Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)
hatte gehen wollen.
»So, nun ruhen Sie sich erst mal aus. Wenn es Ihnen in ein paar Stunden bessergeht und keine weiteren Komplikationen eintreten, kann Ihr Mann Sie wieder mit nach Hause nehmen. Danach müssen Sie sich allerdings unbedingt ein paar Wochen schonen, denn noch ist Ihr Baby nicht außer Gefahr«, erklärte die Gynäkologin und ließ Robert und Stella mit einem aufmunternden »Das wird schon!« allein.
»Hmm«, war alles, was Robert sagte, und Stella wusste nicht, was sie dem hinzufügen sollte. Vielleicht wollte sie insgeheim doch ein Kind. Stella war verwirrt. Wieder einmal stand die ganze Welt kopf, und sie war froh, dass Robert einfach nur schweigend bei ihr saß und ihre Hand hielt. Er war ihr Fels in der Brandung, und es war ein schönes Gefühl, ihn in diesem Moment an ihrer Seite zu wissen. Und zu wissen, dass Leonie und Nina draußen auf sie warteten.
Kapitel 26
A ls Leonie das Besprechungszimmer von Traumreisen betrat und Ingvar Svensson die Hand schüttelte, glaubte sie, sterben zu müssen. Seit einer Woche hatte sie sich seelisch auf diesen Moment vorbereitet, und trotzdem brach ihr beim Anblick der versammelten Runde sofort der Schweiß aus. Mit wackeligen Knien stellte sie sich vor ihre Kollegen und räusperte sich. Komm schon, du schaffst das, dachte sie und versuchte ein wenig ruhiger zu werden. In den letzten Tagen hatte Nina sie richtig gecoacht, und ihre Eltern hatten als Testhörer herhalten müssen und ihr viel Rückhalt gegeben.
Leonie straffte die Schultern und begann stockend, allmählich jedoch immer sicherer ihr neues Reisekonzept für Single-Frauen vorzutragen. Ihre Zuhörer sahen sie zustimmend an, und auch Thomas Regner lächelte anerkennend. Herr Svensson verzog unterdessen keine Miene, aber auf sein Urteil kam es Leonie nicht an. Im Augenblick zählte nur ihre Präsentation. Ihr Schlusswort wurde von anerkennendem Beifall begleitet, und Leonie war froh, die halbe Stunde so erfolgreich hinter sich gebracht zu haben.
»Ich glaube, ich hab mir jetzt einen Kaffee verdient«, hörte sie sich sagen, und ihre Kollegen lachten.
»Das haben Sie wirklich«, pflichtete Thomas Regner ihr bei, erhob sich und brachte ihr höchstpersönlich eine Tasse, die Leonie errötend entgegennahm. Sie hatte das Gefühl, auf einer Wolke zu schweben, und genoss ihr Glücksgefühl in vollen Zügen. Die folgende Diskussion bekam sie nur noch am Rande mit. Sollte sich das Team die Köpfe heißreden – ihre Aufgabe hatte sie mit Bravour bestanden, und für heute wollte sie einfach nur noch ihre Ruhe.
Doch Leonies Hoffnung wurde jäh zunichtegemacht, als Thomas Regner sie nach dem Meeting noch einmal ansprach.
»Herr Svensson und ich würden heute Nachmittag gern mit Ihnen noch einmal ausführlicher über das Konzept sprechen. Kommen Sie bitte um fünfzehn Uhr in mein Büro«, ordnete er an, worauf Leonie stumm nickte. Bis dahin würde sie hoffentlich wieder etwas in die Realität zurückgefunden haben.
Immer noch berauscht von ihrem Erfolg, rief sie bei Nina an und bedankte sich überschwänglich für deren Hilfe. Die freute sich riesig für Leonie, weil sie wusste, wie dringend ihre Freundin ein solches Erfolgserlebnis gebraucht hatte, insbesondere nach all dem Ärger mit Doris Möller.
Nina stand bei Koloniale Möbel, sah aus dem Fenster und dachte nach.
In kleinen Schritten, so, wie sich der Frühling gerade vorsichtig ankündigte, schien es auch in ihrer aller Leben langsam bergauf zu gehen, ausgenommen natürlich Stellas Zusammenbruch. Mit Schaudern erinnerte sich Nina an Stellas panisches Geschrei, an das blutige Nachthemd und ihr kalkweißes Gesicht. Aber der Zwischenfall hatte wirklich sein Gutes gehabt, und Nina fand es toll, dass sich Stella dazu entschlossen hatte, das Kind zu behalten. Das würde ihrem Leben einen neuen Sinn geben, und irgendwie hatte Nina das Gefühl, dass nun auch ihr Leben endgültig eine positive Wende nehmen würde. Außerdem freute sie sich auf den Zuwachs und ein wenig mehr Lebendigkeit in der Villa. Sie wusste schon, was sie Stella zur Geburt schenken würde: eine eigens für sie gezüchtete Rose.
Gutgelaunt dekorierte Nina sommerliche Wohnaccessoires im Eckfenster des Möbelladens. Spätestens Ende Februar hatten die meisten Menschen den langen Winter satt und sehnten sich nach Helligkeit und fröhlichen Farben. Ninas Laune stieg mit jedem bunten Kissen, jedem Windlicht und Tischset, das sie in die Hand nahm.
Bald würden die Vögel zwitschern und
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