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Eine Witwe ohne Tränen

Eine Witwe ohne Tränen

Titel: Eine Witwe ohne Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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beginnt diese Räuberidylle direkt Spaß zu
machen. Wann werden denn nun endlich all die schönen Frauen über meine Füße
stolpern?«
    »Das
ist das Teuflische im wirklichen Leben«, sagte ich mitfühlend. »Wer hat denn je
in West-Hollywood eine schöne Frau gesehen?«
    Ich
legte auf und wurde mir dann Ritas stetigen Blicks bewußt, der förmlich ein
Loch zwischen meine Schulterblätter bohrte. Als ich mich umdrehte, war sie
aufgestanden, und aus ihren Augen leuchtete äußerste Entschlossenheit. »Ich
komme mit«, sagte sie in scharfem Ton.
    Ich
schüttelte den Kopf. »Süße, jemand muß sich um die Zitadelle kümmern. Jemand
muß hier an diesem Telefon ausharren für den Fall, daß es klingelt und Sie mich
dann in schrillem Falsett >Hilfe< schreien hören.«
    »Das
ist nicht fair.« Sie stampfte beinahe mit dem Fuß auf. »Sie erleben alle diese
erregenden Dinge, während ich hier nur allein herumsitze und warte.«
    »Ich
bin gar nicht überzeugt, daß etwas passiert«, sagte ich in entschuldigendem
Ton. »Es ist durchaus möglich, daß das Ganze ausgeht wie das Hornberger
Schießen.«
    »Es
ist sinnlos, mit einem Irren zu diskutieren.« Sie warf sich auf die Couch und
grinste mich plötzlich hinterhältig an. »Ich will Ihnen ein kleines Geheimnis
verraten, Holman. Wenn das Telefon klingelt, lasse ich es klingeln!«
    Ich
widersprach nicht, denn ich war zu sehr damit beschäftigt, mich zur Tür zu
schleichen. Als ich in den Korridor hinaustrat, hörte ich hinter mir einen
lauten Krach, als ob eine Bombe explodiert wäre, gefolgt vom Klirren
zerbrochenen Glases. Nichts erleichtert, abgesehen von Sex, das Gemüt eines
Mädchens mehr, überlegte ich philosophisch, als Dinge zu zerschmeißen.
    Ungefähr
eine Viertelstunde später fuhr ich langsam die Straße entlang, in der Godfrey
wohnte, und konnte Fosse nirgendwo sehen. Ich fuhr
noch langsamer zurück, sah eine Gestalt unmittelbar vor mir aus dem Dunkel
treten und hielt. Er stieg mit befriedigtem Grinsen auf dem Gesicht in den
Wagen. »Ich hätte Sie bereits fünfmal mit meiner Überschall-Luftdruckpistole in
Ihre Bestandteile auflösen können, während Sie da die Straße entlanggekrochen
sind«, sagte er beglückt. »Ich wette, Sie haben mich nicht gesehen. Oder?«
    »Teufel,
Teufel!« Ich blickte ihn mit vor Bewunderung aufgerissenen Augen an. »Wenn das
nicht Captain Alpha von den Milchstraßen-Rangers persönlich ist!«
    »Am
Rand der Milchstraße stehend, eine Million Welten überwachend«, sagte er mit der
Stimme eines der Cartoon-Helden mit den breiten Unterkiefern. »Während ihr
Jungens von der Weltraumkontrolle euch zu Hause rumtreibt und an den
Raumraketen herumfummelt.« Seine Stimme wurde plötzlich normal. »Sie müssen
präkognitive Fähigkeiten haben — die Besucher sind vor zehn Minuten
eingetroffen.«
    »Wie
viele?«
    »Zwei.
Sie stiegen aus dem Wagen und gingen so schnell über den Bürgersteig, daß ich
nur einen kurzen Blick auf sie werfen konnte. Der Bursche war groß und massiv gebaut,
die Frau blond mit einem bis zu den Ohren hochgezogenen Mantel.«
    »Sie
trafen nicht zufällig in einem Rolls-Royce ein? Nein«, ich beantwortete meine
Frage gleich selber, »das wäre ein bißchen offensichtlich gewesen.«
    »Ich
sterbe demnächst vor Neugierde«, sagte Fosse . »Was
passiert jetzt?«
    »Ich
glaube, ich werde meinem alten Freund Justin Godfrey einen Besuch abstatten«,
sagte ich.
    »Ich
gehe mit.«
    Ich
zögerte einen Augenblick. »Es kann dabei hart hergehen.«
    »Überlegen
Sie, was Sie sagen, Holman. Vergessen Sie nicht, daß Sie mit Captain Alpha
sprechen.« Sein Gesicht in dem blassen Licht der durch das Wagenfenster
hereinscheinenden Straßenlampe wurde ernst. »Im Ernst, Sie können mich nicht
einfach erst zuziehen und dann, wenn es aufregend wird, wieder ebenso einfach
sitzenlassen.«
    »Ich...«
Ich hielt plötzlich inne, als ich jemand aus dem Doppelhaus auf der anderen
Straßenseite treten sah. »Wer ist denn das?«
    Er
blickte flüchtig durch die Windschutzscheibe. »Das ist der Gorilla mit dem Hut.
Der, welcher zusammen mit Godfrey gekommen ist.«
    »Und
nun, nachdem die anderen Besucher eingetroffen sind, geht er?« Ich sah, wie die
massige Gestalt in einen Wagen stieg, der auf der anderen Straßenseite stand
und dann wegfuhr.
    »Gehen
wir jetzt?« fragte Fosse ungeduldig.
    »Ich
gehe«, sagte ich. »Lassen Sie mir zehn Minuten Zeit, und kommen Sie dann nach.«
    »Okay,
Sie wissen vermutlich, was Sie tun.« Ich konnte

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