Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
Vom Netzwerk:
er mich damit ansah.
    Brüllend machte Buck einen Satz nach vorn, und beide gingen zu Boden. Von der Körpergröße her waren sie ebenbürtig. Vom Gewicht her war Buck klar vierzig oder fünfzig Pfund im Vorteil, und das nutzte er, um Lucas festzunageln und ihm zweimal mit der Faust gegen den Kopf zu schlagen. Aber dann schnellte Lucas herum und warf Buck so zu Boden, dass er mit dem Schädel aufschlug. Buck rollte sich auf den Rücken und schüttelte benommen den Kopf.
    Lucas ging wieder auf ihn los, drückte ihn zu Boden und schlug viermal rasch hintereinander auf ihn ein. Das Geräusch erinnerte mich an meinen Dad, wenn er Steaks klopfte, und mir wurde flau im Magen. Bucks Gesicht war bald kaum noch zu erkennen, und auch wenn ich kein Mitleid für ihn aufbringen konnte, befürchtete ich doch, Lucas würde eine Grenze überschreiten, die als Totschlag ausgelegt werden könnte.
    »Landon! Hör auf!«
    Dr. Heller stürzte die Auffahrt hinunter.
    Er zerrte Lucas von Buck weg, der sich nicht rührte. Für einen Sekundenbruchteil setzte sich Lucas zur Wehr, und ich hatte schon Angst, Dr. Heller würde dran glauben müssen, aber ich hatte meinen Professor und seine Special-Forces-Vergangenheit unterschätzt. Seine Arme legten sich wie ein Ring um Lucas’ Brust und Arme, während er brüllte: » Hör auf! Sie ist in Sicherheit! Sie ist in Sicherheit, mein Sohn.« Als Lucas zusammensackte, lockerte Dr. Heller seinen Griff.
    Lucas’ Augen fanden mich umgehend, und er taumelte auf mich zu. Sirenen ertönten in der Ferne, kamen rasch näher. Lucas ließ sich neben mir aufs Gras fallen. Er zitterte heftig, das Adrenalin schoss noch immer durch ihn, ohne sich irgendwo entladen zu können. Schwer keuchend starrte er mich an, hob zögernd eine Hand, als befürchtete er, ich könnte zurückweichen.
    Mein Kiefer pochte, und nach seiner Miene zu urteilen, musste die Stelle schlimm aussehen. Er strich mit den Fingern darüber, und ich zuckte leicht. Er zog sofort seine Hand zurück.
    Ich richtete mich auf die Knie auf. »Bitte berühre mich. Ich brauche deine Berührung.«
    Ich musste ihn nicht zweimal bitten. Er schlang die Arme um mich, zog mich auf seinen Schoß und drückte mich vorsichtig an seine Brust. »Ist das sein Blut? Aus seiner Nase?« Er löste das Shirt von meiner Brust, aber das Blut trocknete bereits, und der Stoff klebte an meinem BH und der Haut darunter.
    Ich nickte angewidert.
    »Gut gemacht, Mädchen.« Er schlang die Arme wieder um mich. »Gott, du bist so verdammt toll.«
    Ich dachte an Bucks Blut auf meiner Haut und zupfte an dem Oberteil, während wieder Übelkeit in mir aufstieg. »Ich will das ausziehen. Ich will das ausziehen .«
    »Ja. Bald.« Er schluckte. »Es tut mir so leid, Jacqueline. Ich kann nicht glauben, dass ich dich einfach so weggeschickt habe.« Seine Stimme versagte, während sich seine Brust schwer hob und senkte. »Bitte verzeih mir.«
    Während er mich streichelte, schmiegte ich den Kopf an seinen Hals, kauerte mich zusammen, so klein wie möglich. »Es tut mir leid, dass ich im Internet nach ihr gesucht habe. Ich wusste nicht …«
    »Schscht, meine Kleine … nicht jetzt. Lass dich einfach halten.« Er zog mich fester an sich, schnappte sich seine Jacke vom Gras und legte sie um mich, und wir blieben schweigend so hocken.
    Ein Rettungswagen traf ein, und die Sanitäter hoben Buck auf, der wenigstens nicht tot war. Er hatte die Arme ungerührt vor der Brust verschränkt, während er auf eine Bahre verfrachtet wurde und einer der Sanitäter ihm erste Hilfe leistete. Sein Kollege unterhielt sich in der Zwischenzeit mit Dr. Heller über den Vorfall.
    »Lan… Lucas«, rief er. »Du und Jacqueline, ihr müsst jetzt eure Aussagen zu Protokoll geben.« Lucas stand vorsichtig auf, half mir hoch und stützte mich. Dr. Heller legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Dieser junge Mann hier ist der Sohn meines engsten Freundes. Er hat die Wohnung über der Garage gemietet.« Er sah uns seltsam an, bevor er fortfuhr. »Wie ich bereits sagte, wurde gegen diesen Burschen …«, er deutete auf Buck, der in diesem Augenblick in den Rettungswagen verladen wurde, »… eine einstweilige Verfügung erlassen, sich von dieser jungen Dame fernzuhalten. Er hat gegen diese Auflage verstoßen, indem er zur Wohnung ihres Freundes gekommen ist.« Aha, das war der Grund für diesen Blick.
    Die Augen der Sanitäter weiteten sich, als sie mein blutverschmiertes Shirt sahen. »Es ist nur sein Blut«, erklärte ich

Weitere Kostenlose Bücher