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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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Er wollte nicht in diesen Fortune-Schlamassel mit hineingezogen werden, wenn er es vermeiden konnte. Aber sie hatte etwas an sich, das Wünsche in ihm weckte …
    »Ich halte Sie keineswegs für vollkommen blöd«, erwiderte er und verbannte seine abschweifenden Gedanken. »Sie haben nur einfach wie in einem Vakuum gelebt, fern von den Leuten, die Ihnen helfen könnten.«
    »Die Leute, die uns nach dem Tod unserer Eltern halfen? Das glauben Sie doch selbst nicht. Nein, wir können selbst auf uns aufpassen.«
    In diesem Augenblick hoppelte ein junges Kaninchen über ihre Füße. Sie beugte sich hinab, um es aufzunehmen, und streichelte es. Sie hatte etwas von diesen Kaninchen – sie war hübsch und sanft und anscheinend hilflos. In Wirklichkeit war sie nicht hilflos, auch wenn sie sich dessen selbst nicht bewusst war.
    »Hören Sie auf, so angestrengt zu denken«, ermahnte er sie.

    Sie blickte zu ihm auf, die blauen Augen groß und klar und wachsam. »Was meinen Sie?«
    »Sie versuchen, es wieder zurückzuverwandeln, aber Sie bemühen sich zu sehr. Sie müssen lockerlassen, es muss instinktiv kommen. Denken Sie an etwas anderes.«
    »An was denn zum Beispiel?«
    »Denken Sie, dass ich Sie sehr ärgere, setzen Sie das Kaninchen auf den Tisch, und sagen Sie mir, dass ich ein Arschloch bin.«
    »Sie sind ein Arschloch«, wiederholte sie prompt und setzte dabei das Kaninchen ab. Plötzlich lag da eine silberne Gabel, und sie starrte sie ungläubig an. Im nächsten Augenblick verwandelte die Gabel sich in eine Zitrone.
    Kopfschüttelnd meinte er: »Hören Sie auf, an diese Dinge zu denken. Und eine der allerersten Regeln des Mutierens lautet, dass man Elemente nicht kreuzt. Aus einem Tier wird ein Tier, ein Mineral wird zu einem anderen Mineral, und so weiter. Sie dürfen nicht einfach eine Gabel in ein lebendiges Tier oder in eine Pflanze verwandeln.«
    »Das habe ich aber gerade«, entgegnete sie störrisch. »Und ich könnte auch Stroh in Gold verwandeln.«
    »Das war reiner Zufall, und Sie haben sich zu sehr bemüht. Wenn Sie die Elemente kreuzen, dann unterbrechen Sie die Ströme und stören damit alles, woran Sie gerade arbeiten, ganz abgesehen von den anderen um Sie herum. Verwandeln Sie es zurück in eine Gabel.«
    »Sie sind ein Arschloch«, sagte sie wieder prompt, aber die Zitrone machte keinen Mucks.
    »Das ist kein Zauberspruch. Denken Sie an etwas anderes als an Mutation.«
    »Das fällt mir schwer, wenn ich daran denke, wie gern ich Sie in eine Kröte verwandeln würde«, erwiderte sie. Die Zitrone machte sich flach und wurde ein Löffel. Ein gelber Löffel, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.

    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht versuchen«, meinte er. »Sie vergessen, wer ich bin.«
    »Ich weiß nicht, wer Sie sind«, versetzte sie gereizt. Er vermutete, dass sie nicht sehr oft in gereizter Stimmung war – sie schien nicht recht zu wissen, wie damit umzugehen war. »Abgesehen von Elric der Größte oder so etwas. Ich nehme an, Sie sind auch so eine Art schmieriger Scharlatan, wie mein Vater es war.«
    »Wirklich?« Er fühlte ebenfalls Gereiztheit in sich aufsteigen, und das war für ihn ungewöhnlich. Er hatte sich alles viel einfacher vorgestellt. Er dachte, er würde auftauchen, Lizzie davon abbringen, das Universum durcheinanderzubringen, sie alle zu Xanthippe zurückschicken und dann sein Leben wie gewöhnlich fortsetzen. Aber diese Elizabeth Alicia Fortune begann, ihm unter die Haut zu gehen, und das war immerhin so erregend, dass seine Tarnfärbung instabil wurde. Einen Augenblick lang war er nicht mehr der überlegen dreinblickende Mann im dunklen Anzug, sondern eine Wolke von Farben und Licht, die jemanden, der nicht darauf gefasst war, blenden konnte. Und im nächsten Augenblick war er wieder normal. Zumindest so normal, wie er sein konnte.
    Sie blinzelte. Das war alles: Sie blinzelte nur bei seinem kurzzeitigen Farbspiel und winkte dann ab. »Ich lebe mit einer Verwandlungskünstlerin zusammen, wissen Sie noch?«, meinte sie nur. »Das beeindruckt mich nicht im Geringsten.«
    »Nein, weil Sie naiv sind. Ich habe mich nicht verwandelt. Ich habe nur Ihre Wahrnehmung verändert.«
    »Also, das glaube ich nicht. Sie können mein Denken nicht ändern«, entgegnete sie wild. Sie betrachtete ihn genauer, und Zweifel schlichen sich in ihren Blick. »Können Sie es?«
    »Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für Sie«, erwiderte er. »Nein, weder ich noch sonst jemand kann Sie

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