Einfach bezaubernd
ich will nicht bei dir sein, wenn ich dir egal bin.« Todtraurig winkte sie ihm zum Abschied
zu und blieb außerhalb seiner Reichweite. »Noch ein schönes Leben.«
»Mare!«, schrie er auf, und sie schob ihn mit magischer Kraft die Treppen hinunter, verschränkte dabei die Arme über ihrem brechenden Herzen und schloss die Tür vor seiner Nase.
»Dabei habe ich sogar gelernt, Toast zu machen«, flüsterte sie vor sich hin und brach in Tränen aus.
Lizzie schob Jude in den Vogelkäfig, legte die Decke darüber und ließ anschließend ihre Bettdecke fallen, was Elrics Stimmung beträchtlich hob. Dann küsste sie ihn, was seine Stimmung noch mehr hob. »Ich muss mit meinen Schwestern sprechen«, erklärte sie. »Du kannst noch ein bisschen schlafen.«
Er setzte sich auf und lehnte sich gegen die Wand. »Ich werde mich frisch machen, dann kann ich es auch mit ihnen aufnehmen.«
»Die Dusche ist einen Stock höher.«
»Du vergisst, dass ich solche herkömmlichen Einrichtungen nicht brauche«, entgegnete er. Und war im nächsten Augenblick verschwunden, während Lizzie noch auf dem Boden kniete, allein. Offensichtlich war er nicht mehr so erschöpft, wie sie gedacht hatte.
Sie stellte Jude etwas Wasser hin, schlang das Betttuch enger um sich und eilte ins Esszimmer.
Dee saß am Tisch, und auf ihrer Wange prangte ein großer Klecks blauer Farbe. Sie hielt eine Tasse Tee in den Händen, und auf ihrem Gesicht lag ein leicht benebelter Ausdruck, der, wie Lizzie sich überlegte, sicher ein Spiegelbild ihrer eigenen Verwirrung war.
»Du hast einen Klecks Farbe im Gesicht«, bemerkte Lizzie. »Sieht gut aus.«
Dee errötete. »Ich habe von Danny ein Porträt gemalt.«
Lizzie hob die Augenbrauen. »Und wo steckt Danny jetzt?«
»Weg«, erwiderte Dee glücklich. »Er hat eine Lektion nötig gehabt. Aber er wird zurückkommen.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Ich würde sagen, spätestens in drei Stunden. Er liebt mich.«
»Ich schließe daraus, dass du dich nicht in Dannys Mutter verwandelt hast?«, fragte Lizzie und schloss dabei die Tür hinter sich, nur für den Fall, dass Elric in dem gleichen Zustand, in dem er verschwunden war, wieder auftauchen sollte.
Dees Lächeln war scheu und zugleich höchst selbstzufrieden. »Äh … ja. Ähm … nein. In keine Mutter. In gar nichts. Es war …« Sie seufzte glücklich. »Es war einfach nur wunderschön.«
Lizzie betrachtete sie einen Augenblick lang erstaunt. »Anscheinend ändert Sex wirklich alles, findest du nicht?«, fragte sie. »Du wirkst wie eine ganz andere Frau.«
Mare kam von der Küche herein. »Und du siehst auch aus wie vom Blitz der Liebe getroffen«, sagte sie zu Lizzie.
Mare selbst sah elend aus. »Was ist denn passiert?« Lizzie hätte ihre jüngere Schwester beinahe tröstend in die Arme genommen, besann sich aber eines Besseren. Erstens war Mare keine, die es mit dem Schmusen hatte, und außerdem hatte Lizzie dringend eine Dusche nötig.
Sie würde Elric bitten müssen, ihr den Trick mit der kosmischen Reinigung zu zeigen.
»Ich habe Crash fortgeschickt«, erklärte Mare mit warnend vorgestrecktem Kinn. »Er ist unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher gelockt worden. Im Gegensatz zu dem Frosch .«
»Frosch?«, fragte Dee. »Welcher Frosch?«
»Nein«, widersprach Lizzie mit vollkommener Sicherheit. »Crash ist dein Seelengefährte.«
»Lizzie hat Recht, Liebes«, stimmte Dee zu und tätschelte Mare. »Er ist den weiten Weg von Italien wieder zu dir zurückgekommen. Aber was für ein Frosch?«
Mare seufzte. »Jude kam vorhin hier herein und hat Crash in einen Frosch verwandelt, nur hat sich schließlich herausgestellt, dass in Wirklichkeit Jude ein echter Frosch ist, und Lizzie hat ihn jetzt in ihrem Zimmer in dem Vogelkäfig.«
»Ahaa.« Dee gab es auf und wandte sich Lizzie zu. »Und wo ist Elric? Meinst du nicht, dass ich ihn endlich einmal kennen lernen sollte?«
»Er macht Toilette.«
»Wo denn?«
»Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Soweit ich weiß, in Spanien. Er wird jeden Moment zurück sein. Inzwischen sollte ich mich auch mal duschen.«
»Ich kann Toast machen«, schlug Mare in einem hilflosen Versuch, sich aufzuheitern, vor. »Wollt ihr, dass ich euch Toast mache?«
Lizzie sah ihre elend wirkende kleine Schwester an. Mare war nicht mehr die Königin des Universums – sie sah verloren und verzweifelt aus. »Toast wäre wunderbar«, sagte Lizzie sanft. »Ich sterbe vor Hunger.«
Als Lizzie angekleidet wieder
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