Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
Vom Netzwerk:
eingebracht haben. Ich will einfach normal sein.«
    Er ließ seinen Blick einen Augenblick lang prüfend über sie schweifen. Das war gut – es war genau das, was er erreichen wollte. Warum also zögerte er noch? »Und was für eine
edle Mission ist das?«, fragte er. »Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Jedes Mal, wenn Sie aufgeregt sind, ändern die Dinge um Sie herum ihre Gestalt, und Ihre Werkstatt ist wie eine tickende Bombe.«
    »Meine Werkstatt ist abgeschlossen!«
    »Verschlossene Türen sind mir kein Hindernis«, erklärte er sanft. »Sagen Sie mir, was Sie erreichen wollen. Vielleicht kann ich dabei helfen.«
    Sie blickte geradewegs in diese dunklen, hypnotischen Augen.
    »Ich versuche, Stroh in Gold zu verwandeln.«

    »Stroh in Gold verwandeln? Das soll wohl ein Scherz sein«, sagte Elric mit ausdrucksloser Stimme und wusste zugleich, dass es keiner war. Ach du heiliger Bimbam , dachte er und starrte sie an. Es war schwer zu glauben, wie ein so engelsgleich wirkendes Geschöpf so viel Ärger verursachen konnte. Ihre unschuldigen blauen Augen gaben nichts von der Intelligenz preis, die sie besaß, und mit ihren wirren blonden Locken und dem schlanken Körper wirkte sie wie ein schelmischer Teenager, nicht wie die Frau, die sie war. Und ihre Schuhe? Sie trug plumpe Sportschuhe – wieso fühlte er sich zu einer Frau hingezogen, die plumpe Sportschuhe trug? Aber ganz eindeutig war es so.
    »Wir brauchen Geld«, erklärte Lizzie. »Dee kann an nichts anderes mehr denken, aber wenn sie sich darum keine Sorgen mehr machen müsste, würde sie aufhören, Mare zu drängen, aufs College zu gehen, und Mare würde sich nicht mehr mit ihr streiten, und wenn wir einmal wieder unseren Kram packen und verschwinden müssten, dann könnten wir …« Ihre Stimme verlor sich, als würde ihr bewusst, dass sie schon zu viel gesagt hatte.

    »Und das haben Sie vor, sobald Sie Ihre Schwestern warnen können«, setzte er ihren Gedanken fort. »Aber ich werde es nicht zulassen. Sie brauchen nicht Geld, sondern Sicherheit, indem Sie mit Ihrem wirren Treiben aufhören.«
    »Was ich brauche, ist, dass Sie verschwinden und uns in Ruhe lassen«, erwiderte sie mit wieder festerer Stimme. Sie bewegte sich, und er fürchtete, sie würde versuchen davonzurennen. Natürlich konnte er sie festhalten, ohne auch nur eine Bewegung zu machen. Aber er war noch immer erschüttert von dieser einen Berührung, und es war ihm nicht klar, was da geschehen war. Vielleicht war all die chaotische psychische Energie, die sie und ihre Schwestern unkontrolliert freisetzten, zwischen ihn und sie geraten und hatte einen Funkenüberschlag erzeugt. Vielleicht.
    »Ihr Pech. Wie sind Sie eigentlich darauf gekommen, dass Stroh eine gute Basis für Gold wäre?«
    »Das ist ein Klassiker in der Alchemie«, antwortete sie steif.
    »Das ist ein Klassiker in Märchen. Rumpelstilzchen spinnt aus Stroh Gold. In der Alchemie verwendet man als Basis Metalle, um sie in Gold zu verwandeln. Blei zum Beispiel.«
    Sie errötete. Er mochte gertenschlanke, elegante, erfahrene, dunkelhaarige Frauen. Was fiel ihm ein, von einem hübschen kleinen Mädchen, das noch dazu errötete, so fasziniert zu sein? Außerdem war er aus einem ganz bestimmten Grund hier, und er hatte nicht vor, sich von seinem Vorhaben ablenken zu lassen.
    »Aber es funktioniert nicht«, stellte sie fest. »Ich habe es mit Blei, Kupfer, Eisen und Teflon versucht. Das hat alles nicht geklappt, deswegen kam ich auf Stroh zurück.«
    »Und was passiert mit Stroh?«
    »Es fängt Feuer.«
    Kopfschüttelnd meinte er: »Es gibt Gesetze, nach denen sich
diese Dinge verhalten, aber Sie scheinen keine Ahnung davon zu haben. Kein Wunder, dass Sie immer kurz vor der Katastrophe stehen.«
    »Wir kommen wunderbar zurecht«, wehrte sie ab, schob sich die blonden Locken aus dem Gesicht und versuchte, kalt und abweisend zu wirken. »Wir wollen Sie hier nicht. Ich komme den Dingen schon selbst auf die Spur, dazu brauche ich Ihre Hilfe nicht. Ich bin nicht vollkommen blöd, auch wenn Sie das glauben.«
    Er schwieg einen Augenblick. Was würde wohl passieren, wenn er sie noch einmal berührte? Würde es Funken geben? Oder einfach nur dieses leichte Gefühl von Verwirrung und diese vollkommen erstaunliche Anwandlung von Sich-von-ihr-angezogen-Fühlen? Er würde es herausfinden, bevor seine Aufgabe hier erfüllt war, einfach, weil er neugierig war. Um dieses Sich-von-ihr-angezogen-Fühlen würde er sich nicht weiter kümmern.

Weitere Kostenlose Bücher