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Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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und nebenbei beaufsichtigt er die Renovierung von sechs Aquarien in Alaska.“ Unerwähnt ließ sie allerdings, dass er mit Christina, Edmund und seinem Vater fertig werden, Christina beim Verkosten der Rezepte für ihr Kochbuch helfen und Dara das ABC beibringen musste. Gar nicht zu reden von seinem Auftritt in Genf, vor dem es kein Entkommen gab.
    Plötzlich war Alex froh, so fern der Heimat zu sein. Ein Zitat von Tolkien kam ihr in den Sinn: Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch zwar einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fernhalten. Das mochte als Kur gegen böse Träume ebenso gut wirken wie alles andere.
    „Wir fangen mit der Pinguin-Ausstellung an, wenn Sie mögen.“
    „Natürlich, ganz wie Sie wünschen, Dr. Tiegel. Ich muss zugeben, dass Ihr Institut mich bereits faszinierte, als ich zum ersten Mal davon hörte: Ein von Land umschlossenes Aquarium mutet sehr ungewöhnlich an.“
    „Oh, mitnichten“, verkündete Dr. Tiegel im Brustton der Überzeugung. „Wir haben Aquarien in Colorado, Kentucky, Minnesota, Ohio und Utah, um nur einige zu nennen. Ich denke, man könnte als Regel festhalten, dass sie dort, wo man nicht aus eigener Anschauung etwas über das Meer lernen kann, sogar noch viel wichtiger sind.“
    „So habe ich das noch nie gesehen. Danke, dass Sie mich aufgeklärt haben. Wollen wir jetzt mit dem Rundgang beginnen? Wo ist denn Doktor …“ Sie warf einen Blick in den Ablaufplan. „Dr. Rivers?“
    „Oh, ahm, Dr. Rivers kann – er ist – ich werde Sie führen. Ich meine, es ist mir eine Ehre, Sie durch die Ausstellung zu führen.“
    Alex zog eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts. Es war ungewöhnlich, dass das Programm noch im letzten Moment geändert wurde, und sie wusste, dass ihre Sicherheitsleute – Reynolds, Danielson und Krenklov – solche Überraschungen überhaupt nicht mochten. Jenny murmelte Danielson bereits etwas zu, teilte ihm zweifellos mit, dass es keinen Anlass zur Sorge gebe. Alex persönlich war es vollkommen egal. Um ihre eigene Sicherheit hatte sie sich noch nie gesorgt.
    „Machen Sie sich bitte keine Umstände“, sagte sie sofort.
    „Oh nein. Nein, nein. Es sind überhaupt keine Umstände, Prinzessin.“
    „Ist Dr. Rivers krank?“, fragte Jenny in scharfem Ton. Sie nahm, im Gegensatz zu Alex, Änderungen in letzter Sekunde so persönlich wie einen Schlag vor den Kopf.
    „Oh nein. Nein, gar nicht. Es geht ihm gut. Er ist nur –“ Alex beobachtete interessiert, wie sich Dr. Tiegel wand. Endlich bekam sie Mitleid mit der armen Frau.
    „Ich freu mich schon besonders darauf, den Rest der Anlage zu besichtigen.“
    „Oh, sie ist ja auch wunderschön – wird Ihnen sehr gefallen. Also, uns gefällt sie jedenfalls, und deshalb hoffen wir natürlich, dass sie auch Ihnen gefällt. Gut, dann fange ich jetzt an. Wie Sie wissen, ist dies das Institut für Meereskunde in North Dakota. Wir sind ein gemeinnütziger Verein und finanzieren uns über Firmenspenden, private Sponsoren und natürlich …“ Die haselnussbraunen Augen zwinkerten. „… über Alaska. Wenn Sie mir bitte folgen wollen: Wir werden nun um den äußeren Rand des Pinguinbeckens herumgehen …“
    Dr. Tiegel öffnete eine kleine Tür zur Linken und führte ihre Gäste durch einen Korridor. „Hier sind die Labors. Die meisten von uns arbeiten an verschiedenen Projekten, soweit es unsere Zeit erlaubt. Tatsächlich schlafen manche sogar hier, wenn sie ein Experiment nicht ohne Aufsicht lassen wollen.“
    „Und das tun Sie noch zusätzlich zur Pflege der Tiere?“
    „Wir müssen eigentlich nicht so viel Zeit im unmittelbaren Kontakt mit den Tieren verbringen: Die Hauptarbeit des Fütterns und Reinigens wird von freiwilligen Helfern übernommen. Eine der vielen Aufgaben des Instituts ist die Forschung. Jedem Bruchstück an Wissen, das wir besitzen, stehen Hunderttausende – vielmehr Millionen – Fakten gegenüber, die wir gar nicht kennen. Selbstverständlich gehören zum Stab auch mehrere Biologen und Tierärzte, die ein Auge auf die Tiere haben.“
    „Wie oft wird –“
    Plötzlich wurde eine der Türen aufgerissen – Alex konnte eben noch die schlichten schwarzen Lettern darauf entziffern (Dr. Sheldon Rivers, Programmleiter Globale Meeresforschung) –, und ein Mann (vermutlich Dr. Rivers selbst) stand im Türrahmen.
    „Müssen Sie Ihren Mist ausgerechnet hier verzapfen?“, fauchte er los, ohne die drei Pistolen zu beachten, die sich unverzüglich auf ihn richteten.

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