Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
noch das Fernsehpublikum unterhalten. Die Quoten würden sämtliche Rekorde brechen.
»Ich werde dich verwandeln!«
Er stand auf und funkelte sie an. »Ich bin nicht interessiert an Verwandlung. Kapiert, Schnecke?«
»Ts,ts, erste Lektion: Eine Frau Schnecke zu nennen ist geschmacklos. Also lass es, okay?«
Einen Augenblick lang dachte sie, dass er vielleicht noch geschmacklosere Begriffe für sie auf Lager hätte, aber er schwieg. Stattdessen drehte er sich auf dem Absatz um, verzog aufgrund der abrupten Bewegung gequält das Gesicht und verließ kurzerhand die Küche.
Das war wohl nicht ganz so perfekt gelaufen, gestand Julia sich zähneknirschend ein. Aber Nachgeben war nicht drin. Jetzt erst recht nicht. Sie hatte ihren Traumkandidaten direkt vor der Nase – der entkam ihr nicht.
4
Eine Petrischale voll Testosteron.
Zum Teufel! Was dachte sie eigentlich, mit wem sie es zu tun hatte, grummelte Ben vor sich hin, als er die Küche verließ. Er war doch keiner von diesen hirnrissigen Trotteln, die unbedingt ins Fernsehen wollten. Auf die fünfzehn Minuten Ruhm konnte er dankend verzichten. Ganz zu schweigen davon, dass ein öffentlicher Auftritt in irgendeiner Reality-Show seinem Undercover-Status schadete.
Da nur die wenigsten Leute wissen durften, dass er bei der Polizei arbeitete, war es ein echtes Problem, Frauen, mit denen er sich mehr als einmal traf, zu erklären, was er eigentlich machte. Etwas Besseres als das Import-Export-Geschäft war ihm bisher nicht eingefallen. Aber seine ungeregelten Arbeitszeiten waren ohnehin Gift für eine dauerhafte Beziehung.
Momentan fuhr er besser damit, keine Bindung einzugehen, obwohl er die Gesellschaft von Frauen schätzte.
Ben war vielleicht ein paar Schritte gegangen, als es draußen läutete. Diesmal ging Julia direkt zur Tür. Sie überholte ihn in der Halle – musterte ihn mit abschätzigem Blick, wie ein Jäger seine Beute -, bevor ihre niedrigen Absätze weiter über den spiegelglatten Boden klackerten.
Als sie die Tür aufriss, hörte er eine vertraute Stimme. Sekunden später stand einer seiner dienstältesten Freunde vor ihm. Sie hatten zur selben Zeit bei der Undercover-Sondereinheit angefangen.
»Du siehst ganz schön fertig aus«, sagte Ben, bemüht, sich den Schmerz in seinem Bein nicht anmerken zu lassen.
Jake »Tag« Taggart pfiff durch die Zähne. »An deiner Stelle würde ich den Mund nicht so voll nehmen. Du siehst nämlich grauenvoll aus. Aber das ist ja nichts Neues«, lachte er.
Es war ein Teil des üblichen Herumgealbers zwischen ihnen und hatte letztlich damit zu tun, dass die Frauen auf Ben flogen, während Tag ständig auf der Suche nach einem Rendezvous war. Er war ein unverbesserlicher Charmeur und hatte jede Menge Damenbekanntschaften, wenn sie ihm auch nicht so nachliefen wie Ben.
»Aber hallo«, zog Tag seinen Freund auf, »selbst angeschossen sieht mein Topmann Benny the Slash so aus wie immer. Nämlich beschissen.«
Julia stand daneben, und als Ben zu ihr blickte, formten ihre Lippen lautlos die Worte Benny the Slash ?
Natürlich würde er ihr nicht auf die Nase binden, dass dies sein Deckname war. Sie hatte schließlich keine Ahnung, dass er ein Cop war, geschweige denn als verdeckter Ermittler arbeitete.
Er deutete auf seine Augenbraue. »Ein paar Freunde nennen mich so wegen der Narbe.«
Ben wusste, dass Julia die Narbe aufgefallen war, und sie schien ihm zu glauben. So einfach war das mit der Undercover-Tätigkeit. Die Tarnung musste echt sein, Stück für Stück, sonst wäre er ein toter Mann.
»Was führt dich zu mir?«, wollte Ben wissen.
»Mmmm, duftet das hier«, sagte Jake freimütig. Er blickte zu Julia. »Eine Tasse Kaffee wäre nicht schlecht.«
»Hat dir niemand Manieren beigebracht, Tag?«, meinte Ben.
»Dasselbe könnte ich von dir sagen, Slash. Du hast mir die hübsche Lady noch nicht vorgestellt.«
Schmunzelnd trat Julia zu ihnen. »Ben und ich haben eben über Dinge wie Manieren gesprochen.« Sie reichte Jake die Hand. »Ich bin Julia Boudreaux.«
»Jake Taggart, freut mich, Sie kennen zu lernen.«
Tag beugte sich vor und wollte ihr die Hand küssen, doch Ben schob ihn Richtung Küche. »Julia, du hast doch noch Kaffee für diesen Burschen, oder?«
Sie servierte ihnen nicht nur Kaffee, als die beiden in der Küche am Tisch saßen, sondern stellte ihnen auch noch frisches Rührei, Speck, Bratkartoffeln und süßes Gebäck hin.
Sobald sie Ben fürsorglich die Tasse nachgefüllt hatte,
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