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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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sicher, ob ihre Schwestern den Schock beim
Anblick ihrer unschuldigen, friedlichen kleinen Lizzie ausgehalten hätten, die sich in eine … nun ja, in was hatte sie sich verwandelt? In eine tobende Sexbesessene? Wenn man genau bedachte, was sie alles getan hatte, wozu er sie mit einem freundlichen kleinen Schubs gebracht hatte, dann war sie wohl die verdorbenste Kreatur auf Gottes weiter Welt. Nur dass sie nicht Verderbtheit wollte, sondern allein ihn, ihn allein.
    Der Bastard hatte schließlich doch Recht behalten. Sie liebte ihn, und er liebte sie, zwischen ihnen bestand eine tiefe Verbundenheit; es gab keine Möglichkeit, auszubrechen; kein Leben in Sicherheit, in einem stillen Vorort, mit zwei Kindern, einem Pudel und einem Mini-Van zum Einkaufen. Nun ja, sie würden wohl Kinder bekommen, aber der Gedanke daran, was sie da vielleicht in die Welt setzten, genügte, um jeder zukünftigen Mutter Schauder über den Rücken zu jagen. Ein Kind mit ihrer beider Begabung wäre gewiss nicht ohne.
    Sie drehte den Kopf und betrachtete ihn. Er sah so jung, so wunderschön aus. Und das größte Wunder war, dass er ihr gehörte.
    Die Tür klappte zu und verriegelte sich. Elric schlug die Augen auf und begegnete ihrem Blick. »Hat hier jemand herumgeschnüffelt?«, murmelte er.
    »Wahrscheinlich meine Schwestern. Bist du bereit, sie offiziell kennen zu lernen?«
    »Oh Gott, nein«, entgegnete er und ließ eine Hand über ihren glatten Rücken hinaufgleiten. »Ich kann mir eine viel bessere Art vorstellen, unsere Zeit zu verbringen. Auch wenn wir noch viel, viel Zeit zusammen vor uns haben, will ich doch keine Minute verschenken.«
    Sie ließ sich wieder auf das violette Laken hinabgleiten und lächelte ihn an. »Meinst du nicht, dass die nächsten fünfzig Jahre vielleicht genügen?«

    Er verzog das Gesicht. »Ich glaube, es werden mehr als fünfzig Jahre«, erwiderte er. »Aber selbst das ist nicht genug.«
    »Machst du mir einen Heiratsantrag?«
    »Nein. Das habe ich ad acta gelegt.« Zumindest schien ihn diese Vorstellung nicht mehr so sehr aufzubringen. Eigentlich wirkte er sogar recht zufrieden. »Ich denke mir, wenn ein Leben durchschnittlich etwa neunzig Jahre dauert, dann haben wir beide ungefähr ein Drittel davon hinter uns.«
    »Also dann noch ungefähr sechzig Jahre für uns.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du vergisst, was ich dich über traditionelle Alchemie gelehrt habe. Da haben wir zwei Hauptanliegen. Das eine ist, Basismetalle in Gold zu verwandeln. Das andere ist, das Leben zu verlängern. Du bist über diese Grenze schon hinaus, obwohl ich nicht genau weiß, seit wann. Ich gehe davon aus, dass wir innerhalb von wenigen Stunden nacheinander sterben werden, aber bis dahin haben wir noch sehr viel Zeit.«
    »Welche Grenze?«
    Er gab keine Antwort. »Macht es dir nichts aus, einen älteren Mann zu heiraten?«, fragte er stattdessen.
    »Soweit ich sehe, bist du jünger als ich«, entgegnete Lizzie. »Und ich würde dich heiraten, egal wie alt du bist.« Sie blickte in seine tieflavendelfarbenen Augen, und sie fragte sich, ob in ihren eigenen Augen das gleiche durchscheinende Leuchten war. »Hm … wie alt genau bist du denn?«
    Er streckte die Arme aus, zog sie zu seinem Mund hinab und küsste sie. »Älter«, antwortete er.
    »Wie alt?«, fragte sie beharrlich.
    Er legte seinen Mund an ihr Ohr, heiß und süß und erregend. »Biologisch bin ich Ende zwanzig. Geistig bin ich ungefähr fünfunddreißig. Und in wirklichen Jahren …« Er zögerte.
    »In wirklichen Jahren?«, fragte sie nach.

    »Dreiundneunzig«, hauchte er.
    Da entfuhr ihr ein helles Lachen, das das gesamte Haus weckte.

    Dee hatte schon lange die Hoffnung aufgegeben, jemals beim Aufwachen einen Mann neben sich in ihrem Bett zu finden. Doch nun wachte sie auf, und da war er. Er hatte sich auf die Seite gelagert, den Kopf auf die Hand gestützt, und betrachtete sie.
    »Du willst mich wirklich heiraten«, sprach er, »ich habe das nicht nur geträumt.«
    Dee legte sich die Hand auf das Herz. »Und alle meine weltlichen Güter seien dein. Leider bestehen die nur aus drei Arbeitskleidern, einer Handvoll Vogelfedern und einem Schrank voll Acrylfarben.«
    Gestern Nacht hatte sie immer wieder gedacht, wie schön er doch war. An diesem Morgen war er einfach wunderbar, eine Symphonie der Sinnlichkeit in ihrem sterilen Bett. Sein Bart milderte die Linien seines eckigen Kinns und verlieh seinem Lächeln etwas Piratenhaftes. Seine Augen blickten schläfrig

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