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Eine wundersame Weihnachtsreise: Roman (German Edition)

Eine wundersame Weihnachtsreise: Roman (German Edition)

Titel: Eine wundersame Weihnachtsreise: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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ja, immerhin sorgen Sie dafür, dass die Leute an Weihnachten gut nach Hause kommen. Ohne Sie würde der Autofahrer feststecken.«
    »Oh, das kann ihm weiter hinten noch passieren! Der Schnee fällt diesmal verdammt schnell.«
    »Aber Sie werden irgendwann den Rückweg antreten, und dann schaufeln Sie ihn frei.«
    »Stimmt auch wieder. Aber ich bin ja nicht allein, meine Kollegen vom Winterdienst sind heute alle unterwegs. Und wenn’s schlimm kommt, werden wir auch morgen und über die Feiertage rausmüssen. Aber vielleicht hat Frau Holle ja ein Einsehen mit uns, irgendwann ist es auch mal wieder gut mit dem Schnee, ne?«
    Anna lächelte über die Bescheidenheit des Mannes. Und gleichzeitig fand sie, dass die Arbeit der Schneeräumer viel zu wenig gewürdigt wurde. Dabei würden all die wichtigen Leute mit ihren schweren Dienstwagen sehr alt aussehen, wenn es keine Schneepflüge gäbe.
    Ein Summen in ihrer Hosentasche riss sie aus ihren Gedanken. Eine Nachricht auf dem Handy! Offenbar hatte sie wieder Empfang!
    Rasch zerrte sie das Telefon aus der Hosentasche und beschloss, sofort zu antworten oder zurückzurufen, wenn es ihre Mutter war. Doch anstelle einer Nachricht flammte ein anderes Fenster auf: »Nur noch 4 % Ladung. Bitte schließen Sie Ihr Handy an eine Stromquelle an.«
    Ein verzweifeltes Jaulen entfuhr ihr. Auch das noch! Wo war denn hier eine Stromquelle? Zu allem Überfluss sah sie, dass oben am Rand ihres Handys bei der Netzanzeige immer noch KEIN NETZ stand. Es war zum Auswachsen!
    »Was ist denn los?«, erkundigte sich Karl Hansen, als sie an einer Ampel haltmachten. Das rote Licht hing bedrohlich über ihren Köpfen, während die Schneeflocken an der Fensterscheibe vorbeirasten.
    »Mein Handy hat kaum noch Ladung. Sie haben nicht zufällig eins dabei? Eins, das Netz hat?«
    Der Mann griff in seine Tasche und holte ein kleines, sehr alt wirkendes Handy aus der Tasche. Die Netzanzeige war allerdings auch auf null. »Tut mir leid, im Winter ist das immer so ’ne Plage. Manchmal geht das Netz, manchmal will’s nicht. Aber ich habe zur Not ein Funkgerät dabei, falls man auf einen eingegrabenen Autofahrer trifft oder so. Soll ich wen anfunken? Ist dir nicht gut?«
    Anna schüttelte den Kopf. »Nein, es ist so weit alles okay, es ist nur so … Meine Familie weiß nicht, wo ich abgeblieben bin. Eigentlich sollte ich schon seit Stunden in Berlin sein. Nicht, dass mich wer abgeholt hätte oder so, aber bestimmt macht sich meine Mutter Sorgen. Deshalb habe ich auch vorhin nach dem Telefon gefragt, aber wenn da kein Strom ist und hier kein Netz und ich keine Ladung mehr habe, wenn wieder Netz da ist …«
    »Das tut mir echt leid, aber wenn wir meinen Kollegen am Damm treffen, kann der dir vielleicht helfen. Vielleicht hält der Akku noch eine Weile, ist ja nicht gesagt, dass er gerade dann ausfällt.«
    Anna nickte, stellte die Beleuchtung des Handys aus und schob es dann wieder in die Tasche. Im nächsten Moment schaltete die Ampel auf Grün. Fast war sie versucht, zu fragen, wann sie endlich da sein würden, doch das verkniff sie sich und starrte vor sich hin brütend aus dem Fenster.

10. KAPITEL
    » D a vorn ist der Rügendamm!«, schreckte Hansen Anna aus ihrem beginnenden Schlummer. Zunächst konnte sie nichts weiter als den Lichtschein auf der verschneiten Straße sehen, doch dann sah sie ein Blinken irgendwo in der Dunkelheit.
    »Sie beleuchten die Brücke wie ein Windrad, wahrscheinlich, damit kein Flugzeug aus Versehen dagegenfliegt«, erklärte der Schneepflugfahrer. »Und wie ich sehe, haben wir Glück, da vorn fährt einer meiner Kollegen gerade eine Wende. Ich werde ihn mal anfunken.«
    Kurze Zeit später tönte die verzerrte Stimme des anderen Fahrers durch die Kanzel.
    »Ja, Kalle, was gibt’s denn?«
    Während Hansen Annas Geschichte in Kurzform erzählte und nachfragte, ob der andere Fahrer sie übernehmen könnte, blickte Anna auf das Wasser, das sie von hier aus im Mondschein glitzern sah.
    Konnte die Ostsee einfrieren? Sicher nicht ganz, aber sie hatte schon Fotos gesehen, auf denen sich hohe Eisberge am Strand türmten. Eisskulpturen, so wunderschön, wie sie nicht mal ein Künstler erschaffen konnte. Doch so etwas gab es hier nicht. Es gab nur Schnee, der in das dunkle Wasser rieselte.
    »Du hast Glück«, riss sie Hansens Stimme aus ihren Gedanken. »Mein Kollege übernimmt dich und bringt dich über den Rügendamm zur Autobahn. Dort gibt es eine Raststätte, an der du dich

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