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Eines Tages geht der Rabbi

Eines Tages geht der Rabbi

Titel: Eines Tages geht der Rabbi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kemelman
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–»
    «Doch, das habe ich durchaus begriffen.»
    «Ja, und deshalb, denke ich mir, wird sich in ein, zwei Tagen die Polizei bei mir melden oder das Gericht und wird mir sagen, daß ich entlastet bin und meinen Wagen abholen kann. Und dann brauchen meine Eltern überhaupt nichts zu erfahren.»
    «Weiß Ihr Anwalt schon von dieser neuen Entwicklung?»
    «Ich habe ihm nichts gesagt. Vielleicht hat die Polizei ihn verständigt.»
    «Und was wollen Sie machen, wenn er Ihnen seine Rechnung präsentiert?»
    «Dann werde ich ihm alles erklären und ihn fragen, ob ich die Summe in wöchentlichen Raten abstottern kann. Er scheint ein netter Typ zu sein, wahrscheinlich würde er mitmachen.»
    Paul sah den Rabbi besorgt an, dann platzte er heraus: «Wenn ich lieber nicht kommen soll, Rabbi, brauchen Sie es nur zu sagen, ich nehm’s Ihnen nicht übel, ehrlich. Ich könnte es verstehen, wo Sie doch ein Rabbi sind und so …»
    «Nein, ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mit uns essen.»

39
    Zum zehntenmal las Chief Lanigan die Berichte in der Akte Paul Krämer durch, und wieder nickte er belustigt über, Sergeant Dunstables pingelig genaues Protokoll: «Mülltonne in Glossop’s Garage überprüft, 16 Uhr 13. Vorgesetzten (Lieutenant Jennings) telefonisch vom Tankstellenbüro aus verständigt, Mülltonne im Auge behalten, 16 Uhr 15. Ankunft des Lasters zum Abtransport der Mülltonne abgewartet, Ankunft Laster 16 Uhr 31. Schwarzen Chevrolet, Zulassungsnummer 937254, Ecke Maple Street und Glen Lane lokalisiert, 16 Uhr 52. Rückkehr nach … Bericht …»
    Von Anfang an hatte Lanigan irgend etwas an dem Protokoll gestört, und jetzt endlich war ihm aufgegangen, was es war. «Ist Billy Dunstable greifbar?» fragte er über die Gegensprechanlage den Diensthabenden.
    «Ja, Sir. Er ist im Dienstraum.»
    «Soll herkommen.» Gleich darauf stand der Sergeant vor ihm. «Setzen Sie sich, Sergeant», sagte Lanigan. «Ich habe mir noch einmal Ihren Bericht über die Fahrerflucht vorgenommen. Zwanzig Minuten, nachdem Sie Glossop’s Garage verlassen hatten, haben Sie Kramers Wagen entdeckt.»
    «Ja, Sir.»
    «Wie haben Sie das geschafft?»
    Dunstable lächelte selbstgefällig. «Reine Routine.»
    «Wenn man den Verkehr berücksichtigt, brauchten Sie diese Zeit ja schon, um von Glossop zur Glen Lane zu fahren.»
    «Ja, Sir.»
    Lanigan lehnte sich zurück, faltete die Hände über dem Bauch und schenkte dem Sergeant ein wohlwollendes Lächeln. «Das ist keine reine Routine, das ist eine außerordentliche Leistung.»
    Dunstable wurde rot. «Na ja, ich hab einen Tip gekriegt.»
    Lanigan lehnte sich vor. «Soll das heißen, daß jemand Ihnen genau gesagt hat, wo der Wagen stand?»
    Dunstable rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. «Ganz so war es nicht. Er hat gemeint, der Wagen könnte dort stehen, weil er meist dort geparkt ist.»
    «Und wer hat das gemeint?»
    «Tom Blakeley, er ist Tankwart bei Glossop.»
    «Kannten Sie Blakeley?»
    «Klar. Sie kennen ihn bestimmt auch. Big Red haben sie ihn genannt, wissen Sie nicht mehr? Er war Fullback in dem Team von Barnard’s Crossing, als sie vor fünf Jahren nur knapp die Meisterschaft verfehlt haben.»
    «Richtig, jetzt erinnere ich mich. Damals war er eine richtige Berühmtheit. Und der arbeitet jetzt bei Glossop? Das wußte ich nicht, ich komme nicht oft in die Ecke. Ich dachte, er wäre nach der High School ans College gegangen. Er soll ja von verschiedenen Seiten mit Stipendien geködert worden sein.»
    «Das ist richtig, er ist an ein College im Süden gegangen, aber nach dem ersten Semester hat er sich das Handgelenk gebrochen, und sie haben ihm den Geldhahn zugedreht. Das machen sie im Süden oft an den Colleges.»
    «Und seither arbeitet er bei Glossop?»
    «Nein, eine Weile hat er sich auf den Hummerfang verlegt, das macht er auch weiter, neben dem Job bei Glossop.»
    «Und woher wußte er, wo Paul Kramer seinen Wagen geparkt hat?»
    «Er geht mit Aggie Desmond, und die wohnt in der Maple Street. Er hat wohl bei seinen Besuchen den Wagen gesehen.»
    «Sie scheinen ja über ihn sehr gut Bescheid zu wissen.»
    «Mein jüngerer Bruder war an der High School in seiner Klasse, die beiden sind auch jetzt noch befreundet.»
    Lanigan fragte aufs Geratewohl: «War in der Klasse auch eine Fran Kimball?»
    «Ja. Sie war Cheerleader.»
    «Und Beth McAllister?»
    «Ja, die war auch in der Klasse.»
    «Die beiden kennen demnach Tom Blakeley?»
    «Klar, Fran Kimball ist mal mit Tom

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