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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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sie dieses Prachtexemplar nicht hilflos seinem Schicksal überlassen. Schließlich brauchte sie ihn dringend für ihre Show. Dass er bei seinem Nein bleiben könnte, verdrängte sie locker.
    Sie marschierte zum Bad und klopfte auf den Türrahmen.
    Er zuckte kaum merklich zusammen, bevor sich ihre Blicke trafen und sie einander in dem Spiegelglas fixierten.
    »Geh weg«, befahl Ben.
    Sie drückte die Tür weit auf. »Du scheinst zu vergessen, dass ich nicht so leicht zu entmutigen bin.«
    »Wäre aber besser für dich. Ich bin doch kein Schoßhündchen, das sich von dir aufpäppeln lässt. Lass mich in Ruhe, sonst passiert was.«
    Sie musterte ihn kokett. »Versprochen?«
    Ben fluchte etwas Unverständliches. »Bist du eigentlich immer so direkt?«
    »Ich glaub schon. Komm, ich helf dir auf.« Als sie seinen Arm packte, leistete er kaum Widerstand. »Du legst dich jetzt ins Bett, damit ich den Verband wechseln kann.«
    »Das wirst du schön bleiben lassen.«
    »Okay, okay, dann kann das ja eine von deinen vielen Verehrerinnen übernehmen, die ständig hier anrufen. Die wären bestimmt schwer beeindruckt.«
    Auf dem Weg zum Bett brummelte er leise vor sich hin, während er sich schwer auf sie stützte.
    »Ich wechsle den Verband, danach musst du etwas essen.«
    Schau an, er protestierte nicht einmal.
    Er unterdrückte ein Stöhnen und sank schließlich erleichtert seufzend auf das Bett.
    »Vielleicht erst das Essen«, murmelte er. Für einen vollständigen Satz fehlte ihm wohl die Energie.
    »Natürlich.«
    Mühsam richtete er sich im Bett auf und stützte sich gegen das Rückenteil, dann stellte Julia ihm das Tablett auf den Schoß. Schweigend aß er ein halbes Sandwich. Zwischendurch lehnte er immer wieder den Kopf zurück, schluckte und seufzte behaglich. Man hätte kaum glauben mögen, dass er nicht allzu lange Zeit zuvor bereits ausgiebig gefrühstückt hatte.
    Fasziniert beobachtete sie ihn. Da sie Einzelkind war und ihre beiden besten Freundinnen keine Brüder hatten, hatte Julia außer ihrem Vater zeitlebens kaum Berührungspunkte mit anderen Männern gehabt – jedenfalls nicht von einem auf den anderen Tag. Sie ging mit ihnen aus, blieb auch nachts, machte aber spätestens vor dem Frühstück den Abflug. Interesse an einer engeren Bindung hatte sie nie gehabt.
    Ben beim Essen zuzusehen war einfach … eine neue Erfahrung. Er schien mit jedem Bissen neue Energie zu tanken, obwohl er ihr schwach und verletzbar eigentlich viel besser gefiel. Und gleich würde sie ihm den Verband wechseln.
    Insgeheim schalt sie sich für ihre Spinnereien, die völlig untypisch für sie waren. Letztlich war er doch ein Mann wie jeder andere.
    »Na, bist du beeindruckt, Schnecke?«
    Sie riss sich aus ihren Gedanken und reckte selbstbewusst ihr Kinn. »Beeindruckt?«, fragte sie betont gleichgültig.
    Ben stöhnte gespielt auf. »Schnecke, bring dich nicht selber in Verlegenheit.«
    »Wieso?«
    »Ich finde, du wirkst ziemlich panisch. Könnte nicht sagen, dass eine Frau schon jemals so ein Gesicht gezogen hat, wenn sie mein bestes Stück gesehen hat.« Er schmunzelte.
    »Wie witzig. Ich dachte gerade an den Verbandwechsel.«
    »Das tröstet mich«, zog Ben sie auf.
    »Satt?«, fragte Julia, als er den letzten Bissen verputzt hatte und zufrieden seufzend in die Kissen sank.
    »Mmmm, war echt lecker. Und ja, ich bin satt.«
    Sie nahm das Tablett auf. »Ich bin gleich zurück.«
    »Nur keine Hektik.«
    In der Küche räumte sie eilig das Geschirr in die Spülmaschine, dann lief sie zurück zu Ben. Einerseits erstaunt, dass er friedlich schlummerte, war sie andererseits froh, denn der Verbandwechsel wäre bestimmt leichter, wenn er sie nicht ständig anstarrte. Beobachtete. Sie vielleicht unbeabsichtigt berührte.
    Sie holte Pflaster, Gaze, Jod und Reinigungskompressen aus dem Bad und setzte sich behutsam auf den Bettrand. Er murmelte im Schlaf, wachte aber nicht auf.
    Verstohlen betrachtete sie den Schlafenden. Er war extrem anziehend und ausnehmend gut gebaut. Seine gebräunte Brust war von schwarzem, gewelltem Flaum bedeckt, der nach unten hin unter dem Bund seines Slips verschwand. Nicht einmal der dicke Verband vermochte den Eindruck zu schmälern, dass es sich hier um ein Prachtexemplar von einem Mann handelte.
    Selbstvergessen und völlig ausblendend, dass sie ja ein anständiges Mädchen sein wollte, streckte Julia die Hand aus und streichelte die feine, dunkle Linie auf seinem Brustkorb. Es fühlte sich sündig weich an. Seine

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