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Einem Tag in Paris

Einem Tag in Paris

Titel: Einem Tag in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Sussman
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sich aufsteigen, und diesmal hat es nichts mit der Schwangerschaft zu tun.
    »Woher sind Sie?«, fragt die Frau.
    »Aus den Vereinigten Staaten.«
    »Sie sprechen Französisch. Amerikaner sprechen kein Französisch.«
    »Ein paar von uns schon.«
    »Ein amerikanischer Filmstar dreht heute in Paris. Auf der Pont des Arts, in ungefähr einer Stunde. Wir schließen das Geschäft bald. Meine Empfangsdame ist schon gegangen, um einen guten Platz zu bekommen.«
    »Wer ist es denn?«, fragt Josie.
    »Dana Hurley. Sie ist unglaublich sexy, oder?«
    »Sie schneiden zu viel ab«, sagt Nico zu der Friseurin.
    »Wer sind Sie? Ihr Freund?«
    »Nein«, sagt Josie.
    »Ja«, sagt Nico.
    Josie funkelt ihn an.
    »Alors«, sagt die Friseurin zu Josie.
    Josie schließt die Augen und spürt, wie die Hände der jungen Frau ihr Haar zerzausen. Sie fühlt sich leicht, schwerelos, als könnte sie davonschweben.
    »Hat Dana Hurley kurze Haare?«, fragt sie, die Augen noch immer geschlossen.
    »Ja«, sagt die Friseurin. »Ach, ich weiß nicht. Sie ändern ihre Frisur so oft. In ihrem letzten Film hatte sie einen Bob.Aber es ist egal, was sie mit ihren Haaren macht – sie ist jemand, den ich vögeln will.«
    »Sie ist alt, oder?«, fragt Nico.
    Josie hört die beiden wie aus weiter Ferne. Sie hat die Augen geschlossen, und mit dem Schnippeln der Schere in ihren Ohren, dem Hämmern des Techno-Pop in ihren Knochen und dem luftigen Gefühl im Nacken fühlt sie sich wie in eine andere Welt versetzt. Vielleicht ist sie dabei, zu jemand anderem zu werden.
    »Ach, sie muss so um die fünfundvierzig sein, aber sie ist die Frau, die wir alle gern sein wollen. Sie ist sexy und leidenschaftlich und fühlt sich wohl in ihrer Haut. Wissen Sie, was ich meine?«
    Bien dans sa peau. Wohl in ihrer Haut, denkt Josie. Ich habe mich nicht mehr wohl in meiner Haut gefühlt seit jener letzten Nacht, die ich mit Simon verbracht habe.
    »Ich weiß nicht«, sagt Nico. »Ich stand eigentlich noch nie auf ältere Frauen.«
    »Das liegt daran, dass die meisten älteren Frauen etwas verlieren«, sagt die Friseurin. »Sie verlieren ihre Fähigkeit, gevögelt zu werden. Sie hören auf, ständig an Sex zu denken, und denken an Jobs und Landhäuser.«
    Josie schlägt die Augen auf. Sie sieht jemand anderen im Spiegel. Ihr Haar umrahmt ihr Gesicht, und ihre Augen sehen groß aus, ihr Mund voll. Sie sieht älter und jünger aus – sie sieht wild aus, und sie sieht nicht verängstigt aus.
    »Oui, chérie?« Die Friseurin beugt sich zu ihr vor. »Sehen Sie, was ich meine? Sie sind ein Filmstar, oder?«
    Sie korrigierte spätabends Klassenarbeiten in ihrem Häuschen, als es an der Tür klingelte. Als sie öffnete, stand Simon da, im Verandalicht, mit zerzaustem Haar, und das Hemd hing ihm aus der Hose. Er sah sie an, mit einer düsteren, unvertrauten Miene.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Er trat ein und zog die Tür hinter sich zu. Er drückte sie gegen die Wand und presste seinen Mund auf ihren.
    Sein Kuss war hart und eindringlich. Er drückte sein Bein zwischen ihre Beine, und sie konnte die Schwere seines Körpers an ihrem eigenen spüren.
    Als er seine Lippen von ihren löste, stieß er einen Laut aus, etwas Tiefes und Kehliges.
    Er nahm ihre beiden Hände mit einer Hand und hielt sie über ihren Kopf, presste sie hart gegen die Wand. Sie hörte ihre eigene Stimme seinen Namen sagen. Seine andere Hand glitt unter den Bund ihre Pyjamahose und rieb an ihr, beharrlich, während sein Bein ihre Beine weiter auseinanderdrückte. Sie war nass, und als sie etwas zu sagen begann, entwich nur ein Laut aus ihrem Mund, und wieder lagen seine Lippen auf ihren.
    Er zog ihren Pyjama herunter, der sich um ihre Füße verhedderte. Sie hörte, wie er mit einer Hand an seinem Gürtel zog, an seinem Hosenschlitz, er hob sie hoch, und sie schlang die Beine um ihn, und dann war er in ihr. Er ließ ihre Hände los, und sie schlang sie um seinen Rücken, während er sie hart gegen die Wand presste, sie mit jedem Stoß weiter nach hinten drückte, sie beide einander näher brachte. Ein Bild an der Wand klapperte. Sie konnte ihn tief in sich spüren, und sie wollte immer noch mehr von ihm.
    »Hör nicht auf«, stieß sie hervor, als er zu kommen begann, und sein Orgasmus hielt weiter an, und ihre Körper, jetzt glitschig von Schweiß, hämmerten zusammen weiter gegen die Wand.
    Als er fertig war, hielt er sie einen Augenblick, während ihre Herzen wild aneinander pochten. Sie schlüpften aus ihren

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