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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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nicht zu dem biederen Kleid passen wollte. »Wenn du lieber in deinem Zimmer frühstücken möchtest, bringe ich dir auch gerne ein Tablett ans Bett«, erbot sie sich.
    Er musterte sie mit einem langen Blick, bemerkte die vollen Brüste und die schlanke Taille und stellte sich vor, was unter diesen verdammten Rüschen verborgen war. »Superidee, Schnecke. Essen und Bett klingt gut. Auf Sü-ßes hab ich allerdings keinen Appetit.«
    Glut flackerte in ihren Augen auf, was sie blitzschnell unterdrückte, als würde sie Eiswasser auf ein Feuer gießen. Sie bemühte sich redlich, ihr Femme-fatale-Image abzustreifen.
    »Wenn du nichts Süßes willst, wie wär’s dann mit etwas Speck?«, konterte sie und reichte ihm eine Scheibe.
    Schmunzelnd steckte er sich die in den Mund. Sie beobachtete, wie er kaute, und hielt unwillkürlich den Atem an, als er schluckte. Dann schüttelte sie energisch den Kopf, murmelte irgendetwas Unverständliches und konzentrierte sich wieder auf das Backblech. Als sie erneut begann, das Gebäck mit Butter zu bestreichen, hätte er wetten mögen, dass ihre Hand zitterte.
    Er trat hinter sie und fühlte, wie sich ihr Körper anspannte.
    »Was hast du vor?«, fragte Julia. Ihre Hand mit dem Backpinsel hielt mitten in der Bewegung inne.
    Er trat noch näher, drückte sie vor die Arbeitsplatte und legte die Arme rechts und links von ihr auf den Tresen, wodurch sie ihm nicht entwischen konnte.
    »Ben, ich finde das überhaupt nicht lustig«, zischte sie, und ihre Wut blitzte hinter der Mamsell-Fassade hervor.
    »Hör mal, Schnecke, anständige Mädchen sind immer lieb und nett. Soweit ich weiß, werden die auch nie wütend«, foppte er sie.
    »Aber nur, weil sie sich nicht mit Typen wie dir abgeben müssen«, giftete sie ihn an.
    Er lachte schallend. »Finde dich damit ab, Julia, du bist kein anständiges Mädchen. Kleider verändern einen Menschen nicht. Ich wette, der Fummel gehört dir nicht einmal.«
    »Doch.«
    Er schnaubte ungläubig. »Wann hast du dich denn so angezogen?«
    Weil sie sich vor ihm nicht lächerlich machen wollte, beschloss Julia, ihm die Antwort schuldig zu bleiben. Das Kleid war ihres, aber es war ein Halloween-Kostüm gewesen, das sie, als June Cleaver aus der Fernsehserie Mein lieber Biber verkleidet, im Country-Club getragen hatte.
    Kurz vor jener Party war ihr zufällig zu Ohren gekommen, dass man Wetten auf ihr Kostüm abgeschlossen hatte: Playboy -Bunny oder Sexkätzchen.
    Verstimmt über ein solches Klischee, war sie als die amerikanische Supermom aufgekreuzt. Seinerzeit hatte sie nicht im Traum daran gedacht, dieses Kleid je wieder zu tragen. Aber solange sie sich nichts Neues gekauft und Kate ihr noch nichts ausgeborgt hatte, musste sie alles anziehen, was sie in ihrem Kleiderschrank finden konnte und nicht knalleng, superkurz oder schreiend gefleckt war. Natürlich hatte Kleidung keinen entscheidenden Einfluss auf die Persönlichkeit, dennoch wollte Julia ihre Verwandlung mit allen Mitteln unterstreichen. Kleidung war nur der Anfang … gefolgt von sexueller Enthaltsamkeit in punkto Sonnyboys.
    Aber das musste sie Ben Prescott nicht unbedingt auf die Nase binden.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. Dieser Kerl machte es ihr verdammt schwer, immer nett, sympathisch und verbindlich zu sein – ganz zu schweigen von ihrem Vorhaben, platonisch Freundschaft mit ihm zu schließen.
    Er drängte sich dichter an sie, und Julia wurde es empfindlich eng. Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. Sein Blick war hart, heiß und hungrig und hatte keineswegs das von ihr vorbereitete Frühstück zum Gegenstand. Sie fühlte, wie seine Glut ihren mühsam aufgebauten Widerstand zum Schmelzen brachte. Er roch nach Zahncreme und warmem Bett. Angenehm. Einfach angenehm.
    Inzwischen klebte er fast an ihrem Rücken. »Weißt du, du hast einen fantastischen Körper«, räumte sie ein. »Und der Sex zwischen uns wäre bestimmt großartig. Aber das wird nicht passieren.«
    Ben erstarrte, dann brach er in johlendes Gelächter aus.
    »Äh – hmm«, murmelte sie, den Blick auf das Zimtgebäck geheftet. »So hab ich das nicht gemeint …«
    »Wie denn dann?«, erkundigte er sich mit erotisch tiefer Stimme.
    »Ich meine, ich wollte nicht so …«
    »… direkt sein?«, half er ihr. »Das ist ja das Faszinierende an dir. Du trägst dein Herz auf der Zunge. Du sagst spontan, was du denkst. Das ist … selten. Und interessant.«
    Sie seufzte. »Ich will keine interessante Rarität sein, ich will

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