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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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langsam.
    ich schüttelte nachdrücklich den Kopf. "Du bist mein Freund", sagte ich. "Nichts anderes zählt."
    Sie umklammerte meinen Arm und hielt sich an mir fest, während ihre Augen mein Gesicht durchforschten. "Bestimmt nicht, Danny?"
    ich nickte. "Bestimmt nicht." Ich atmete tief ein. "Ich möchte unsre Freundschaft nicht aufs Spiel setzen, das ist alles."
    Sie sah ins Wasser. "Du meinst, wenn du mich küssen würdest, könnte das unsre Beziehung zerstören? Ist's das, Danny?"
    "Es wäre immerhin möglich."
    Sie sah mir wieder in die Augen. "Weil du in jemand andern verliebt bist, Danny?"
    ich nickte stumm.
    Ein schmerzlicher Ausdruck trat in ihre Augen. "Aber wie kannst du's wissen, Danny, wenn du's nicht einmal versuchst?" fragte sie. "Es gibt soviel verschiedene Arten der Liebe, von denen du vielleicht nicht einmal etwas ahnst."
    Ihre Lippen zitterten, und in ihren Augen schimmerte eine Feuchtigkeit, die nicht nur vom Salzwasser kam. Ich zog sie näher an mich und küßte sie. Ihr Mund war weich, er schmeckte salzig und war dennoch süß und warm. Sie schloß die Augen, während ich sie küßte, und lag völlig willenlos in meinen Armen. ich sah ihr ins Gesicht.
    Doch sie wandte den Kopf ab und blickte aufs Meer hinaus. Ich beugte mich nahe zu ihr, um zu verstehen, was sie sagte, denn sie sprach sehr leise. "Ich weiß, daß du mich nie so lieben wirst, wie du sie liebst, Danny, und so soil's auch sein. Aber auch wir können einander etwas geben. Vielleicht ist's nicht sehr viel und nicht für sehr lange, aber was es auch ist, solange es dauert, soil's uns wichtig sein."
    Ich antwortete nicht. Es gab keine Antwort.
    Sie wandte mir ihr Gesicht wieder zu. Sie sah jetzt sehr jung aus. "Erinnerst du dich, Danny, was ich dir einmal gesagt habe? Es war folgendes: . Aber einmal im Leben möchte ich, daß es anders ist, einmal möchte ich, daß es für mich ist, weil ich mir's wünsche, nicht weil ich dafür bezahlt werde."
    Ich drückte meine Lippen sanft auf ihren Mund. "Es soll genauso sein, wie du dir's wünschst, Sarah", sagte ich weich. Etwas hatte ich bereits gelernt: man kann eine Freundschaft nicht damit vergelten, daß man einfach sagt, man könne das nicht geben, was der andere von einem verlangt. Und ist der andere bereit, einen vernünftigen Ersatz für das Wirkliche zu akzeptieren, dann täuscht man ihn nicht; dann täuscht er nur sich selbst.
    Sarah mußte etwas finden, um sich für vieles zu entschädigen, und das war ich.
    Sie trocknete mir den Rücken mit dem Handtuch. "Es ist mir bis jetzt nicht so aufgefallen", sagte sie, "aber du bist beinahe so schwarz wie ein Neger, und deine Haare sind von der Sonne ganz ausgebleicht. Jetzt würde dich wohl niemand wiedererkennen."
    Ich sah sie über die Schulter grinsend an. "Du hast mich aber wiedererkannt." "Weil ich gewußt habe, wo ich dich finden kann", sagte sie rasch. Ein nachdenklicher Ausdruck breitete sich über ihr Gesicht. "Da fällt mir ein: kennst Du Sam Gottkin, den Konzessionär?"
    "Ja", antwortete ich, "was ist mit ihm?"
    Sie sah mir in die Augen. "Er war gestern deinetwegen bei Maxie."
    "Was wollte er?" fragte ich rasch.
    "Er wollte wissen, wo du bist. Ein junger Italiener war mit ihm gekommen, ich glaube, er hieß Zep. Kennst du ihn?"
    Ich nickte. "Er ist der Bruder meines Mädchens. Wie sind sie bloß an Maxie geraten?"
    "Sie hatten gehört, daß Maxie in der Nacht nach dem Match überall nach dir gesucht hat, und waren gekommen, um den Grund zu erfahren. Sam und Maxie sind alte Freunde. Sam sagte, er habe überhaupt nicht gewußt, daß du verschwunden bist, ehe deine Schwester zu ihm kam. Warum, glaubst du, ist sie zu ihm gegangen?"
    "Ich habe früher für Sam gearbeitet", erklärte ich ihr rasch. "Außerdem sollte Sam, wenn ich Professional würde, mein Manager werden. Was haben sie gesagt?"
    "Maxie sagte ihm, was er wußte. Und das war - nichts."
    "Hat er ihnen gesagt, weshalb er mich gesucht hat?" fragte ich.
    Sie nickte. "Sam war außer sich vor Wut. Er schrie, Maxie solle die Hände von dir lassen, und beschimpfte ihn nach allen Regeln der Kunst."
    Ich sah sie erstaunt an. "Und Maxie ließ sich das gefallen?"
    "Nicht ganz", antwortete sie. "Maxie behauptete, Sam hätte ihm einen Anteil anbieten müssen, da du aus seinem Territorium bist. Sie begannen heftig zu streiten, und Maxie brüllte, wenn er dich je erwische, würde er mit dir nach Gebühr verfahren.

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