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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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aufzurütteln. Wollte man wirklich Geld scheffeln, dann mußte man sich unter die große Masse mischen. Wo sie ist, ist auch Geld zu verdienen. Woolworth hatte die richtige Idee: nimm die fünf Cents und die zehn Cents. Gelingt dir das, dann bist du ein gemachter Mann. Und die fünf Cents und die zehn Cents in der U-Bahn würden zusammen mehr einbringen als alle Warenhäuser der Fifth Avenue.
    Ich drückte ungeduldig auf die Glocke und sah auf Nellie hinab, die in dem matten weißen Licht der Hallenbeleuchtung neben mir stand. Ich drückte nochmals auf die Glocke und betrachtete sie lächelnd. Sie gefiel mir ausnehmend gut. Ihr leicht gewölbter Leib ließ sie nur noch attraktiver erscheinen.
    "Ich verstehe noch immer nicht, weshalb du durchaus hierherkommen wolltest, um mit Sam zu sprechen", sagte sie in leicht verärgertem Ton. "Das hättest du auch noch morgen tun können."
    ich hatte für ihren Unmut Verständnis. Es war heiß, und sie fühlte sich grenzenlos unbehaglich. Ja, sogar noch mehr als unter normalen Umständen. "Vielleicht", antwortete ich, "aber da ich die Idee hatte, ist's wahrscheinlich, daß sie auch jemand anderer bekommt, und daher duldet die Sache keinen Aufschub. Wir müs ..." ich unterbrach mich, als sich die Tür öffnete.
    Mimi stand vor uns. Als sie uns erblickte, glitt ein überraschter Ausdruck über ihr Gesicht. "Danny! Nellie! Wir haben euch gar nicht erwartet."
    Sie trat lächelnd zurück, um uns eintreten zu lassen.
    ich trat ungestüm in die Halle. "ich bin gekommen, um mit Sam ein Geschäft zu besprechen", erklärte ich und suchte ihn mit den Blicken im Wohnzimmer. "Ist er zu Hause?"
    Sams laute Stimme, die irgendwo aus dem Innern des Appartements kam, gab mir Antwort. "Wer ist's denn, Mimi?"
    "Danny und Nellie", antwortete Mimi, "Danny will dich sprechen." Sie wandte sich wieder zu uns zurück. "Kommt herein", lud sie uns ein, "Sam kommt in einer Minute herunter."
    Wir folgten ihr ins Wohnzimmer. "Wie fühlst du dich?" fragte sie Nellie teilnehmend.
    "Wunderbar", sagte Nellie glückstrahlend. "Hätte der Arzt mir nicht gesagt, daß ich ein Kind bekomme, hätte ich's nicht für möglich gehalten, so wohl fühle ich mich."
    "Da hast du aber Glück", sagte Mimi, "ich fühle mich immer hundeelend." Ihre Stimmen senkten sich zu dem vertraulichen Geflüster, in das Frauen immer verfallen, wenn sie sich über ihre Schwangerschaften unterhalten.
    "Wo steckt denn Sam?" fragte ich, indem ich sie ungeduldig unterbrach. ich hatte die Geschichte von Mimis Schwangerschaften schon tausendmal gehört, seit Nellie ihr die große Neuigkeit mitgeteilt hatte.
    "Er duscht", erwiderte Mimi, "er kann die Hitze nicht ertragen, du weißt ja, wie dick er geworden ist."
    ich nickte und begann die Treppe hinaufzulaufen, die das Doppelappartement verband. "Ihr beiden Schönen, laßt euch nur nicht stören und quatscht ruhig weiter", rief ich über die Schulter zurück, "ich kann mich mit Sam ja auch unterhalten, während er duscht."
    Sam stand vor dem Spiegel, ein Handtuch um die Mitte geschlungen, und kämmte gerade sein Haar, als ich bei ihm eintrat. "Was willst du?" fragte er mürrisch.
    "Was hältst du davon, eine Million Dollar zu machen?" fragte ich enthusiastisch.
    Er blickte mich durch den Spiegel an, es war ein argwöhnischer Blick. "Bin nicht interessiert", antwortete er rasch, "jedesmal, wenn du mit 'ner neuen Idee zu mir kommst, kostet's mich Geld."
    "Hör auf mit deinen dummen Witzen", sagte ich, "diesmal hab ich den Volltreffer erwischt! Willst du's hören oder nicht?"
    Er legte den Kamm zurück und drehte sich müde zu mir herum. "Also gut", sagte er, "schieß los, ich krieg's ja doch zu hören."
    Ich grinste. "Hast du schon mal versucht, dir in der U-Bahn eine Coca-Cola zu kaufen?" fragte ich.
    Er sah mich verwundert an. "Wovon, zum Teufel, sprichst du eigentlich?" fragte er. "Du weißt doch, daß ich seit Jahren nicht mit der U-Bahn gefahren bin. Die ist bloß für die Arbeiter da."
    Ich klappte den Deckel über dem Toilettensitz und ließ mich darauf nieder. "Das ist's ja eben, Sam", sagte ich sanft, "du solltest dich manchmal mit den Arbeitern zusammensetzen, sonst vergißt du ganz, -woher du gekommen bist."
    Sam war verstimmt. "Bisher hab ich noch nichts von einer Million-Dollar-Idee gehört", schnauzte er mich an.
    "Du hast sie soeben gehört, Sam", sagte ich, "aber der Jammer ist, du warst zu lange von den Arbeitern weg, du hörst nicht mehr richtig zu. Mir wär's beinahe auch so

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