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Einfach göttlich

Einfach göttlich

Titel: Einfach göttlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Gebote, wenn du sie ebenfalls achtest.«
    Om schlug aufs Dach des Tempels.
    IX. Du Wagst Es, Mir Befehle Zu Erteilen? Hier? JETZT? MIR?
    »Nein. Ich bitte dich darum.«
    X. Bitten Sind Noch Schlimmer Als Befehle!
    »Richtige Gebote müssen für alle gelten.«
    Erneut schlug Om aufs Dach. Eine Wand stürzte ein. Jener Teil des Publikums, dem es bisher noch nicht gelungen war, vom Platz zu fliehen, verdoppelte nun seine Anstrengungen.
    XI. Strafe Ist Unverzichtbar! Andernfalls Kann Keine Ordnung Existieren!
    »Nein.«
    XII. Ich Brauche Dich Nicht! Jetzt Habe Ich Genug Gläubige!
    »Aber du hast sie durch mich bekommen. Und vielleicht behältst du sie nicht lange. Vielleicht wiederholt sich das, was schon einmal geschehen ist. Es wiederholt sich immer wieder. Deshalb sterben Götter. Weil sie nicht an die Menschen glauben. Aber du hast jetzt eine zweite Chance. Du brauchst nur… zu glauben.«
    XIII. Was? Dummen Gebeten Soll Ich Zuhören? Kleine Kinder Schützen Und So? Es Regnen Lassen?
    »Manchmal. Nicht immer. Wir könnten eine Vereinbarung treffen.«
    XIV. Ich Treffe Keine Vereinbarungen! Nicht Mit Menschen!
    »Du solltest die gute Gelegenheit nutzen«, sagte Brutha. »Solange du sie hast. Sonst mußt du eines Tages mit Simony oder jemandem wie ihm verhandeln. Oder mit einem ›praktischen Philosophen‹ wie Urn.«
    XV. Ich Könnte Dich Einfach Auslöschen.
    »Ja. Ich bin dir ganz und gar ausgeliefert.«
    XVI. Ich Könnte Dich Ebenso Mühelos Zerquetschen Wie Ein Ei.
    »Ja.«
    Om zögerte.
    Nach einigen Sekunden sagte er:
    XVII. Es Ist Nicht Richtig, Daß Du Deine Schwäche Als Waffe Benutzt.
    »Ich habe keine andere.«
    XVIII. Warum Sollte Ich Nachgeben?
    »Du sollst nicht nachgeben, sondern mit mir verhandeln, obgleich ich schwach bin. Sonst bist du eines Tages gezwungen, dich mit jemandem zu einigen, der wesentlich stärker ist als ich. Die Welt verändert sich.«
    XIX. Ha! Willst Du Vielleicht Eine Konstitutionelle Religion?
    »Warum nicht? Die andere hat schließlich nicht funktioniert.«
    Om lehnte sich auf den Tempel, und sein Ärger verflüchtigte sich.
    Kap. 2,I. Na Schön. Aber Nur Für Eine Gewisse Zeit. In dem riesigen Rauch-Gesicht erschien ein Lächeln. Ich Denke Dabei An Einen Zeitraum Von Hundert Jahren. Nun?
    »Und danach?«
    II . Danach Sehen Wir Weiter.
    »Einverstanden.«
    Ein baumlanger Finger streckte sich, kam herab und berührte Brutha.
    III . Es Mangelt Dir Nicht An Überredungskunst. Und Diese Fähigkeit Brauchst Du Dringend. Eine Flotte Nähert Sich.
    »Ephebianer?« fragte Brutha.
    IV. Und Tsortaner. Und Djelibebyaner. Und Klatschianer. Leute Aus Allen Freien Ländern An Der Küste. Sie Wollen Die Omnianische Gefahr Beseitigen. Ein Für Allemal.
    »Ihr habt nicht viele Freunde, wie?« erkundigte sich Urn.

»Selbst ich verabscheue die Omnianer, und ich bin einer«, antwortete Simony. Er sah zu Gott auf.
    »Hilfst du uns?«
    V. Du Glaubst Nicht Einmal An Mich!
    »Ja. Weil ich vor allem praktisch denke.«
    VI. Und Du Bist Mutig Genug, In Der Gegenwart Deines Gottes Am Atheismus Festzuhalten.
    »Glaub bloß nicht, daß du mich von deiner Existenz überzeugen kannst, nur weil du existierst!« erwiderte Simony.
    »Wir verzichten auf göttliche Hilfe«, sagte Brutha fest.
    »Was?« entfuhr es Simony. »Wir brauchen ein großes Heer, um den Feind abzuwehren!«
    »Ja. Und da wir keins haben, müssen wir das Problem auf eine andere Weise lösen.«
    »Du bist verrückt!«
    Bruthas Ruhe war wie eine Wüste.
    »Vielleicht bin ich das.«
    »Wir müssen kämpfen!«
    »Noch nicht.«
    Simony ballte wütend die Fäuste.
    »Jetzt hör mal… Über Jahrhunderte hinweg sind wir für Lügen gestorben.« Der Soldat vollführte eine vage Geste, die dem Gott galt. »Jetzt können wir endlich für die Wahrheit sterben!«
    »Nein. Es gibt nichts daran auszusetzen, daß Menschen für Lügen sterben. Aber die Wahrheit ist viel zu kostbar, um den Tod zu rechtfertigen.«
    Simony öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu und schien nach den passenden Worten zu suchen. Schließlich fand er welche in irgendeiner verstaubten Ecke seines Gedächtnisses.
    »Man hat mir immer wieder gesagt, es sei erstrebenswert, für Gott zu sterben«, murmelte er.
    »Diese angebliche Weisheit stammt von Vorbis. Und er war nicht weise, sondern… dumm. Man kann für die Heimat sterben, für sein Volk oder die eigene Familie. Aber für einen Gott sollte man so intensiv wie möglich leben, jeden Tag, ein ganzes Leben lang.«
    »Wie lang kann

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