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Einfach losfahren

Einfach losfahren

Titel: Einfach losfahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabio Volo
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zurückkam und wir miteinander gesprochen hatten, in die Bar, in der sie arbeitete. Hinterher hätte ich das vielleicht nicht mehr gemacht.
    Ich ging zurück nach Hause und schrieb weiter.
    Ich bin verliebt. Ich bin kraftlos. Eine stählerne Faust umklammert meinen Magen. Manch einer würde vielleicht behaupten, ich begehre sie so, weil ich sie nicht haben kann. Ich weiß nicht. Vielleicht stimmt das. Vielleicht auch nicht. Ich habe jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich denke nur an sie. Ich will sie sehen, ich will sie küssen, ich will ihre Stimme hören. Sie berühren. Mich auf sie legen, so liegen bleiben. Ich will, dass sie hier bei mir ist.
    Was wirst du sagen, wenn du zurückkommst? Dass du gern mit mir zusammen warst, aber nun doch bei ihm bleibst. Bin ich bereit, diese Worte zu hören? Nein, verdammt, ich bin nicht bereit.
    Warum bist du nicht hier bei mir? Warum überlegen wir uns jetzt nicht, wohin wir heute Abend zum Essen gehen, bevor du bei mir übernachtest? Wirst du bei mir übernachten, Francesca?
    Immer wieder stieß ich mit dem Kopf gegen die Wand und überlebte das Wochenende erstaunlicherweise doch. Am Sonntagabend klingelte das Telefon. Sie war dran.
    Was soll ich tun, gleich abnehmen?… Ja!
    »Hallo, wie geht’s? Bist du zurück?«
    »Ich möchte dich sehen. Diese Tage waren eine Katastrophe… Ist es dir recht, wenn ich in einer halben Stunde vorbeikomme?«
    »Klar.«
    Schon ging es mir gut. »Es war eine Katastrophe«: phantastisch! Das ist nicht nett, ich weiß, aber was sollte ich machen? Zweieinhalb Tage hatte ich schweigend verbracht. Ich hatte meine kleine Aufgabe perfekt bewältigt und hatte gelitten. Da durfte ich mich jetzt doch ein bisschen freuen, oder?
    Als sie kam, fielen wir uns in die Arme und küssten uns.
    Ich erzählte ihr, wie sehr sie mir gefehlt hatte, sie unterbrach mich und sagte, dass sie in jeder Situation, die sie erlebt hatte, neben sich gestanden habe, dass sie die ganze Zeit an mich gedacht und sich gewünscht habe, bei mir zu sein.
    »Warum hast du mich nicht angerufen?«
    »Weil ich mit ihm Schluss machen wollte, ohne dass du in irgendeiner Weise da hineinspielst. Du weißt doch, dass ich ihn nicht deshalb verlasse, weil du jetzt da bist. Du bist nicht die Ursache, du bist ein Effekt von dem, was ich durchmache. Er ist zwar davon überzeugt, dass es einen anderen gibt, aber ich habe es abgestritten, denn ich möchte nicht, dass er denkt, ein anderer sei schuld, dass ich mich von ihm abwende. Es ist eine Sache zwischen ihm und mir. Er muss die Verantwortung für seinen Teil übernehmen. Kann sein, dass du das alles ein bisschen beschleunigt hast.«
    »Ihr habt euch also getrennt?«
    »Es hatte keinen Sinn, zusammenzubleiben. Es tut mir unendlich leid, er war wichtig für mich und wird es immer sein, aber es ist vorbei. Reden wir nicht mehr davon. Jetzt bin ich hier.«
    »Habt ihr miteinander geschlafen?«
    »Ich bitte dich, lass uns nicht mehr darüber reden… wirklich.«
    »Schläfst du hier, Francesca?«
    »Wenn du möchtest, ja!«
    Wie hatte ich sie vermisst. Und wie aufregend war es, sie wieder in den Armen zu halten, nach all der Zeit des Wartens.
    Aber… hatten sie nun miteinander geschlafen, oder nicht? Reden wir nicht mehr davon!

Wir verstanden uns immer noch gut
    Ich war gerade auf einen Sprung im Kreißsaal, um nach Francesca zu sehen. Komisch, sie schreit gar nicht, wie man es aus Filmen kennt. Aber ein Spaziergang ist es natürlich nicht. Der Schweiß steht ihr auf der Stirn. Ich blieb eine Weile, dann bat sie mich, in eine Bar zu gehen und ein Sandwich zu kaufen, für hinterher. Wieder eins ihrer seltsamen Gelüste, dachte ich, aber sie hat wirklich Hunger.
    Ich habe gefragt, wie lange es noch dauere, und die Ärzte meinten, ich solle mir keine Sorgen machen, ich könne ruhig gehen. Ich habe das Sandwich in ihrer Lieblingsbar gekauft, wo sie ihre Lieblingswurst drauftun, die, die ich so grässlich finde.
    Von dem Tag an, als Francesca von dem Wochenende mit ihrem Ex zurückkam und wir die Nacht zusammen verbrachten, verlebten wir drei, vier wunderbare Monate. Dann zeigte die Kurve plötzlich nach unten, und das Feuer erlosch nach und nach. Eines Morgens traf ich Giuseppe, Fedes Vater. Er sagte, sein Sohn käme am nächsten Tag zurück und dass er vor seiner Abreise versucht hätte, mich anzurufen, mich aber nicht erreicht hätte. Ich schalte das Handy oft aus und gehe fast nie dran, wenn keine Nummer angezeigt wird. Der Anschluss, von dem

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