Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
Experimente.
Joggen Sie dem Glück entgegen
Die Welt teilt sich in zwei Lager: Die einen sind die »Jogger«, die anderen die »Couchpotatoes«. Wenn Sie zur Gruppe der sportlich Aktiven gehören, können Sie dieses Kapitel getrost überspringen. Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben jedoch gezeigt, dass rund neunzig Prozent der Erwachsenen bei uns eher zur zweiten Gruppe gehören und sich viel zu wenig bewegen.
Sich wenig zu bewegen ist zwar bequem, hat aber unschöne Folgen. Das weiß schon der Volksmund, denn da heißt es so treffend: »Wer rastet, der rostet.« Laut WHO ist Bewegungsmangel die wichtigste Ursache für Zivilisationserkrankungen wie Übergewicht, Arteriosklerose, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden und sogar viele Krebserkrankungen. Das allein wäre schon ein guter Grund, öfter mal die Beine in die Hand zu nehmen und um den Block zu laufen. Inzwischen weiß man jedoch, dass regelmäßiges moderates Joggen darüber hinaus die Hirnzellen vor degenerativen Erkrankungen inklusive Alzheimer schützt und, vielleicht am wichtigsten, uns glücklich macht. Dass Sport die Laune hebt, ist schon lange bekannt, doch erst vor relativ kurzer Zeit konnten US-Forscher herausfinden, woher denn das Hochgefühl rührt: Durch körperliches Training produziert das Gehirn eine Substanz namens VGF, die als natürliches Antidepressivum wirkt.
Laufen ist eine einfache und dazu noch kostenlose Methode, um in Bewegung zu kommen. Die Frage ist nur: Macht Jogging Spaß? Ja und nein. Wer erst einmal in Gang gekommen ist, wird meist schon bald so begeistert sein,
dass er regelrecht laufsüchtig werden kann. Der Einstieg hingegen ist oft anstrengend. Hier liegt die größte Hürde - die Hürde, die viele Bewegungswillige bald wieder frustriert auf dem Sofa landen lässt. Doch es gibt ein paar Tricks, um den Anfangswiderstand ein für alle Mal zu überwinden.
Die äußeren Umstände vereinfachen
Das Wichtigste: Steigen Sie langsam ein. Nehmen Sie sich gerade anfangs nicht zu viel vor. Laufen Sie so langsam, dass Sie sich noch locker mit einem Laufpartner unterhalten könnten. Machen Sie kleine Schritte und laufen Sie nicht zu lange - für Einsteiger genügen zehn Minuten.
Falls Ihre Kondition miserabel ist und Sie sehr leicht aus der Puste kommen, ist das kein Grund zur Sorge. So geht es vielen Anfängern. Die Lösung ist einfach: Wechseln Sie Phasen des lockeren Laufens mit Phasen schnellen Gehens ab. Zum Beispiel so: Laufen Sie zwei Minuten lang, dann gehen Sie vier Minuten in flottem Tempo und wiederholen den Zyklus dreimal - und schon haben Sie sich knapp zwanzig Minuten lang bewegt.
Atmen Sie möglichst immer durch die Nase oder, falls das zu anstrengend wird, durch die Nase ein und durch den Mund aus.
Halten Sie den Rücken aufrecht. Laufen Sie weder im Hohlkreuz noch mit hängenden Schultern. Rollen Sie den Fuß über den ganzen Ballen ab und achten Sie darauf, dass die Zehen beim Laufen gerade nach vorn (und nicht nach außen) zeigen.
Erweitern Sie zuerst die Laufstrecke und dann erst das Tempo. Wenn Sie schneller laufen wollen, müssen Sie die Strecke dazu anfangs wieder etwas verkürzen.
Die inneren Umstände vereinfachen
Nur wenn die Motivation stimmt, werden Sie durchhalten. Und der beste Trick besteht darin, alle Gedanken darüber, dass Jogging »anstrengend und mühsam« ist, zu verbannen. Klar: Für den Körper darf und soll das Laufen ruhig fordernd sein, doch Ihr Geist sollte entspannt bleiben. Wer verbissen läuft, bringt sich um viele gesundheitliche Wirkungen. Und nur wer sich locker, entspannt und heiter bewegt, läuft dem Glück entgegen.
Denken Sie immer wieder daran: Es ist Ihr Entschluss! Wenn Sie sich für mehr Bewegung entscheiden, müssen Sie nicht, dann wollen Sie laufen.
Machen Sie Ihr Training zu einer Gewohnheit. Joggen Sie möglichst immer an den gleichen Wochentagen oder stets zur selben Tageszeit. Sobald ein neues Verhalten zur Gewohnheit wird, scheint alles mühelos und leicht.
Verwandeln Sie Ihr Lauftraining in eine Meditation. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Körper, den Atem, die Umgebung - vergessen Sie alle Sorgen und To-do-Listen. Auf diese Weise werden Sie mit jedem Schritt raus aus der schlechten Laune und mitten ins Glück hineinlaufen.
FÜR WEN?
Für alle, die spüren, dass sie mehr Bewegung oder bessere Laune brauchen.
WAS BRAUCHT MAN?
Gute (stabile) Schuhe.
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Die eigenen Grenzen zu missachten, zu schnell einzusteigen
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