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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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gegangen, wäre mein Wagen heute nicht zusammengebrochen."
    "So?! Ich bin also zu lange von den Arbeitern weg", sagte Sam ärgerlich, "jetzt hör aber endlich mit diesem idiotischen Geschwätz auf und red schon, oder schau, daß du rauskommst, damit ich mich anziehn kann."
    Ich zündete mir eine Zigarette an und blies ihm den Rauch mitten ins Gesicht. "Erinnere dich etwas zurück, Sam", sagte ich gelassen, "erinnere dich an die Zeit, als du noch einer der sechs Millionen Arbeiter dieser Stadt warst, die nicht im Central Park South wohnen, und erinnere dich, wie du von der Arbeit nach Hause fuhrst. Dir war heiß, du warst müde und durstig, und wie du in die U-Bahn kamst, hast du's plötzlich bemerkt. Du bist beinahe verschmachtet nach einem Getränk, aber als du dich umsahst, gab's nirgends was zu trinken, und du mußtest warten, bis du wieder ausgestiegen warst." Ich machte eine Pause, um Atem zu schöpfen.
    "Was beabsichtigst du eigentlich? Willst du dich um den Akademiepreis für die beste Theatervorstellung des Jahres bewerben?" fragte Sam ironisch, ehe ich fortfahren konnte.
    Ich fühlte, wie ich rot wurde, denn ich hatte nicht bemerkt, wie hochdramatisch ich geworden war. "Merkst du's noch immer nicht?" fragte ich. Ich konnte nicht verstehen, wie ihm diese Sache entgehen konnte.
    Er schüttelte den Kopf. "Ich merke nichts", sagte er rundheraus, "ich bin eben der Central Park Typ! Ich bin dumm, ich bin eben keiner von diesen smarten Arbeitern."
    "Würdest du dir einen Drink kaufen, wenn einer meiner Coca-Cola-Automaten auf dem Bahnsteig stünde?" fragte ich rasch.
    Sam begann sein Gesicht mit einem Handtuch zu frottieren. Plötzlich ließ er es sinken und starrte mich an. In seinen Augen erschien ein Schimmer von Interesse. "Sag das nochmals, Danny", meinte er bedächtig, "und sag's langsam. Jetzt hör ich dir nämlich zu!"

14
    Es war tatsächlich ein Riesengeschäft. Selbst Sam mußte das zugeben. Er wollte auch gleich aufs Ganze gehen. Wir gründeten eine eigene Gesellschaft, die sich ausschließlich mit dieser Sache zu befassen hatte. Sam wollte das Geld beistellen und sich um alle Formalitäten kümmern, und ich sollte das Geschäft führen. Es mußten eine Unmenge Formalitäten erledigt werden, mehr als ich je für möglich gehalten hatte. Seit ich damit befaßt war, gab es so viel Arbeit, daß ich Zep bei mir anstellte, um das laufende Geschäft abzuwickeln, während ich mich der neuen Gesellschaft widmete.
    Coca-Cola-Automaten in der U-Bahn! Wer hätte gedacht, daß eine so einfache Sache soviel Zeit und Mühe kosten würde: Aber es gab so viele Leute, die man aufsuchen mußte - Kommunalbeamte, Direktoren der U-Bahn und der Transportgesellschaft, Ingenieure, Beamte des Gesundheitswesens. Von so vielen Stellen mußten Genehmigungen erlangt werden, daß ich zeitweise völlig verwirrt war. Und als wäre das noch nicht arg genug, blieben, als wir all dies unter Dach und Fach hatten, auch noch die Politiker.
    Man mußte für ein solches Bombengeschäft Verbindungen haben. Das war auch der Grund, weshalb ich in allererster Linie zu Sam gegangen war. Sam hatte die nötigen Verbindungen, aber selbst bei ihm hatte die Sache einen Haken: Mario Lombardi, ein stilles kleines Männchen, das sich einen eigenen Presseagenten hielt, um seinen Namen aus den Zeitungsberichten fernzuhalten und nicht, um ihn hineinzubringen. Allerdings gelangte sein Name dennoch in die Blätter. Man konnte aus einem Mann seiner Bedeutung kein Geheimnis machen. Er verfügte über zu große Macht. Ich fand heraus, daß man in der Stadt New York nichts wirklich Großzügiges unternehmen konnte, wenn Mario Lombardi nicht sein Okay dazu gab. Und das trotz aller ehrlichen Bemühungen der Stadtregierung.
    Es gab nur einen einzigen Weg, der Sam offenstand, um zu Mario Lombardi vorzudringen: über Maxie Fields.
    Ich wünschte, es hätte einen andern Weg gegeben, zu ihm zu gelangen -jeden andern Weg, nur nicht über Maxie Fields. Aber Sam versicherte mir, es gäbe keinen andern, sonst hätte er selbst ihn gewählt. Wir hatten uns also mit Maxie Fields in Verbindung gesetzt und saßen jetzt im Wohnzimmer-Büro von Mario Lombardis Appartement in der oberen Park Avenue, und es sah so aus, als müßten wir im nächsten Augenblick zwei weitere Partner in unsre Gesellschaft aufnehmen.
    Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück, und der Rauch meiner Zigarette stieg in leichten Wölkchen empor. Ich sah etwas skeptisch zu Lombardi hinüber, der hinter seinem

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