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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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brachten einen Toast auf unsre Gesundheit aus.
    Ehe die Flasche noch ganz geleert war, standen wir alle bereits auf ziemlich gutem Fuß. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, daß sie über das, was wir getan hatten, hocherfreut waren, aber sie erkannten es dennoch an und schienen entschlossen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Mamma Petito half Nellie sogar dabei, ein paar Sachen einzupacken, so daß wir ungeniert in unser Hotel zurückkehren konnten, ja, sie wollten uns sogar zum Abendessen zurückhalten. Wir entschuldigten uns damit, daß wir sagten, wir müssen noch zu meinen Eltern, da wir sie bisher noch nicht besucht hatten.
    Der Lift blieb stehen, und die Türen öffneten sich. Der Liftboy steckte den Kopf aus der Tür und sagte: "Quer durch die Halle, vierte Tür."
    Auf dem kleinen Namensschild unter der Glocke stand SAM GORDON. Ich drückte auf den Knopf, worauf im Innern des Appartements ein Glockenspiel ertönte. "Wirklich phantastisch", murmelte ich und sah Nellie an.
    Sie erschien mir in dem gedämpften Licht des Korridors sehr blaß. Sie nickte stumm, während wir warteten, daß uns die Tür geöffnet würde. Ich ergriff ihre Hand. Ihre Handflächen waren feucht.
    Die Tür öffnete sich, und eine kleine Negerin in Stubenmädchenkleidung sah heraus.
    "Mrs. Gottk .. . hm ... ist Mrs. Gordon zu Hause?" fragte ich.
    Die Negerin sah mich gleichmütig an. "Wen darf ich melden, Sir?" fragte sie leise mit wohlklingender Stimme.
    "Ihren Bruder", sagte ich.
    Das Mädchen machte große Augen und trat zur Seite. "Wollen Sie einen Augenblick hier warten?" sagte sie.
    Wir befanden uns jetzt in einer Halle. Während das Mädchen im Innern der Wohnung verschwand, sahen wir uns ein wenig um. Die Halle war so groß wie Nellies ganze Wohnung. Aus einem angrenzenden Zimmer vernahmen wir leises Stimmengemurmel. Plötzlich trat Stille ein, und wir hörten die Stimme des Mädchens.
    "Miz Gordon, ein junger Mann und eine junge Dame sind da, um Sie zu besuchen."
    "Haben sie gesagt, wer sie sind?" Es klang erstaunt, und ich erkannte Mimis Stimme.
    Das Mädchen antwortete gleichmütig. "Ja, Ma'm. Er sagt, er is Ihr Bruder, un ..."
    Sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden. "Es ist Danny!" hörte ich Mimi aufschreien. "Es ist Danny!" Dann stand sie in der Halle und sah uns an.
    Wir blieben einen Moment vollkommen unbeweglich stehen. Auf den ersten Blick schien es mir, als habe sie sich überhaupt nicht verändert, als sie aber näher kam, sah ich, daß sie doch verändert war. Ihre Augen waren dunkler denn je, und darunter waren feine blaue Ringe zu erkennen, als ob sie nicht gut schliefe, vielleicht aber nur, weil sie wieder ein Kind erwartete und ihre Gestalt schon sehr schwerfällig war. Ich weiß es nicht, aber in ihren Mundwinkeln befanden sich kleine Fältchen, die ich vorher bestimmt nie bemerkt hatte.
    Sie zog mein Gesicht zu sich herab und küßte mich. "Danny", flüsterte sie, "ich bin doch so glücklich, dich wiederzusehen." Tränen standen in ihren Augen.
    ich lächelte. Auch ich war glücklich, sie wiederzusehen. Komisch, ich hatte gar nicht gewußt, wie sehr sie mir gefehlt hat. Als ich noch zu Hause war, hatten wir ständig Krach miteinander, aber das war jetzt vergessen. Sie ergriff aufgeregt meine Hand und zog mich in das angrenzende Zimmer. "Mamma und Papa sind hier", sagte sie.
    Über die Schulter warf ich Nellie einen wild verzweifelten Blick zu. Sie lächelte flüchtig und nickte mit dem Kopf; dann folgte sie uns. Mimi führte mich in das Wohnzimmer.
    Wir standen auf einigen Stufen, die in das Zimmer hinunterführten, Mamma und Papa saßen, mit dem Rücken zu uns, auf einer Couch, hatten sich aber halb umgedreht und sahen uns entgegen. Mamma hielt eine Hand an die Brust gedrückt und hatte die Augen beinahe ganz geschlossen. Papa saß dumpf, mit dem Ausdruck sichtlich beherrschter Überraschung neben ihr, der durch eine lange Zigarre, die regungslos von seinen Lippen hing, noch unterstrichen wurde. Sam stand vor ihnen, hielt ein riesiges Cocktailglas in der Hand und lehnte sich an einen mächtigen Kamin mit imitiertem Holzfeuer. Seine Augen glitzerten neugierig.
    Mimi führte mich um die Couch herum, bis ich vor meiner Mamma stand. Dann ließ sie meine Hand los. Mamma sah mir in die Augen, als wollte sie alles aus ihnen herauslesen, was geschehen war, seit wir einander zum letztenmal gesehen hatten.
    "Hallo, Mamma", sagte ich sehr ruhig.
    Sie berührte meinen Rock und glitt mit der Hand meinen Ärmel

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