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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Julia Boudreaux
    Thema: Überraschung
    Kotzbrocken sind für mich absolut passé. Meine Show-Idee wird noch nicht verraten. Es wird jedenfalls ein Superding! Küsschen, j

6
     
    Julia schloss ihre E-Mail und wandte sich vom Computer ab. Sie hatte den total verrückten Einfall, sich auf ihren E-Mails in Zukunft mit dem Titel Produzentin zu schmücken. Sie musste nur noch ihre neue Show-Idee in trockene Tücher bringen.
    Ein Werbevideo in Kates Show würde die Männer bestimmt wie die Fliegen anziehen. Damit die Sache klappte, müsste sie sich allerdings auch noch um die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen kümmern, die für die Verwandlungen erforderlich waren. Angefangen vom Haarschnitt bis hin zu geschmackvollem Mobiliar – und natürlich alles umsonst. Die beteiligten Firmen bekämen lediglich Publicity durch die Einschaltquoten. Unter der Rubrik Dienstleistungsgesuche hatte Julia bereits eine Anzeige in der Zeitung geschaltet.
    Aufgrund des Werbeerfolgs der beiden Shows von Kate und Chloe wusste Julia, dass viele Leute durchaus bereit waren, für eine entsprechende Publicity ihre Produkte kostenlos zur Verfügung zu stellen.
    Die Vorstellung, einen primitiven, unsensiblen Typen in einen wahren Schatz zu verwandeln, ließ Julia wohlig erschauern.
    Ben hatte ungläubig gestaunt, als sie ihm von ihrer Idee erzählt hatte. Offen gestanden hatte ihn ihr Vorhaben nicht vom Hocker gerissen. Wahrscheinlich war er auch nicht der passende Kandidat für Primitivling. Einen Dauernörgler, der ihr die Show vermieste, konnte sie wirklich nicht gebrauchen, und wenn er noch so umwerfend aussah!
    Bis sich die ersten Interessenten meldeten, wollte sie sich auf ihre eigene Transformation konzentrieren. Wenn Julia allerdings an das Wort Ben dachte, lösten sich ihre guten Vorsätze in Luft auf. Dabei ging es ihr nicht unbedingt um Sex – obwohl sein Astralkörper förmlich dazu aufforderte -, nein, dieses ständige Lieb- und Nettsein ging ihr allmählich auf den Geist.
    Aber sie würde das Ding durchziehen, mehr tun, als ihren Modestil zu ändern, sogar wenn nötig zu erröten und selbst an die Tür zu gehen.
    Nach einem kritischen Blick in den Spiegel fasste sie einen Entschluss.
     
    Eine halbe Stunde später betrat Julia die Haarspray-Wolken und die Trockenhauben-Geräuschkulisse des Velvet Door Salon.
    »Hallo!«, rief die Friseurin. »Bitte setzen Sie sich.«
    Julia kam der Aufforderung nach. Sie hatte sich goldrichtig entschieden und damit basta.
    Die Friseurin löste die Spange, die den Pferdeschwanz zusammenhielt. »So schönes Haar. Wollen Sie es wirklich abschneiden lassen?«
    »Aber sicher. Es wird höchste Zeit, dass ich einen Schnitt mit der Vergangenheit mache.«
    Die Augen der Frau weiteten sich. »Jetzt verstehe ich, was Sie meinen. So etwas wie ein neues Image, hm?«
    »Ja.«
    Die Friseurin fasste Julias Arm. »Ich werde Sie stylen, und Ihr Haar wird genauso schön sein wie jetzt. Nur eben anders.«
    »Ich dachte an einen ganz einfachen Haarschnitt, etwa schulterlang.«
    »Aber nein, das wäre zu schlicht.«
    »Ich möchte es schlicht haben.«
    »Also gut«, meinte die Frau skeptisch. »Wenn Sie davon überzeugt sind.«
    War sie natürlich nicht, aber sie sagte nichts. Die Friseurin lenkte Julia mit ihrem ununterbrochenen Redefluss ab, während sie ihr die Haare wusch und ausbürstete.
    »Was halten Sie davon, wenn ich es kürzer und ein bisschen pfiffiger schneide?«, wagte die Frau einen weiteren Vorstoß.
    »Nein, ich bevorzuge einen konservativen Stil«, erklärte Julia mit einem bekräftigenden Nicken.
    Und nach einer weiteren halben Stunde starrte Julia ein Spiegelbild an, das sie kaum wiedererkannte. Am liebsten hätte sie geheult.
    Mussten Veränderungen denn so wehtun?
    »Gar nicht so übel«, meinte die Friseurin diplomatisch.
    Nicht übel?
    Julia schauderte, dann reckte sie energisch ihr Kinn. Man konnte ihr vieles nachsagen, aber eitel war sie gewiss nicht. Was vielleicht auch daran lag, dass sie immer blendend ausgesehen hatte.
    »Danke, die Frisur entspricht genau meinen Vorstellungen.«
    Dann konnte sie nur noch zum Meadowlark Drive zurückfahren.
    Mit einem mulmigen Gefühl bog Julia in die Auffahrt. Sie kramte in ihrer Handtasche nach irgendwelchen Spangen und Bändern und schlang ihre merklich gekürzten Haare zu einem Knoten zusammen. Was Ben dazu meinte, interessierte sie nicht, sie fühlte sich nur so schrecklich verletzbar ohne die lange Mähne.
    Sie lächelte,

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