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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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einen Kreis bildeten und ihre eigenen Arme zu einem Kreis schlossen, wie seine leise Stimme an ihrem Ohr hauchte, ihren Kopf und ihren Körper mit heißen, genussvolle Schauder erweckenden Gefühlen erfüllte. Sie brauchte ein Muster, hatte er gesagt, aber sie konnte wohl kaum hier auf dem Pflaster einen Kreis ziehen. Es würde wohl nicht funktionieren, aber sie musste einen Versuch wagen.
    Sie schlang die Arme um ihren Körper, stellte sich einen Kreis vor, und sie versuchte, nicht an Elrics Körper zu denken, wie er sich an ihren gepresst hatte, wie seine Wärme ihr bis in die Knochen geströmt war. Sie schloss die Augen und dachte über Sportschuhe nach.
    Sie waren lilafarben, aber wenigstens konnte man in ihnen bequem laufen. Voll Triumph und Staunen blickte sie auf sie hinab. So leicht war das?
    »Bravo, Lizzie, wundervoll«, sagte eine sanfte Stimme, und als Lizzie aufblickte, war da Xan in all ihrer krallenbewehrten Großartigkeit.
    Nicht dass sie wirkliche Krallen besaß, natürlich. Sie wirkte weit jünger, als es ihrem Alter entsprach, das irgendwo in den Fünfzigern liegen musste. Das rabenschwarze Haar war mit
juwelenbesetzten Haarkämmen aufgesteckt, ihre makellose blasse Haut schimmerte, und sie trug ein hellrotes Kimonooberteil und darunter eine Hose aus schwarzer Seide, um die Lizzie sie sofort beneidete. Sie wirkte so exotisch und außergewöhnlich, wie Lizzie es sich heimlich immer selbst gewünscht hatte.
    »Meine liebste Lizzie«, sprach Xan und breitete die Arme aus.
    Lizzie blickte sie zweifelnd an. Wäre Dee hier gewesen, dann hätte sie sie beschworen, in die entgegengesetzte Richtung davonzurennen. Wäre Mare hier gewesen, dann hätte sie sich in Xans Arme gestürzt. So wie die Dinge lagen, fühlte Lizzie sich hin- und hergerissen und war sich unsicher, welchen Weg sie gehen sollte. Sie wusste nur instinktiv, dass sie diese Frau nicht reizen wollte. Sie fühlte den Amethyst auf ihrem Herzen pochen. Sie hatte ihn unter ihrem T-Shirt versteckt, so dass er nicht zu sehen war, und doch hatte sie das seltsame Gefühl, dass Xan ihn durch ihre Kleidung hindurch sehen konnte.
    Sie ließ Xan eine pflichtbewusste Umarmung und ein höfliches Begrüßungsküsschen auf deren perfekt gepflegte Wange zukommen. Sie roch Zimt und Schwefel – eine eigenartige Mischung. »Ich wusste nicht, dass du in der Stadt bist«, sagte Lizzie mit ausdrucksloser Stimme.
    »Nun, das ist eigentlich kein Ort für mich«, meinte Xan zustimmend und blickte sich um. »Aber es ist auch kein Ort für dich, oder?« Sie blickte Lizzie lächelnd an. »Es würde dir in Toledo bestimmt viel besser gefallen.«
    Lizzie erwiderte nichts.
    »Und wie findest du Elric?« Sie senkte den Kopf ein wenig, um Lizzie genauer anzusehen. »Ich habe ihn dir geschickt, weißt du.«
    »Ich weiß.«
    »Er ist ein außergewöhnlicher Mann, nicht wahr? Und ich
habe ihn speziell zu dir geschickt. Darauf bin ich wirklich sehr stolz.« Sie machte eine kleine komische Geste der Bewunderung. »Die perfekte Tante.«
    »Und warum?«, fragte Lizzie argwöhnisch.
    »Weil er dein Schicksal ist, Darling. Er ist der mächtigste Zauberer, den ich je kennen gelernt habe, aber er war immer unerreichbar für mich. Ich dachte erst, es wäre deswegen, weil er machtvolle Frauen nicht mag – das ist wahr, weißt du, er verflucht sie direkt, und ich war so verliebt in ihn wie ein kleines dummes Mädchen, dass ich sogar bereit war, meine Kräfte für ihn aufzugeben. Aber als ich einen Spruch tat, um zu sehen, ob ich seine große Liebe sei, da fand ich heraus … dass du es bist.«
    »Ja, stimmt«, versetzte Lizzie und ignorierte den plötzlichen schneidenden Schmerz in ihrem Innersten. Xan erzählte ihr nichts, was sie nicht bereits gewusst hatte. Sie hatte einen Blick auf Elric geworfen und gewusst, dass sie für immer miteinander verbunden waren.
    Aber das musste ihr ja nicht unbedingt gefallen.
    »Ich würde alles dafür geben, an deiner Stelle zu sein«, fuhr Xan fort, und das Zittern der Wahrheit in ihrer Stimme war unverkennbar. »Meine Macht aufgeben, alles. Er ist jedes Opfer wert. Aber es ist hoffnungslos für mich, denn er wird mich nie lieben. Aber wenn ich du wäre …«
    Sie beugte sich nahe zu Lizzie vor, wieder roch es nach Zimt und Schwefel. »Lass dich von deiner Leidenschaft fortreißen, Lizzie. Elrics große Liebe zu sein ist ein Schicksal, das das Opfer jeder Begabung wert ist.«
    Und alles, was ich immer wollte, war, meine Begabung loszuwerden , dachte

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