Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
„Ihnen steht doch die ganze Anlage zur Verfügung also mehr als tausend Quadratmeter! –, und da müssen Sie ausgerechnet vor meiner Tür so rumquasseln?!“
    „Shel …“, begann Dr. Tiegel.
    „Ich bin mir ziemlich sicher, Ihnen bereits von dem Experiment erzählt zu haben, das ich heute Morgen beaufsichtigen muss!“
    „Ja, Shel, aber –“
    „Ich meine mich zu erinnern, wie ich in Ihrem Büro stand und Ihnen deutlich erklärt habe, weshalb ich für diese Königliche Nervensäge nicht den Hütehund spielen kann, habe ich recht?“
    Dr. Tiegel zuckte zusammen, und Jenny, die dem Sicherheitsteam bedeutet hatte, die Waffen zu senken, machte nun  ihrerseits den Eindruck, als wünschte sie sich, eine Waffe zur Hand zu haben.
    Was Alex betraf, so schaffte sie es kaum, ihre Augen von dem ebenso wütend wie unsympathisch wirkenden Dr. Rivers abzuwenden. Er war sehr groß und breit und füllte den Türrahmen nahezu vollständig aus. Hinter seiner Brille funkelten wütende braune Augen, und seine Wimpern waren so lang, dass sie fast die Brillengläser berührten. Seine langen Beine präsentierten sich in verlotterten Jeans, deren Taillenbund klaffte, da sie ungefähr zwei Nummern zu groß war. Er trug ein ausgeblichenes gelbes T-Shirt mit dem Logo Meeresbiologen werden nass. Keinen Laborkittel. Sein Haar, hellbraun zwar, aber mit helleren, von der Sonne gebleichten Strähnen, stand wüst vom Schädel ab, als wühle er ständig darin herum. Sein Mund verzog sich ebenfalls voller Ärger, sodass seine Lippen einen dünnen Strich bildeten. Und seine Augen waren von Falten umgeben, die sonst vielleicht Lachfältchen sein mochten, im Augenblick jedoch nur Zornesfalten sein konnten.
    „Und nun macht, dass ihr wegkommt!“, sagte er und schloss die Tür.
    Wobei er Alex’ Fuß einquetschte.

7
     
    Shel Rivers starrte auf den zierlichen Fuß, der sich in seine Tür geklemmt hatte, und dann weiter hoch zu der unglaublich gut aussehenden Besitzerin dieses Fußes. Sie wirkte weder verärgert noch stocksauer, noch hochmütig. Nur ein Ausdruck unendlicher Geduld stand auf ihrem Gesicht, als wollte sie sagen: „Würden Sie das da bitte sofort von meinem Fuß nehmen?“ Eine geraume Zeit verstrich, dann sagte er endlich: „Auf diese Art können Sie sich leicht etwas brechen.“
    „Aber bevor das geschieht, werden Sie erschossen“, entgegnete sie und drängte sich an ihm vorbei. Das konnte sie mit Leichtigkeit tun, denn er hatte ihr höchstens zehn Zentimeter und dreißig Pfund voraus. Als sie vorbeifegte, wehte ihn ein Hauch Eukalyptus an, und fast hätte er die Hand ausgestreckt, um zu prüfen, ob sich ihr schwarzes, schulterlanges Haar tatsächlich so seidig anfühlte, wie es aussah. „Dr. Rivers und ich kommen gleich wieder“, sagte diese unfassbare Frau und machte der protestierenden Gruppe die Tür vor der Nase zu.
    Die Prinzessin (Eine Prinzessin! In seinem Labor!) sah sich in dem kleinen, vollgestopften Raum einen Moment lang um, die Hände auf ihre wohlgerundeten Hüften gestemmt. Dann richtete sich ihr Blick auf Shel, und er vergaß tatsächlich zu atmen, als sich diese kristallblauen Augen in die seinen bohrten.
    „Ich glaube nicht, dass wir einander korrekt vorgestellt wurden“, sagte sie liebenswürdig.
    „Und ich glaube nicht, dass dies Ihrem Sicherheitsteam gefallen wird.“
    „Ich bin Alexandria Baranov –“
    „Ich weiß.“
    „Würden Sie mich bitte ausreden lassen? Und Sie sind Dr. Rivers. Übrigens sind Sie sehr unhöflich, was mir jedoch nichts ausmacht. Aber niemand schlägt mir eine Tür vor der Nase zu.“
    „Und zwar vor allem deshalb, weil Ihre Familie das halbe Aquarium erbaut hat, ich weiß!“, blaffte er und versuchte, nicht auf ihren Busen zu starren.
    „Unwichtig. Ich würde ein solches Benehmen nicht einmal dann tolerieren, wenn Sie meine Arbeit sponsern würden. Was für ein Katastrophengebiet“, fügte sie mit einem neuerlichen Rundblick hinzu. „Wie können Sie hier überhaupt durchfinden?“
    „Das geht Sie nichts an.“
    „Ich denke, wir könnten Dokumente ausgraben, die beweisen, dass diese Behauptung unrichtig ist. Was ist denn das eigentlich für ein wichtiges Experiment? Woran arbeiten Sie zurzeit?“
    „Gehört dieses Fragespiel zu Ihrem Rundgang?“
    „Nein, ich versuche nur, einigermaßen höflich zu bleiben. Und warum haben Sie sich vor dem Rundgang gedrückt? Sie kennen mich ja nicht einmal.“
    Weil sie reich war. Weil er beschäftigt war. Weil sie eine

Weitere Kostenlose Bücher