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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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in ihre Werkstatt ging, war nirgendwo etwas von ihm zu entdecken. Sie hatte zuerst angenommen, dass er seine Gegenwart nur verschleiert hatte, und sie schloss die Augen und versuchte, ihn zu erfühlen, die fließenden Farben zu erfassen, die er ausstrahlte, aber die Luft war still und leer. Sie blickte hinab auf ihre Füße und sah, dass sie nackt waren. Wie seltsam – eigentlich fand sie immer irgendein interessantes Schuhwerk an ihren Füßen vor, auch wenn sie nicht absichtlich welche anzog. Aber seitdem sie in der vergangenen Nacht ihre Schuhe ausgezogen hatte, war sie barfüßig geblieben.
    Noch nie zuvor hatte sie sich gegen den Willen ihrer Schwestern gewandt – sie war doch die Friedensstifterin, die Problemlöserin, diejenige, die sich immer etwas einfallen ließ, um alle anderen glücklich zu machen oder wenigstens einigermaßen zufrieden zu stellen. Sie war automatisch in die Mitte des Kreises getreten, den er vergangene Nacht gezogen hatte, und sie fühlte ihn praktisch um sich herum, hörte seine Stimme an ihrem Ohr. Der tückische Bastard. Er hatte Xan erzählt, wo sie
sich versteckten. Mit all seinem »Ich werde dir helfen« hatte er sie im nächsten Augenblick schon verraten. Nicht nur das, er hatte auch ihren Verlobten bis ans Ende der Welt geschickt und ihm wahrscheinlich auch Gedächtnisschwund an den Hals gewünscht, zumindest, was sie anbelangte.
    Der Bastard . All dieser schimmernde Charme war nichts als eine Lüge, genau wie das Charisma ihres Vaters, und dahinter …
    »Hören Sie auf, so angestrengt zu denken.«
    Sie wirbelte herum. Da stand er in der Tür zur Werkstatt, als glaubte er, er sei willkommen. Er hatte die Kleidung gewechselt – ob er nur die alte Kleidung in etwas Neues verwandelt oder wirklich neue Kleidung angelegt hatte, das wusste sie nicht und wollte es auch nicht wissen.
    »Mistkerl«, stieß sie hervor.
    Diese Begrüßung schien ihn nicht weiter zu stören. »Übertreiben Sie’s nicht. Ich bin nicht der Einzige, der in dieser gottverlassenen kleinen Stadt neu angekommen ist. Wenn ich es ihr nicht gesagt hätte, dann wäre es einer der anderen gewesen.«
    »Wen hat sie denn sonst noch geschickt?«
    »Haben Sie Ihren Schwestern nicht zugehört? Xanthippe versteht sich viel zu gut darauf, Menschen zu manipulieren – sie hat genau die Art von Männern geschickt, die Ihre Schwestern am meisten beeindrucken würden. Echte Seelengefährten.«
    »Sollen Sie das vielleicht auch sein? Mein Seelengefährte?«
    Aus irgendeinem Grund klang sein Lachen etwas hohl. »Ich glaube, Xanthippe dachte, dass Sie nicht an Sex interessiert wären. Ich sollte Sie wohl einfach ablenken, bis sie selbst kommen würde.«
    »Und warum Sie?«
    »Ich habe mich angeboten. Ich war es, der zu ihr kam. Xanthippe weiß über alles Bescheid, und ich dachte, wenn jemand
diese Störungen im Universum erklären kann, dann sie. Und sie sagte mir, dass Sie die Ursache wären.«
    »Und hat Sie zu mir geschickt, damit Sie sich gegen mich stellen.«
    »Ich sage es Ihnen doch, ich habe mich selbst angeboten. Ich habe keine Ahnung, was sie von Ihnen dreien will, und es ist mir auch nicht wirklich wichtig. Ich wollte Sie lediglich davon abhalten, eine Katastrophe auszulösen.«
    »Und was soll das bedeuten, meinen Verlobten in die Wüste zu schicken?«
    Er wirkte nicht im Geringsten schuldbewusst. »Er war der falsche Mann für Sie, und das wussten Sie auch. Ich habe Ihnen nur die Mühe abgenommen, ihn loszuwerden.«
    »Aha, wie umsichtig«, kommentierte sie mit eisiger Höflichkeit. »Aber wenn Sie so darauf aus waren, mich zu bremsen, warum haben Sie mir dann etwas beigebracht? Und sagen Sie ja nicht, Sie hätten das nicht getan – ich fühle mich schon jetzt anders. Ich fühle eine viel stärkere Konzentration. Mehr Kraft.«
    »Das habe ich befürchtet«, meinte er, und es klang nicht besonders erfreut. »Sie lernen schnell. Aber Sie werden diese Dinge früher oder später sowieso lernen müssen, deswegen dachte ich, ich könnte genauso gut gleich damit anfangen.«
    »Warum so viel Mühe? Warum haben Sie mich nicht einfach verführt, um mich dann einzusperren?«
    Er blickte erschrocken drein. Der lavendelfarbene Ring um seine Iris schien breiter zu werden und bot eine dunkle, rauchige Erscheinung, die sie an lange Nächte und purpurfarbene Seide denken ließ. »Wäre das denn so einfach gewesen?«
    »Wäre es so schwierig gewesen? Sie haben mir ja versichert, dass Sie sehr gut im Bett sind. Sicher hätten Sie

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