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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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zähflüssig zu klumpen, und dabei war sie in einem Zimmer zusammen mit dem Mann, der hinter ihr herschnüffelte, gefangen.
    Bitte …
    Sie war von solcher Angst erfüllt, dass bereits die Funken stoben. Der grüne Nebel wallte in ihr hoch und nahm ihr die Luft. Und Danny verließ noch immer nicht das Zimmer. Stattdessen zog er ein Schriftstück aus der Aktentasche. Er beugte sich darüber, und sie schloss einfach die Augen.
    »Ich möchte nur wissen, wie du jetzt aussiehst«, sprach er plötzlich. »Und was du mir irgendwann einmal über diese blutsaugerischen Scharlatane, die du Eltern nennst, erzählen wirst.«
    Dees Augen klappten auf, und sie erkannte, dass er einen alten Zeitungsartikel über sie in ihrem »Darling-Dee-Dee«-Kleidchen in der Hand hielt. Das rettete sie. Seine Worte sandten einen eiskalten Schauder durch ihren Körper.
    Danny James tippte auf das Foto. »Ob du, Deidre Dolores Fortune, willst oder nicht, ich komme.«
    Endlich begab er sich in das Badezimmer, ohne bemerkt zu haben, dass eine Eule in seinem Zimmer saß. Dee warf ihm einen sengenden Blick hinterher. Sie wünschte sich einen Augenblick lang, sie könnte diesen Artikel lesen, aber es blieb ihr keine Zeit mehr. Sie musste fort. Sie schoss durch das Fenster hinaus und erreichte gerade noch Pete Semples Werkzeugschuppen nebenan, bevor der grüne Nebel sie endgültig einhüllte.

    Lizzie stand in der offenen Haustür und blickte hinaus in den sonnigen Morgen, während ihre Schwester in Verfolgung ihres Wildes in den Himmel verschwand. Dee war wirklich eine niedliche Eule, dachte Lizzie zerstreut, mit hübschen braunen Federn und scharfen Augen.
    »Ob ich ihr folgen soll?«, fragte Mare verärgert. »Weißt du, nur für den Fall, dass sie irgendwo nackt in einem Baum landet und ich diesem Danny-Boy in den Arsch treten muss? Damit sie anschließend wieder auf mir rumhackt, weil ich nicht aufs College will?«
    Lizzie schüttelte den Kopf. »Da halte ich mich raus. Du weißt, wie hart sie in dieser Bank für uns arbeiten muss, und …«
    »Ja, ja.« Mare stieg die Verandastufen hinunter. »Ich renne mal los, bevor ich auch zur Arbeit muss. Wenn ich Dee irgendwo nackt sitzen sehe, verdresche ich jeden, der sie anstarrt, egal was sie davon hält.«
    Der Wind klang wie ein Flüstern, und Lizzie blickte auf. »Hast du das gehört?«
    »Was denn?« Mare blickte stirnrunzelnd in den Wind. »Ich hab nichts gehört. Bin in’ner Stunde zurück. Danke für die Muffins.«
    Sie startete und hatte schon ihr Lauftempo erreicht, bevor sie das vordere Gartentor passierte. Lizzie atmete tief und erleichtert durch, als ihre jüngste Schwester die Straße hinunter verschwand. Endlich Zeit für sie selbst, Ruhe im Haus, keine Streitereien mehr. Sie konnte sogar gemütlich ihre Tasse Tee austrinken, bevor sie sich in ihre Werkstatt zurückzog. Als sie die Tür schließen wollte, fühlte sie, wie ihr ein Schauder den Rücken hinunterlief.
    Es war kein besonders unangenehmer Schauder. Keineswegs ein Gefühl von Gefahr oder eines bevorstehenden Unheils. Aber irgendetwas hatte sich ganz eindeutig verändert. Langsam
wandte sie sich zur Küche um und musste unwillkürlich einen Aufschrei unterdrücken.
    Er stand gegen die Küchenplatte gelehnt, und im ersten Augenblick konnte sie ihn nicht klar erkennen. Er war wie eine Wolke changierender Farben – tanzende, schillernde Wirbel von Licht, und dann beruhigte sich alles, als würde eine Kamera scharf eingestellt, und es war nur ein Mann, der da stand, ein groß gewachsener, blonder Mann in einem dunklen Anzug, der sie betrachtete.
    Die hintere Tür, die ins Haus führte, war noch geschlossen und mit einem Stuhl voller nicht gelesener Zeitungen blockiert, und die einzige andere Haustür war die, in der Lizzie gestanden hatte, bis ihre Schwestern fort waren, und sie stand noch immer offen und lud zu rascher Flucht ein. Lizzie war ein Angsthase und war sich dessen bewusst, aber noch stärker als ihre Angst vor Konfrontationen war ihre Neugier.
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?« Dummkopf. Sie hätte ihn zuerst fragen sollen, wer er sei.
    »Fällt Ihrer Schwester denn nichts Besseres ein, als sich mitten am Tag in eine Eule zu verwandeln? Eulen sind Nachtvögel – wenn das jemand bemerkt, fangen die Leute an zu reden, sogar in dieser Stadt. Besonders in dieser Stadt.« Seine Stimme war tief und hypnotisch und klang eine Spur gereizt.
    Sie starrte ihn an. Er war nicht hier gewesen, als Dee sich verwandelte, und selbst

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