Einfach Himmlisch
kocht.Halten Sie das Wasser heiß. Wir machen es gleich noch ein Mal."
A.J. bekam jetzt viel nackte Haut zu sehen. Michael hatte außer dem Slip nichts am Leib. „Hier."
Sie reichte ihm die Spezialdecke. „Damit halten Sie die Wärme zurück."
Er legte sich die Decke über die Beine, während A.J. die Kaffeedose neben das Feuer stellte. „Sie hören sich sehr katholisch an, wenn Sie sich bemühen, nicht zu fluchen", bemerkte sie möglichst locker.
„Sie können einen Jungen aus einer Klosterschule entfernen, aber nicht die Klosterschule aus einem Jungen." Michael griff nach dem Wasserbeutel. „Sprechen Sie mit mir. Lenken Sie mich ab."
„Meine besten Geschichten haben Sie schon gehört." Den ganzen Nachmittag über hatte er sie am Reden gehalten, vermutlich aus dem gleichen Grund wie jetzt. So hatte er nicht ständig an den Schmerz gedacht. „Es fehlen nur noch die Geschichten von meinen Missetaten am College, und die verrate ich nicht.
„Ich wette, ich kann Sie überbieten. Kommen Sie, wir tauschen. Sie erzählen mir eines Ihrer tiefsten und finstersten Geheimnisse, und danach bin ich an der Reihe."
A.J. betrachtete ihn nachdenklich. „Sie glauben wohl nicht, dass ich finstere Geheimnisse habe?"
„Sie haben selbst gesagt, dass Sie immer lieb und brav waren."
„Nur auf der High School. Am College habe ich eine Menge Fehler begangen."
„Aber ja, sicher", bemerkte er, lächelte ungläubig und hob den Wasserbeutel an die Lippen.
„Im ersten Jahr verlor ich meine Jungfräulichkeit im Umkleideraum der Männer."
Michael verschluckte sich und hustete. „Verdammt! "
A.J. lachte. „Ich ging damals mit dem Kapitän der Basketballmannschaft, und er hatte einen Schlüssel für die Kabinen. Spät in der Nacht hat er sie mir gezeigt."
„Und?" fragte Michael amüsiert. „Hat Ihnen die Besichtigungstour gefallen?"
„Hm." Sie rollte das Blatt zusammen, das sie als Teller benutzt hatte, und warf es weg. „Ich habe Ihnen ein Geheimnis verraten. Jetzt sind Sie dran."
„Bei mir lief es wesentlich konservativer ab. Ich habe meine Jungfräulichkeit mit siebzehn auf dem Rücksitz meines Jaguars verloren."
Wieso hatte der Unruhestifter so lange gewartet? Schon wollte sie ihn deshalb necken, doch im letzten Moment hielt sie der klare Verstand zurück. Sie hatten bereits genug über Sex gesprochen.
„Sie hatten mit siebzehn einen Jaguar? Na ja, Sie sagten schon, dass Sie ein reicher Junge waren."
„Jacob, mein ältester Bruder, hat ihn mir geschenkt. Damit hat er mich bestochen, als mein Dad mich auf die Militärakademie schickte. Ich sollte den Wagen nur bekommen, wenn ich durchhalten würde. Jacob hat den Jaguar gebraucht gekauft und den Motor repariert, während ich mich mit den Freuden des militärischen Drills vertraut machte." Michael zog die Decke weg und nahm die Kompresse vom Schenkel. „Sieden Sie mich wieder. Der heiße Umschlag ist bereits ausgekühlt."
Sein großer Bruder hatte ihm seinen ersten Wagen gekauft, nachdem sein Vater ihn aufgegeben hatte? A.J. fand das so anrührend, dass sie hastig wegblickte und vorsichtig das Wasser probierte.
Es war heiß, aber nicht zu sehr. „Ihr Bruder, hat den Motor selbst hergerichtet? Beeindruckend."
„Jacobs zweite Leidenschaft sind alte Autos."
„Und seine erste?" Sie wrang das Tuch aus, legte es auf den Stein und goss Wasser darauf.
„Das Spiel mit dem großen Geld. Er beherrscht es gut und gewinnt. Darin unterscheidet er sich nicht wesentlich von Luke. Sie haben nur einen unterschiedlichen Weg zum Erfolg gewählt. Luke ...” Er stockte und stieß den Atem zischend aus, als er den heißen Umschlag aufs Bein legte.
„Das ist nicht so heiß wie beim ersten Mal."
„Heiß genug. Verbrennungen zweiten Grades würden den Heilungsprozess kaum beschleunigen. - Wer ist Luke? Noch ein Bruder?"
Michael nickte. „Er ist Sportler. Er hat als Reiter eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewonnen, bevor er Pferdetrainer wurde."
„Sie kommen wohl aus einer Familie von lauter extrem tüchtigen Menschen."
„Von drei Brüdern bin ich der durchschnittlichste."
A.J. sah ihn fassungslos an. „Erstaunlich. Sie sagen das, ohne eine Miene zu verziehen, und sitzen da mit einem Loch im Bein und hohem Fieber. In den letzten Tagen im Dschungel haben Sie uns beide am Leben gehalten, obwohl eine ganze Armee hinter uns her ist."
Er wandte den Blick ab. „Dafür wurde ich ausgebildet. Wäre ich wie meine Brüder, wäre ich mittlerweile
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