Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine wundersame Weihnachtsreise: Roman (German Edition)

Eine wundersame Weihnachtsreise: Roman (German Edition)

Titel: Eine wundersame Weihnachtsreise: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
Vom Netzwerk:
Glück, Mädel!«, fiel ihr der Mann ins Wort, bevor sie anbringen konnte, dass sie ja eigentlich nur telefonieren wollte. »Ich bin gerade zu einer neuen Schicht eingeteilt worden.« Er blickte zu seiner Frau, deren Miene auf einmal alles andere als begeistert wirkte. »Kann versuchen, dich bis zum Rügendamm zu bringen und dich dort einem Kollegen zu übergeben. Auf der ganzen Insel werden wir wahrscheinlich die Einzigen sein, die heute Nacht fahren können. Wenn du erst mal in Stralsund bist, kommst du vielleicht schneller weiter.«
    Anna war noch immer nicht sicher, was sie von diesem Angebot halten sollte, aber da die Alternative eine Nacht im leeren und kalten Bahnhofsgebäude war, nickte sie. »Okay, wenn Sie das wirklich tun würden?«
    »Wollen Sie nicht besser hierbleiben und bis zum Morgen warten?«, fragte die Frau des Schneepflugfahrers nun. Es war ihr anzumerken, dass sie das nicht gern tat, aber sie brachte es anscheinend auch nicht übers Herz, Anna den Schneemassen zu überlassen.
    »Das ist sehr nett von Ihnen, aber meine Familie wartet jetzt schon fast fünf Stunden auf mich. Wenn ich darf, dann fahre ich gern mit dem Schneepflug mit und kämpfe mich durch.«
    Im nächsten Augenblick verspürte Anna ein leichtes Bedauern, dass sie das gesagt hatte, denn in diesem Haus war es gemütlich und warm, und bei Tageslicht sah sicher alles ein bisschen anders aus. Aber sie dachte an ihre Mutter und Jonathan, hauptsächlich an ihn. Sie sollte versuchen, sie telefonisch zu erreichen, und wenn das nicht klappte, so schnell wie möglich in Berlin aufkreuzen, damit sie sich keine Sorgen machten.
    »Ähm, Ihr Telefon funktioniert nicht zufällig ohne Strom?«, fragte sie zweifelnd und deutete auf den Apparat auf dem kleinen Beistelltischchen neben dem Fenster.
    »Bei Stromausfall funktioniert hier gar nichts!«, polterte der Mann lachend, dann ging er zum Küchenschrank, holte ein paar Schokoladenriegel heraus und schob sie in die Tasche seiner orangefarbenen Jacke. Anschließend wandte er sich seiner Frau zu. »Geh schlafen, Schatz, ich bin morgen früh wieder hier. Wenn ich nicht einschneie.«
    Die Frau sah ihn streng an, zog ihm dann aber seine Jacke zurecht, obwohl das nicht sein musste, streichelte seine Wange und gab ihm einen Kuss. »Pass gut auf dich und das Mädel auf, ja?«
    »Versprochen!«, entgegnete er und bedeutete Anna dann, ihm zu folgen.
    »Vielen Dank«, sagte Anna lächelnd zu der Frau, dann nahm sie ihren Koffer und trat wieder hinaus in die Kälte.

9. KAPITEL
    O bwohl der Mann nicht wirkte, als würde er seinen Schneepflug dazu benutzen, um junge Anhalterinnen aufzugabeln und anschließend zu befummeln, war es Anna doch ein wenig mulmig zumute, als sie in die Kanzel des Räumfahrzeugs kletterte. Hier saß sie wie im Fahrerhäuschen eines Lastwagens – na ja, so ein Schneeräumer war ja eigentlich was Ähnliches, nur dass er keinen Auflieger hinter sich hatte, sondern eine überdimensionale Schaufel vor sich.
    Der Mann nahm neben ihr Platz und ermahnte sie, sich anzuschnallen, dann startete er den Motor des Gefährts.
    »Übrigens, ich bin Karl Hansen.« Er reichte ihr seine riesige Hand. »Dann auf gute Reise, nicht wahr?«
    Der Schein der orangefarbenen Rundumleuchten huschte über den Schnee, während sich der Schneepflug langsam, wirklich sehr langsam in Bewegung setzte.
    »Kann ein bisschen dauern, aber die Heizung funktioniert, und wir werden in ungefähr einer Stunde am Damm sein«, erklärte Hansen, während er den ersten Schokoriegel aus der Tasche zog. Als er Anna auch einen anbot, schüttelte sie den Kopf. Hunger hatte sie nicht. Aber immerhin war sie wieder unterwegs. Sie blickte auf ihr Handy, doch entweder war irgendwo ein Sendemast umgeknickt oder das Fahrzeug war schalldicht. Bei all dem Metall ringsherum und der großen Schaufel vor ihnen, die sich durch die höher werdenden Schneewehen fraß, wäre es kein Wunder gewesen, wenn die Funkwellen ebenfalls daran abprallten.
    Zu allem Überfluss zeigte ihr Handy dann auch noch an, dass es nur noch 10 % Ladung hatte. Anna hatte vor ihrer Abreise gemeint, dass es reichen würde, eigentlich sollte sie ja jetzt auch schon längst in Berlin sein und das Handy am Ladeakku.
    Aber vielleicht würde sie bald wieder in ein Gebiet kommen, in dem sie Empfang hatte.
    »Na, dann wollen wir mal ein bisschen Musik anmachen«, sagte der Fahrer, den ihr Schweigen offenbar störte, unternehmungslustig und schaltete das Radio an.
    Anna machte sich

Weitere Kostenlose Bücher