Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
gelüftet.«
Lügnerin.
Um Bens Mundwinkel zuckte es. »Hast wohl einen verstohlenen Blick darauf geworfen, was, Schnecke?«
»Du kannst es mir glauben, mehr als einen.«
Sprachlos starrten sie einander an. Dann prustete er vor Lachen. »Da ist sie ja wieder, die gute, alte, wilde Julia. Hat nicht lange gedauert, dich aus der Reserve zu locken.«
»Scher dich zum Teufel.«
»Ich bin auf dem besten Weg«, schnurrte er kehlig.
Seine dunklen Augen glitten wieder zu ihrem Mund, dann beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie – aber nicht auf die Lippen.
Sein Mund streifte Julias Stirn, ihre Schläfe und glitt zu ihrem Ohr. Obwohl er ihre Lippen nicht berührte, fand Julia den Kuss ungemein sinnlich und intensiv.
Sein durchtrainierter Körper war hart wie Granit, und er presste sich mit einem unterdrückten Stöhnen an sie. Julia juckte es in den Fingern, ihn zu berühren, aber sie blieb standhaft.
Sie hatte unzählige Männer geküsst, aber keiner hatte diese sexuelle Ausstrahlung gehabt. Ben konnte sie in Sekunden erregen, dass es ihr glutheiße Schauer über den Rücken trieb.
Sie hätte ihm so gerne nachgegeben. Wäre es denn schlimm, sich von ihm streicheln zu lassen? Nur ein paar klitzekleine Streicheleinheiten?
Ihre guten Vorsätze lösten sich in Wohlgefallen auf, und Julia legte die Hände auf seine Brust. Lasziv stöhnend knabberte er an ihrem Ohrläppchen. Wie von selbst glitten ihre Handflächen höher, worauf Ben Julia innig umschlang.
Seine Lippen setzten ihr magisches Spiel fort. Julia überkam eine unerfüllte Sehnsucht: Sie gab jede Zurückhaltung auf und streichelte mit ihren Händen die nackte Haut unter dem aufgeknöpften Hemd. Er war hart und heiß.
Zu heiß.
Lust und Leidenschaft waren schlagartig verpufft.
»Ben.« Sie versuchte sich ihm zu entwinden.
Er presste sie lediglich fester an sich.
»Ben! Du bist heiß.«
Ein raues, sinnliches Lachen drang aus seiner Brust. »Ich bin heiß – heiß auf dich.«
Julia schnaubte verächtlich. »Glauben Männer wirklich, dass diese Anmache funktioniert?«
»Und, funktioniert sie?«, flüsterte er mit tiefer Stimme an ihrem Ohr.
Heimlich musste sie sich eingestehen, dass es mit diesem Mann tatsächlich funktioniert hätte. Nur nicht heute.
»Ben, du bist heiß. Nicht bloß heiß , du hast Fieber. «
Das schien zu wirken, denn er ließ von ihr ab. »Ich habe kein Fieber«, beteuerte er im Brustton der Überzeugung.
»Ben …«
»Ehrlich, ich bin okay.«
Julia ging darüber hinweg. »Hast du den Verband gewechselt?«
Er funkelte sie an. »Ganz schön oft.«
»Was ist denn das für eine Antwort? Lass mich mal sehen.«
»Da gibt es nichts zu sehen.«
Sie legte eine Hand auf seine Brust und schob ihn resolut zum Bett. »Leg dich hin«, wies sie ihn an, als er missmutig das Gesicht verzog. »Ich zieh dir die Jeans aus.«
»Das kann ich allein.«
Ben schaffte es, aber nur mit Mühen. Danach sank er schwer atmend vor die Kissen. Er wehrte sich kaum, als sie den Verband abnahm, obwohl es doch entsetzlich wehtun musste. Bestürzt betrachtete Julia die Verletzung.
Er reckte den Hals. »Hat sich nicht verändert.«
»Wirklich?« Das klang, als hätte sie ihre Zweifel.
»Ja. Wenn du mir bitte das Desinfektionsmittel holen könntest …«
Sie sprang auf und kehrte wenig später mit der Flasche und Verbandszeug zurück. Als er sich die Wunde selbst versorgen wollte, schob sie seine Hände weg. Verblüffend schnell hatte sie die Verletzung gesäubert und neu verbunden.
»Ich hole dir ein Glas Wasser mit einem fiebersenkenden Schmerzmittel. Und dann musst du ausruhen und das Bein schonen. Nicht, dass sich dein Zustand noch weiter verschlechtert!«
Bevor er protestieren konnte – wofür er wohl auch zu schwach war -, lief sie in die Küche und holte ihm das Wasser.
Als sie zurückkam, lag er mit geschlossenen Augen auf dem Bett.
»Na super. Jetzt hab ich dich umgebracht. Ich musste Chloe hoch und heilig versprechen, dass ich dir nichts tue, und dabei habe ich doch bloß deinen Verband gewechselt!«
»Gib mir endlich das Wasser und halt die Klappe.«
Er stürzte es in einem langen, gierigen Zug hinunter und ließ den Kopf zurücksinken. Seine Hand mit dem leeren Kristallglas hing schlaff über dem Bettrand.
»Ben, ich rufe besser einen Arzt.«
»Ich bin okay«, murmelte er. »Der Mensch hat nun mal gute und schlechte Tage.«
Dann schlief er auf der Stelle ein.
In den nächsten fünf Stunden lief Julia ständig zwischen
Weitere Kostenlose Bücher