Einfach Königlich2
Couch. „Ich weiß ja, mit dem Alkohol haben Sies nicht so, aber meiner Meinung nach könnten Sie jetzt wirklich einen Drink brauchen.“
„Na schön. Sie haben aber meine Frage noch gar nicht beantwortet“, rief Jenny hinter Teal her, als er in der Küche verschwand.
„Crane kommt. Robin und Raven sind meine Schwestern. Ich wusste ja nicht, dass Sie – ich meine, als ich ihm zusagte, dass er hier übernachten könnte, hab ich nicht im Traum daran gedacht, dass Sie – also jedenfalls kommt er heute Abend.“
„Dann bleibe ich eben nicht so lange“, schlug Jenny vor.
„Nein nein nein. Ich meine, bleiben Sie so lange, wie Sie wollen. Mir macht das nichts aus.“ Er hielt ihr ein kleines Glas hin, das zur Hälfte mit einer gelblich-braunen Flüssigkeit gefüllt war.
„Cognac?“, fragte Jenny und schnüffelte argwöhnisch daran.
„Jack Daniels. Los, runter damit.“
Jenny kippte den Drink – und glaubte, sofort sterben zu müssen. Ihr war zumute, als wollten ihre Lunge, ihre Speiseröhre und ihr Magen gleichzeitig hinaus: auf Teals graubraunen Teppichboden.
„Geht’s jetzt besser?“, fragte er besorgt, stürzte auch seinen Drink hinunter und schmatzte.
„Sehr“, keuchte sie und stellte ihr Glas mit zitternden Fingern auf einen Stapel mit Zeitungen. Erst in diesem Augenblick fiel ihr die Menge auf. „Wie viele haben Sie denn gekauft?“
„Na ja, alle meine Geschwister wollten eine. Und meine Verwandten. Und ich hab auch eine Zeitung für Shels Mom gekauft, denn Gott weiß, dass er selbst es ganz bestimmt nicht tut. Er ist wirklich unsensibel“, vertraute Teal Jenny an und ließ sich neben ihr auf die Couch fallen.
„Das sind viele Männer“, sagte sie finster.
„A-ha! Also sind Sie sauer auf den König, nicht auf Alex.“
„Ich bin bloß … müde. Reif für die Heimat. Ich möchte eigentlich wirklich lieber nach Hause.“ Ihr fiel allerdings auf, wie mürrisch und unangemessen das jetzt klang, und sie besann sich hastig. „Nicht, dass mir North Dakota nicht gefiele, aber ich bin einfach – ich –“
„Noch einen Drink?“, fragte er mit besorgtem Blick.
„Nein! Ich meine, nein danke. Ich will … Sie.“
„Was? Au! Hey, das ist mein letztes sauberes Hemd. Seien Sie vorsichtig mit –“ Dann hielt er endlich den Mund, gottlob, denn sie hielt ihn mit ihren kleinen Fäusten fest, wobei ihr Begehren und Wut die Stärke einer Göttin verliehen. Sie zog Teal an sich und presste ihre Lippen eine ganze Weile auf seinen Mund.
„Bitte lass mich los!“, keuchte er nach einer Minute.
„Bring mich ins Schlafzimmer“, knurrte Jenny.
„Im Ernst jetzt, ich hab Pfefferspray hier … hab es für meine Schwester zum Geburtstag gekauft, aber der ist ja erst nächsten Monat …“
„Liebe mich.“
„Aber … okay Nein, halt! Hör mal, du bist echt toll und so, aber ich weiß, dass du es auch weißt.“
„Was? Egal. Weniger reden“, befahl Jenny. „Ausziehen!“
Teal versuchte sie halbherzig mit dem Ellbogen abzuwehren, während sie Kuss um Kuss auf seinen Hals pflanzte. „Aaahh! Das kitzelt. Hör mal, Jenn, ich glaube ja, dass du cool bist und -vielleicht ein wenig steif-, aber du willst das doch gar nicht. Du willst es wirklich nicht.“
„Doch, ich will. Hast du Kondome?“
„Ja, hab ich. Halt, warte! Hörst du mir eigentlich zu? Wir haben doch nichts gemeinsam. In Alaska würdest du mir keinen zweiten Blick gönnen.“
„Das stimmt nicht“, murmelte sie an seinem Hals. „Ich finde dich extrem attraktiv und beunruhigend sexy.“
„Ja, okay, die Chemie an sich funktioniert schon, aber das ist auch alles. Morgen früh würdest du richtig wütend auf dich sein.“
„Was zur Abwechslung mal ganz nett wäre, statt immer nur auf Dinge wütend zu sein, die sich meiner Kontrolle entziehen.“
„A-ha!“
„Sag das nicht dauernd. Was ist denn mit deinem Gürtel los? Als wenn da ein Zahlenschloss dran war.“
„Hör mal, hör einfach … auf!“ Er ergriff ihre Hände und drückte sie in ihren Schoß. „Jetzt … beruhige dich und hör auf, dich da in was reinzusteigern. Ich meine, ich bin ein netter Kerl, okay, aber auch das hat Grenzen.“
„Viel zu enge“, grollte Jenny.
„Hol einfach tief Luft, ja? Entspann dich. Ruuuuuhig. Du hattest einen beschissenen Tag – gut, auch eine beschissene Woche – kann jedem mal passieren.“
„Das hat mit dem hier überhaupt nichts zu tun!“
„Nein, nein, natürlich nicht! Verdammt, neulich hatte ich so einen Idioten
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