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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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Gebäude. Sobald sie in das strahlende Sonnenlicht hinaustrat, fiel ihr ein, dass sie keinen Schimmer hatte, wohin sie überhaupt fahren sollte. Auf gar keinen Fall nach Hause, Jesse wäre nämlich der Letzte gewesen, den sie in ihrer Verfassung hätte sehen wollen.
    Also fuhr sie ins Einkaufszentrum. Nicht zur Sunland Park Mall in ihrer Wohngegend, sondern quer durch die Stadt zur Cielo Vista Mall.
    Bloß nicht an Quoten, TV-Shows oder Katzen denken! Wann hatte sie das letzte Mal Shopping gemacht und dabei genüsslich einen Hotdog verdrückt? Musste Ewigkeiten her sein.
    Sobald sie das klimatisierte Gebäude betrat, hörte sie die ersten Pfiffe.
    »Seht mal, da ist ja Miiiiiss Kate!«
    Kate vernahm Gelächter, aber auch etliche Kommentare über die Show, die alles andere als lustig waren.
    »Sie haben vielleicht eine Muschi, Miiiiiss Kate«, war noch die harmloseste Kritik.
    Hatten sich denn Hinz und Kunz diese voll bescheuerte Show reingezogen?
    Wie gern hätte sie sich in dem Springbrunnen mitten in der Mall ertränkt. Leider war der wegen einer Reparatur nicht mit Wasser gefüllt, sodass sie sich höchstens eine ordentliche Gehirnerschütterung
geholt hätte. Anschließend vielleicht noch eine Amnesie, dann hätte sie wenigstens Muschis und Haustierpsychiater vergessen und ein neues Leben als Schnellköchin in einem Fernfahrerimbiss beginnen können. Wirklich bedauerlich, dass sie nicht kochen konnte.
    »Ich bin die Lachnummer von West-Texas«, grummelte sie, als sie zum Wagen zurückging.
    Zu Mittag aß Kate im Louis’s Barbeque Palace, in dem schummrigsten Lokal, das ihr einfiel und wo man sie vermutlich nicht erkannte. Jedenfalls ließ man sie in Ruhe. Sie bestellte eine Riesenportion höllisch scharf gewürztes Fleisch, Krautund Kartoffelsalat und dazu die größte Cola, die es gab.
    Noch bevor ihr Essen kam, wurde die Tür geöffnet, und Sonnenlicht flutete herein. Kate duckte sich und wollte sich verstecken, als sie Julia und Chloe bemerkte.
    Sie überlegte, ob sie unter dem Tisch durchkriechen sollte, doch ihre Absätze steckten zwischen den Bodendielen fest, und außerdem wollte sie ihre neue Hose nicht ruinieren.
    »Wusst’ ich’s doch, dass du hier bist«, tönte Julia und pflanzte sich ihr gegenüber an den Plastiktisch.
    Chloe, wie immer hübsch und tipptopp mit Bubikopf und geschmackvoller Garderobe, setzte sich neben Kate. »Bist du okay?«, erkundigte sich ihre Freundin fürsorglich.
    »Mir geht es blendend. Ich hab mich nie besser gefühlt.«
    »Du redest mit deinen Freundinnen, Schätzchen«, bemerkte Julia. »Und du hast eine verflixt herbe Sendung hinter dir. Wer konnte denn ahnen, dass diese Mistress Reynalda nur noch von Muschis faseln würde?«
    Kate stöhnte auf, Chloe biss sich auf die Lippe und platzte unvermittelt los. Kate ließ den Kopf in ihre Hände sinken. »Eine Tierpsychologin, die meine Muschi streicheln will.«
    Darauf lachten alle drei Tränen.
    »Das ist wirklich nicht lustig«, schimpfte Kate lachend.
    »Siehst du, jetzt geht es dir schon viel besser«, meinte Julia,
als sich der Lachkrampf gelegt hatte. »Das nächste Mal machen wir etwas anderes, etwas viel Besseres.« Sie lächelte Kate zu. »Wir sind doch wie die drei Musketiere, nicht wahr? Wir halten immer zusammen.«
    Kate schluckte gerührt. »Ich vermisse die gute alte Zeit, als das Leben viel unkomplizierter war.«
    »Aber Schätzchen, das Leben ist nie unkompliziert gewesen.« Julia winkte eine Kellnerin an ihren Tisch. »Noch zweimal das Gleiche, was sie bestellt hat. Danke.« Dann wandte sie sich wieder ihren Freundinnen zu. »Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei Kates Behauptung, dass früher alles viel unkomplizierter gewesen sei.«
    »So empfinde ich es wenigstens.«
    »Darf ich dich auf deine Mutter und ihre Kurzzeitehemänner hinweisen?«
    »Julia«, wies Chloe sie zurecht.
    »Was denn? Wir wissen doch beide, dass Kate sich so lange geweigert hat, die Namen ihrer neuen Stiefväter zu lernen, bis sie die Halbjahresmarke überschritten hatten.«
    »Das ist nicht wahr!«
    Julia beugte sich vor. »Wie viele hast du denn gelernt?«
    »Alle.« Kate rümpfte die Nase. »Ich wollte sie nur nicht eher benutzen, bis sie es ein halbes Jahr bei uns ausgehalten hatten.«
    »Ach so«, bemerkte Julia trocken, »und das war kein bisschen kompliziert.«
    Kate wusste, dass Julia Recht hatte. Das Zusammenleben mit Mary Beth war alles andere als einfach oder normal gewesen. Bis zu ihrem achten Lebensjahr hatte Kate sich

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