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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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"Natürlich, Baby. Du hast doch nichts getan, und beim erstenmal ist's allen anständigen Mädchen so zumute."
    Langsam lockerte sie sich in seinen Armen, sie hob ihr Gesicht zu ihm und küßte ihn leicht auf den Mund; es war beinahe so, wie wenn ein kleines Mädchen seinen Vater küßt. "Danke, Sam", flüsterte sie voll Dankbarkeit. Sie schwieg einen Moment, dann sagte sie sehr langsam und zögernd. "Sam, wenn du willst, bin ich bereit, es nochmals zu versuchen."
    "Willst du das wirklich, mein Herzchen?" Es klang erfreut und beglückt.
    "Ja, Sam", antwortete sie leise.
    Sie schloß die Augen fest zu und fühlte, wie seine Hände über ihr Haar strichen. Seine Lippen berührten leicht ihre Wange und wanderten weiter zu ihrem Nacken. George hatte das auch immer getan. Ärgerlich schob sie die auf sie einstürmende Gedankenflut beiseite. Warum mußte sie gerade in diesem Augenblick an ihn denken? Das war Sam gegenüber nicht fair. Er war für das, was geschehen war, nicht verantwortlich. Es war ihre Schuld. Sie hatte es von allem Anfang an so gewollt, von dem Moment an, als sie und Nellie zu ihm gegangen waren. Zerknirscht hob sie ihre Hand und strich ihm über die Wange. Sein Gesicht war ganz glatt. Er hatte sich rasiert, ehe er zu Bett ging. Seine Lippen suchten ihren Mund. Sie waren sanft und angenehm warm. Da erwiderte sie seinen Kuß.
    Einen flüchtigen Augenblick war sie vor Angst wie erstarrt, als sie seine Hand leicht und kühl unter ihrem Nachtgewand fühlte. Seine Berührung war zart und sehr erfahren. Langsam wich ihre Verkrampfung, ihr Körper wurde weich und fügsam und leistete keinen Widerstand. Sein Herz schlug an dem ihren.
    Langsam stieg eine köstliche Warme in ihr auf, ihr ganzer Körper begann zu prickeln. Das hatte sie schon früher gefühlt.. . Woran dachte sie nur.. .? Es tat wohl, und sie war froh, daß sie imstande war, jetzt so zu fühlen.
    Er küßte die zarten Knospen ihres Busens. Sie war jetzt sehr glücklich, und während sie seinen Kopf mit beiden Händen umfangen hielt, küßte sie ihn auf die Stirn. Sie schloß die Augen und dachte an George. So wäre es auch mit ihm gewesen. Mit ihm wäre es aber leichter gewesen, denn vor ihm hatte sie keine Angst gehabt wie vor...
    Er flüsterte ängstlich und besorgt: "Fühlst du dich auch ganz wohl, mein geliebtes Herzchen?"
    Sie nickte heftig mit dem Kopf, da sie nicht zu sprechen wagte.
    Sam lag still neben ihr und strich sanft über ihre erhitzte Wange. Aus seiner Stimme klang heimlicher Stolz, als er flüsterte: "Siehst du, Liebling, es ist doch gar nicht so, daß man sich davor fürchten muß, nicht wahr?"
    Sie verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. "Nein", flüsterte sie, doch im tiefsten Herzensgrund wußte sie, daß sie log. Sie würde ihn immer anlügen müssen, denn sie würde immer Angst haben. Es war nicht sein Bild, das im Moment höchster Erfüllung vor ihren Augen stand. "O Gott", betete sie still, "muß ich mein ganzes Leben so verbringen? Immer in Angst?"
    Eine innere Stimme antwortete ihr. Sie war tief und gewichtig, und die Worte waren aus der Hochzeitszeremonie: "Sprich meine Worte nach, mein Kind.     Jetzt schlief er, und sein Atem war tief und regelmäßig. Sie betrachtete sein stilles Gesicht im schwachen Lichtschimmer. Jetzt war er glücklich. Besser so.
    Sie legte sich in ihr Kissen zurück und schloß die Augen. Sie war zu ihm gegangen, um mich zu suchen, und nun mußte sie den Rest ihrer Tage und Nächte neben ihm verbringen. Aber von diesem Fehlschlag würde er nie etwas erfahren, er brauchte das nicht zu wissen. Sie allein wußte, daß sie ihn betrogen hatte und ihn in den Höhepunkten ihrer ehelichen Gemeinschaft immer wieder betrügen würde.

8
    Ich stand auf der verlassenen Zufahrtstraße, und der Regen strömte auf mich herab. Ich schlug den Kragen meines Regenmantels auf, so daß ich es unter dem Rand meines weichen Schlapphutes ganz gemütlich hatte, und zog an meiner Zigarette. Ich sah zum Himmel hinauf. Dieser Regen würde nicht so bald aufhören. Dann sah ich die Zufahrtstraße entlang. Die feuchten Wände der grauen und braunen Zelte bewegten sich trostlos unter dem windgepeitschten Regen.
    Zwei Jahre in dieser Umgebung! Das war eine lange Zeit; ich hatte eine große Zeitspanne zwischen diesen

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