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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Dreck, wie alle übrigen! Wenn dir das genügt — mir nicht!"
    Ich hörte, wie sie den Atem scharf einzog. Einen Moment herrschte tiefe, empörte Stille, dann gab's ein Knacken im Hörer, und die Verbindung war unterbrochen. Nellie hatte abgehängt!
    Während ich in meinen Taschen nach weiteren Fünf-Cent-Stücken suchte, um sie nochmals anzurufen, begann ich leise vor mich hin zu fluchen. In diesem Augenblick ertönte jedoch die Stimme des Ansagers im Lautsprecher: "Flug Nummer vierundfünfzig nach Buffalo am Flugsteig drei. Abflug in fünf Minuten."
    Ich sah zum Telefon zurück, dann auf die Uhr an der Wand. Rasch entschlossen verließ ich die Telefonzelle. Sie würde sich schon beruhigen, wenn sie mich morgen mit dem Geld wiedersah. Fünfzigtausend heilen eine Menge Gefühlchen.

18
    Während ich zur Rezeption schritt, sah ich mich in der Hotelhalle um. Sie war einfach eingerichtet, aber sauber und nett. Es war genau der Hoteltyp, in dem ein Handlungsreisender absteigt. Der Portier sah mir entgegen.
    "Haben Sie ein Einbettzimmer frei?" fragte ich.
    "Ja, Sir", antwortete der Portier und schob mir das Fremdenbuch zu. "Bitte sich hier einzutragen. Mit oder ohne Bad, Sir?"
    "Ohne Bad", sagte ich rasch, während ich mich in das Buch eintrug.
    "Ja, Sir", sagte der Portier. Er drückte auf eine Glocke neben dem Tisch. "Macht drei Dollar, Sir", sagte er, drehte sich um und nahm einen Schlüssel vom Schlüsselbrett.
    Ich legte das Geld auf den Tisch, während der Hotelpage neben mich trat.
    "Führe Mr. Fisher ins Zimmer 419", sagte der Portier, nahm das Geld in Empfang und händigte dem Pagen den Schlüssel ein.
    "Einen Moment", unterbrach ich ihn, "kann ich hier ein Kuvert deponieren?"
    "Gewiß, Mr. Fisher", erwiderte der Mann geschmeidig, "ich werde es im Hotelsafe aufbewahren. Schreiben Sie bitte Ihren Namen quer über das Siegel." Damit schob er mir ein braunes Manilakuvert zu.
    Ich nahm mein eigenes Kuvert mit dem Geld und steckte es in das zweite Kuvert, das er mir gegeben hatte. Ich siegelte es sorgfältig und schrieb meinen Namen quer darüber, wie es der Mann vorgeschlagen hatte. Dann sah ich zu, wie sich der Portier umdrehte und es in den Safe legte. Dabei überlegte ich, was er wohl tun würde, wenn er wüßte, daß sich in diesem Kuvert hunderttausend Dollar befanden.
    Er schloß den Safe. "Es ist hier sicher aufbewahrt, Sir, bis Sie es wieder brauchen", sagte er.
    Ich dankte ihm, dann sah ich auf meine Uhr. Es war beinahe sieben. "Ich glaube, ich werde jetzt noch nicht auf mein Zimmer gehen", sagte ich zu dem Portier, als wäre mir erst jetzt etwas eingefallen. "Ich habe einem Freund versprochen, mich um sieben Uhr hier mit ihm zu treffen - Steve Parrish. Ist er schon eingetroffen?"
    Der Portier sah über die Schulter auf das Schlüsselbrett. "Er ist auf seinem Zimmer, Sir", erwiderte er, "soll ich ihn verständigen, daß Sie hier sind?"
    "Bitte."
    Er sagte einige Worte leise ins Telefon, wartete einige Sekunden auf Antwort, dann blickte er mich wieder an. "Er läßt bitten, Sir, gleich zu ihm hinaufzukommen. Zimmer 224." "Danke", sagte ich und schritt bereits durch die Halle auf den Lift zu.
    Die goldenen Türnummern glitzerten in dem schwach beleuchteten Korridor. Ich klopfte. Plötzlich verstummte das Stimmengewirr, das bisher aus dem Zimmer gedrungen war.
    Die Tür öffnete sich vorsichtig, und Parrish blickte heraus. "Danny!" rief er lächelnd, als er mich erkannte. Er trat etwas von der Tür zurück, nachdem er sie weit geöffnet hatte. "Sie kommen gerade zur rechten Zeit. Treten Sie ein."
    Im Zimmer befanden sich noch drei andere Männer. Sie starrten mich schweigend an. Ich wandte mich an Steve. Er sah etwas blaß und verlegen aus, streckte mir aber eine ziemlich ruhige Hand entgegen. Ich schüttelte sie.
    "Ich bin froh, Danny", sagte er, "daß Sie's doch noch geschafft haben."
    Ich nickte schweigend.
    Jetzt wandte sich Steve zu den andern Männern. "Gentlemen", sagte er, "das ist Danny Fisher." Hierauf stellte er mir jeden einzeln vor. Einer nach dem andern erhob sich und schüttelte mir kurz die Hand. Sie versuchten gar nicht, ein Gespräch mit mir zu beginnen.
    "Wie steht's mit einem Drink, Danny?" Steve hielt eine Whisky flasche in der Hand.
    "Nein, danke, Steve", erwiderte ich, "wenn sich's um Geschäfte dreht, trink ich nie."
    Steve nickte, während er sich selbst ein Glas vollgoß. "Gute Politik, Danny", sagte er und stürzte den Whisky auf einmal hinunter, "billige ich im höchsten

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