Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
Vom Netzwerk:
zurück."
    "Und wenn du nicht lieferst?" fragte er vorsichtig.
    Ich lachte kurz auf. "Dann gehört der ganze Kram dir. Na, was sagst du?"
    Er antwortete nicht sogleich. "Ich kann die Zigaretten natürlich gebrauchen, und ich bin auch an dem Geschält interessiert. Aber nicht für mich selbst. Ich steck bis zum Ellbogen in Geschäften. Ich kann einfach nicht mehr nachkommen."
    "Dann gibst du mir eben wieder 'ne Anstellung bei dir " ich lachte wieder - "und ich führ dann den Laden für dich."
    Er zögerte noch immer. "Willst du's tatsächlich so haben, mein Junge?" fragte er bedächtig.
    Fünfzigtausend sind eine Menge Geld! "Ja, Sam, ich bin fest entschlossen", sagte ich sehr selbstsicher, "wenn du einverstanden bist, bin ich bereit, das Risiko auf mich zu nehmen."
    Er räusperte sich. "Also gut, Danny", sagte er gelassen, "komm rüber, das Geld liegt für dich bereit."
    Ich drückte die Gabel des Apparats nieder, rüttelte eine Sekunde am Gestell, bis ich den Summerton wieder hörte, dann wählte ich die Überlandzentrale. Ich nannte die Nummer in Buffalo, die Steve mir gegeben hatte. Als ich Steves Stimme wieder hörte, sagte ich rasch: "Ich hab das Geld, Steve. Wo wollen wir uns treffen?"
    "Gut, Danny." Steves Stimme klang erleichtert, "Zimmer 224, Hotel Royal. Wann werden Sie hier eintreffen?"
    "Ich komme mit dem ersten Flugzeug, das ich erwischen kann", erwiderte ich, "ich werde voraussichtlich nicht später als um sieben Uhr dort sein. Ist alles vorbereitet?"
    "Der Wagen ist beladen und steht zur Abfahrt bereit", sagte er, "er fährt im selben Augenblick von hier ab, in dem Sie mit dem Geld bei uns aufkreuzen."
    "Okay", sagte ich, "auf Wiedersehen heute abend." Ich legte den Hörer ab und sah auf meine Uhr. Es war beinahe zwei. Ich mußte mich beeilen, wollte ich noch rechtzeitig in die Bank kommen.
    Ich trat vor die Tür des kleinen Büros und rief Zep zu mir. "Beschaffe Lagerraum für vierhundert Kisten", sagte ich.
    Er riß die Augen auf. "Das ist 'ne Menge Rauchzeug, Danny. Woher hast du's?"
    Ich berichtete ihm mit wenigen Worten von dem Geschäft. Er schien besorgt zu sein. "Danny, du riskierst da verdammt viel", sagte er, "bei so 'ner Sache kann zuviel schief gehn. Vielleicht wär's doch besser, wenn du mich mitnähmst."
    ich schüttelte den Kopf. "Jemand muß hierbleiben, um das Geschäft zu beaufsichtigen. Mir passiert schon nichts. Du bleibst hier. Ich ruf dich an, sobald ich mit dem Zeug ein treffe."
    Erst am Flughafen, während ich auf mein Flugzeug wartete, erinnerte ich mich, daß ich Nellie nicht angerufen hatte. Ich eilte in eine Telefonzelle und wählte unsre Nummer. Nellie meldete sich.
    Ich sprach sehr rasch, um ihr keine Gelegenheit zu lassen, auch nur ein Wort einzuwerfen. "Baby, mir ist etwas dazwischengekommen, ich muß geschäftlich nach Buffalo fliegen. Wart mit dem Essen nicht auf mich, ich bin erst morgen früh wieder zurück."
    "Aber Danny", rief sie, "wir ziehen doch morgen um!"
    "Mach dir keine Sorgen", sagte ich, "ich bin rechtzeitig wieder zurück."
    "Geh nicht, Danny, bitte geh nicht! Ich hab solche Angst." Aus ihrer Stimme war jetzt deutliche Furcht zu hören.
    "Kein Grund zur Angst", sagte ich, "morgen früh bin ich wieder bei dir."
    "Dann warte wenigstens, Danny", beschwor sie mich, "warte, bis wir umgezogen sind."
    "Das kann ich nicht aufschieben, Baby", sagte ich hastig, "wir verdienen daran fünf zigtausend. Solche Geschäfte legt man nicht aufs Eis! Diese Chance kann ich mir nicht entgehen lassen!"
    Sie begann zu weinen. "Ich wußte ja, daß etwas geschehen würde", jammerte sie voll Bitterkeit, "ich hatte eine Vorahnung ..."
    "Aber Nellie", unterbrach ich sie, "es handelt sich um fünfzigtausend! Fünfzigtausend schöne Dollar vom guten Onkel Sam! Damit können wir 'ne Menge anfangen."
    "Das ist mir ganz egal!" schluchzte sie. "Manchmal wünsch ich mir, ich hätte nie was von Geld gehört! Seitdem du nur noch ans Geschäft denkst, bist du ganz verändert."
    "Nellie, hör doch, wenn ich das hinter mir hab, dann soll alles immer so sein, wie du's willst", versprach ich, bereits am Rande der Verzweiflung.
    "Das sagst du immer", schluchzte sie in bitterer Anklage, "aber ich glaub dir nicht mehr. Du meinst es nicht ernst. Du wirst dich nie ändern! Im selben Moment, wo sich's um 'nen Dollar dreht, wirst du ein andrer Mensch. Du vergißt alles andere!"
    "Sei doch nicht töricht!" rief ich aufgebracht. "Wir leben in einer realistischen Welt. Ohne einen Dollar bist du der letzte

Weitere Kostenlose Bücher