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Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Eine Villa zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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kommen.
    Mit klopfendem Herzen wartete Nina auf die Verbindung, doch anstelle der ersehnten E-Mail von Waldemar Achternbeck fand sie eine Nachricht von Alexander Wagenbach, die er vor ein paar Minuten aus dem Restaurant abgeschickt hatte. Nina war irritiert. Woher hatte er ihre E-Mail-Adresse? Dann fiel ihr wieder ein, dass sie ihm im Glanz & Gloria ihre Visitenkarte gegeben hatte.

Von: [email protected]
An: [email protected]
Betreff: Entschuldigung

Liebe Nina,
bitte entschuldigen Sie mein unhöfliches Verhalten heute Abend und damals bei Ihnen im Laden. Auch wenn man es mir vorhin nicht angemerkt hat – ich habe mich gefreut, Sie zu sehen. Schade nur, dass Sie nicht alleine waren, ich hätte mich gerne ungestört mit Ihnen unterhalten.
Ich erlebe beruflich und privat momentan eine schwierige Zeit, und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht mit neuen Problemen zu kämpfen habe. Als ich Sie bei Koloniale Möbel besucht hatte, bekam ich die Nachricht, dass sich einer meiner wichtigsten Mitarbeiter entschieden hat, zu kündigen. Und so bin ich Hals über Kopf aufgebrochen, in der Hoffnung, das Schlimmste zu verhindern, doch leider vergebens. Bitte entschuldigen Sie, aber mir sind die Nerven durchgegangen. Seitdem habe ich mich nicht mehr getraut, mich bei Ihnen zu melden. Ich hatte wohl Angst, dass Sie böse auf mich sind. Ich würde mich jedoch sehr freuen, wenn wir uns bald unter entspannteren und erfreulicheren Bedingungen sehen könnten, und hoffe, dass es Ihnen gutgeht!
Alles Liebe,
Alexander

    Nachdenklich saß Nina vor ihrem Computer und überlegte, was wohl die Probleme waren, mit denen Alexander Wagenbach sich tagtäglich herumschlug. Ein fehlender Mitarbeiter reichte ja schon. Wer es wohl war, der ihn so holterdiepolter im Stich gelassen hatte. Vielleicht Gaston, der Maître de Cuisine, ein etwas kapriziöser Koch aus Avignon, von dem Nina schon so viel gehört hatte? Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie schlimm es war, wenn der Chefkoch von heute auf morgen kündigte und im wahrsten Sinne des Wortes »den Löffel abgab«. Bei dem Gedanken musste Nina unwillkürlich kichern, wenngleich sie es dem armen Mann natürlich nicht wünschte, aus dem Leben zu scheiden. Jedenfalls war die Mail von Alexander wirklich sehr nett. Und sicher konnte er etwas Aufmunterung gebrauchen. Ohne lange zu überlegen, schrieb sie zurück:

Von: [email protected]
An: [email protected]
Betreff: Schon okay

Lieber Alexander,
es tut mir leid, dass Sie sich mit solchen Sorgen herumschlagen müssen, aber zumindest in einem Punkt kann ich Sie beruhigen: Ich bin Ihnen nicht böse. Mit schweren Zeiten kenne ich mich aus, und wenn man mittendrin steckt, hat man immer das Gefühl, dass sich an diesem Zustand nie wieder etwas ändern wird. Aber glauben Sie mir (und ich hoffe, ich klinge nicht wie einer dieser esoterischen Jahreskalender), die Dinge werden sich mit der Zeit relativieren, und vielleicht können Sie sogar noch etwas Positives aus Ihrer Krise ziehen. Melden Sie sich einfach, wenn Sie jemanden zum Reden brauchen.
Kopf hoch!
Nina

    Als sie die Nachricht abgeschickt hatte, überkam sie eine Welle der Traurigkeit. Warum meldete sich Asterdivaricatus nicht? Es war seltsam, dass er ausgerechnet jetzt nichts mehr von sich hören ließ, nachdem sie ihm ein Treffen vorgeschlagen hatte. Das konnte nur bedeuten, dass er kein Interesse daran hatte, sie kennenzulernen, oder dass er etwas zu verbergen hatte. Vielleicht war er liiert oder doch ein ganz anderer, als er vorgegeben hatte zu sein.
    »Also zurück auf Anfang«, murmelte Nina seufzend, während sie sich das Gesicht eincremte. In letzter Zeit fand sie zunehmend Gefallen daran, ihren Körper mit duftenden Lotionen zu pflegen und zu verwöhnen.
    »Du bist ein richtiges Mädchen geworden«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild und streckte sich selbst die Zunge heraus.
    Als Nina ein paar Minuten später im Bett lag, wälzte sie sich unruhig von einer Seite auf die andere. Immer wieder glitten ihre Gedanken zu Asterdivaricatus. Sie ärgerte sich, dass sie sein Schweigen so verletzte, doch sie konnte nichts dagegen zun. Erst gegen vier Uhr morgens fiel sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

    »Bleiben Sie bei Ihrem Entschluss?«, erkundigte sich Thomas Regner am darauffolgenden Tag und musterte Leonie streng. Vor diesem Augenblick hatte sich Leonie gefürchtet, aber sie war entschlossen, hart zu bleiben. Sie wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. »Ja, ich denke, dass

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