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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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so etwas angedeutet. Er meinte, Henry wäre ein richtiger Computerfreak gewesen und hätte ihm erklärt, dass er seinen letzten Deal auf einer Website gefunden habe. Diese Dealer werden immer erfindungsreicher.«
    »Hat das jemand geprüft?«
    »Na klar. Hab allerdings nichts gefunden. Ich kenn mich nicht so aus mit diesem Kram, aber unser Computergenie meinte auch, in Henrys Laptop sei nichts gespeichert, was uns irgendwelche Anhaltspunkte geben könnte.« Tag schob die Hände in die Hosentaschen. »Ich wollte dir vorschlagen, ob du nicht ein bisschen rumsurfen willst. Vielleicht stößt du dann auf das, was Henry gefunden hat.«
    »Dafür brauche ich aber einen Computer.«
    Tag grinste. »Ich wusste, dass du das sagen würdest. Er liegt noch im Rover. Ich bring ihn dir, bevor ich fahre.«
    Nicht lange danach brachte Ben seinen langjährigen Freund zum Wagen. Bemüht, sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen, nahm Ben den Laptop und beobachtete, wie Tag in einen Privatwagen stieg, dessen Fahrer ihm bestimmt hierher gefolgt war. Sobald Tag weg war, verließ Ben alle Energie.
    Mit letzter Kraft schleppte er sich ins Gästezimmer und installierte den Laptop.
     
    Julia bastelte den ganzen Morgen über an dem Konzept für ihre neue Show. Machos zu verändern war inspirierend. Was sie an Ben erinnerte.
    Sie hatte keinen Mucks von ihm gehört, seitdem sein Freund gegangen war, und das lag Stunden zurück.
    Ihrem Empfinden nach hatte dieser Tag Ben einen gefährlichen Blick zugeworfen, und Julia fragte sich erneut, was Ben beruflich machte. Import-Export-Geschäfte? Abgesehen von seiner vorübergehenden Anstellung als Bodyguard für Chloes TV-Show hatte Julia ihn noch nie arbeiten sehen. Natürlich war das mit einer Schussverletzung im Oberschenkel auch kaum möglich. Aber irgendwie kam ihr das mit der Import-Export-Geschichte nicht ganz geheuer vor. Vielleicht täuschte sie sich ja auch, und seine Geschäfte liefen so gut, dass er sich einen sechzigtausend Dollar teuren Range Rover und eine so teure Lederjacke leisten konnte. Womöglich bekam er sogar Geld von seinem wohlhabenden Bruder.
    Was Ben tat oder nicht tat, ging sie nichts an. Als Gastgeberin hatte sie sich um sein leibliches Wohl zu kümmern.
    Schnell bereitete sie einen Lunch zu, stellte alles auf ein Tablett und brachte es ihm ins Gästezimmer. Ein Computer stand auf dem Schreibtisch, aber er war nirgends zu sehen. Während sie noch überlegte, wo er sein könnte, hörte sie Geräusche im Bad.
    Du lieber Himmel!
    Die Tür stand offen, und Julia trat stirnrunzelnd noch einen Schritt weiter in den Raum. Sie erwog, ihm den Lunch einfach dazulassen und ihn nicht weiter zu stören. Doch als sie sich vorbeugte, um das Tablett auf den Schreibtisch zu stellen, nahm sie sein Spiegelbild im Badezimmerspiegel wahr. Er stand mit geöffnetem, leicht zerknittertem blauem Baumwollhemd und ohne Jeans vor dem Marmorwaschbecken, die Front seines Slips kontrastierte weiß gegen seine Haut. Sie gewahrte seine straffen Schenkel und den dunklen Flaum, der unter einem riesigen weißen Verband verschwand. Julia überlief ein sonderbares Prickeln, eine Mischung aus Unbehagen und heißem Verlangen.
    Schließlich blieb ihr Blick an seinem Gesicht haften. Er hatte sich noch nicht rasiert, und das markante Kinn mit den dunklen Bartstoppeln gab ihm das Aussehen eines attraktiven Filmbösewichts. Besorgnis erregend waren indes die Schweißperlen auf seiner Stirn, zumal er sich krampfhaft bemühte, den Verband an seinem Schenkel zu wechseln. Er ließ sich erschöpft auf den zugeklappten WC-Deckel fallen.
    Julia hätte nie für möglich gehalten, dass dieser Mann körperliche Schwäche zeigte. Am Vortag war ihr bereits aufgefallen, dass er die Zähne zusammengebissen und sich mit eisernem Willen kontrolliert hatte. Jetzt, wo er allein war und sich unbeobachtet fühlte, wurde ihr bewusst, dass er mehr Hilfe brauchte, als er zu erkennen gab. Nach au-ßen hin täuschte er nämlich hartnäckig den starken Typen vor.
    »Sieht so aus, dass ich doch noch Krankenschwester spielen muss«, sagte sie sich leise.
    Dürftig bekleidete Männer in irgendwelchen Schlafzimmern hatten Julia bisher nie verunsichert. Aber ein verletzter Adonis in ihrem Gästezimmer gab ihr zu denken. Sie hoffte nur, dass sie ihn wirklich nicht umbrachte, wie Chloe befürchtete.
    Julia tat einen tiefen Atemzug. Ihr musste weiß Gott niemand erzählen, dass Ben Prescott ihre Hilfe vehement ablehnen würde. Und dennoch würde

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