacht. Sie will mich gar nicht jeden Tag um sich haben.«
»Ich fürchte, ich muss jetzt ein wenig indiskret werden, Bruce«, sagte Dixon. »Gibt es in Ihrem Leben eine Frau, die es gern sehen würde, wenn Milo nicht mehr da wäre?«
Bordain zuckte nicht einmal mit der Wimper bei der Unterstellung, dass er seine Frau betrügen könnte. »Nein. Ich habe mir angewöhnt, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht passiert. Ich begleiche meine Rechnungen lieber sofort. In meinem Leben gibt es keine rachsüchtigen Frauen.«
»Ihre
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