Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition)

Titel: Eine zweite Chance für den ersten Eindruck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
Vom Netzwerk:
nur wissen. Und ich wollte dich noch etwas fragen.“
    „Was denn?“
    „Ich möchte gerne Lucy von uns erzählen, aber zuerst wollte ich dein Einverständnis dafür haben.“
    „Von mir aus. Und was genau wolltest du ihr sagen?“ Ist ja nicht so, als wären wir ein Paar.
    „Dass du wichtig für mich bist und ich gerne mehr Zeit mit dir verbringen möchte. Ich möchte auch die Möglichkeit haben, dich ohne besonderen Grund zu sehen, wenn Lucy dabei ist. Aber dafür muss ich ehrlich zu ihr sein.“
    „Okay!“, ist mal wieder meine überaus intelligente Antwort. Dieser Mann macht mich einfach sprachlos. Eric grinst, aber ich kann nicht genau sagen, ob er das gleich nach seinen Worten gemacht hat, oder als Reaktion auf meine Antwort.
    „Wir werden nicht mehr lange hier bleiben“, erklärt er mir jetzt. „Wir haben zwar Glück gehabt, aber um uns herum ist nur Zerstörung. Dem muss ich Lucy nicht länger aussetzen, als unbedingt nötig. Morgen werde ich versuchen, unsere Flugtickets umzubuchen. Wenn wir Material bekommen, dann helfe ich noch bei der Dachreparatur. Danach habe ich noch eine Sache zu erledigen und dann möchte ich schnellstmöglich nach Hause.“
    Es gibt wohl gerade keine bessere Nachricht für mich, auch wenn es mir ein bisschen Angst macht. Was wird sein, wenn er wieder hier ist?
    „Was musst du denn noch erledigen?“, frage ich, mal wieder ohne nachzudenken.
    „I’ll go to the cemetery with Lucy.”
    „Entschuldigung. Ich wollte nicht neugierig sein.“
    „Lass das“, unterbricht er mich. „Du musst dich für nichts entschuldigen. Es ist dein Recht, es zu erfahren. Keine Lügen mehr. Ich habe es versprochen.“
    „Okay.“ Mal wieder.
    „Ich melde mich, wenn ich die Daten über unseren Rückflug kenne. Okay?“
    „Okay.“ Hey, diesmal war es nicht meine Schuld.
    „I miss you terribly, beautiful girl.”
    „Ich vermisse dich auch. Sehr.“ Ich liebe dich.
    „I have to go. Bye.”
    „Grüß Lucy von mir. Ciao Eric.“

17.
     
    Es gibt nur zwei Dinge, dich ich an meinem Beruf hasse. Vollgekotzt zu werden und Läuse. Den ersten Schub von Magen-Darm-Grippe haben wir für diesen Herbst gerade hinter uns, nun sind es mal wieder die Läuse. Wenn ich nur an diese kleinen Biester denke, juckt mir der ganze Kopf. Bislang bin ich zum Glück davon verschont geblieben, aber das ist ja keine Garantie, dass es so bleibt.
    Im Kindergarten bin ich jeden Tag unzähligen Viren und Bakterien ausgesetzt und habe im Laufe der Zeit ein ganz gutes Immunsystem entwickelt, doch Läuse sind ja leider eine ganz andere Nummer. Vor allem, wenn man die verdächtigen Kinder auf Nissen untersuchen muss. Deswegen springe ich jeden Tag nach Feierabend gleich unter die Dusche und wasche mir fast panisch die Haare. Ich weiß, dass es hysterisch ist und übermäßige Hygiene auch nichts bringt, aber ich kann mir einfach nicht helfen.
    Also stehe ich auch heute wieder unter dem heißen Duschstrahl und wasche mir schon zum zweiten Mal die Haare. Morgen kommen Eric und Lucy wieder. Der Gedanke alleine bringt ein lange vermisstes Kribbeln in meinem Unterleib und lässt mich an Erics Berührungen denken. Meine Hände wandern wie von selbst zu meinem Brüsten. Nur ein streichen über die Warzen genügt, damit sie sich zusammenziehen. Ich sehe es förmlich vor mir, wie sich Erics Lippen darum schließen und er sanft an ihnen saugt. Mit einem genervten Seufzer lassen ich meine Hände sinken und steige aus der Dusche. So gerne ich es jetzt zu Ende bringen würde, unter der Dusche habe ich das noch nie gekonnt. Ich greife mir ein Handtuch, wickele es um meine Haare und ziehe mir dann den Bademantel über.
    In der Küche nehme ich mir einen Joghurt aus dem Kühlschrank und setze mich damit im Wohnzimmer vor den Fernseher. In der Hoffnung Eric noch online zu erwischen, bevor er auf dem Weg zum Flughafen ist, fahre ich mein Notebook hoch. Ich kann es nicht erwarten, bis er wieder hier ist, doch ich habe auch eine Scheißangst davor, wie es sein wird.
    Ein Klopfen an meiner Wohnungstür reißt mich aus meinen Gedanken. Da es eigentlich nur David oder Thorsten sein können, die direkt hier oben stehen, reiße ich ohne nachzudenken die Tür auf. Der Anblick vor mir lässt mir den Atem stocken. Eric. Mit zerzausten Haaren, in Jeans und zerknittertem Shirt und mit sehr müden Augen, aber dem ehrlichsten Lächeln, dass man sich vorstellen kann. Mein Herz macht nicht nur einen, sondern gleich mehrere Sprünge.
    „Was machst du

Weitere Kostenlose Bücher