Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
du gibst es endlich zu, dass du ein Primitivling bist.«
»Ich zeig dir Primitivling.«
Er wollte sich auf sie stürzen, aber Julia strahlte ihn nur an. Dann lachte sie so herzerfrischend, dass die Kinder in die Küche gelaufen kamen, weshalb Ben sich bremste. Es war höchst amüsant zu beobachten, wie der Wilde im Beisein von zwei leicht beeinflussbaren Heranwachsenden lammfromm wurde.
»Heißt das, ich darf mitmachen?«, fragte Todd aufgeregt.
Julia musterte ihren früheren Wunschkandidaten. »Ich mache Primitivling ohne dich. Wir fangen morgen damit an, Machos zu interviewen. Hier in meinem Haus.«
»Hier?«, meinte Ben gedehnt.
»Ab neun Uhr nonstop.« Sie wandte sich an Todd. »Kannst du um neun Uhr hier sein?«
»Na klar!«
»Das wird eine ganz große Sache! Ein bisschen MTV, ein bisschen NBC. Wir werden improvisieren und gleichzeitig professionell sein. Ich zaubere einen Hit, und Todd hilft mir dabei. In der ersten Dezemberwoche haben wir das Ganze im Kasten.«
Todd strahlte. In Trishas Freude für ihren Bruder mischte sich ein klein wenig Neid.
Ben musste es bemerkt haben. »Trisha, warum kommst du morgen früh nicht gleich mit? Ich werde mich heute Abend mit eurer Mutter unterhalten. Wenn sie einverstanden ist, fangen wir mit den Fahrstunden an, während die zwei ihre Show machen.« Er blickte zu Julia. »Ihre absolute Irrsinns-Show.«
»Du traust mir wohl nicht zu, dass ich so was kann«, meinte Julia schnippisch.
»Was denn?«, wollte Trisha wissen.
»Einen verdorbenen in einen sensiblen Burschen verwandeln.«
Ben schnaubte. »Sie will echte Kerle in Waschlappen umpolen. Todd, sei bloß vorsichtig. Und hör nicht auf ihre guten Ratschläge. Hilf bei den Aufnahmen, mach dein Video, und halt dich ansonsten schön raus.«
An: Rita Holquin
Von: Ben Prescott
Thema: Kinder
Liebe Rita, ich hatte ein gutes Gespräch mit Trisha und Todd. Melde dich doch, wenn du zu Hause bist. Dann besprechen wir alles Weitere. Ben
An: Ben Prescott
Von: Rita Holquin
Thema: Betr. Kinder
Lieber Ben, danke, dass du mit ihnen gesprochen hast. Sie haben mich im Büro angerufen, und ich hab sie schon ewig nicht mehr so glücklich erlebt. Vielen, vielen Dank, Ben. Trish hat mir erzählt, dass du ihr Fahrstunden geben willst. Und Todd hat die Videoaufnahmen erwähnt.
Da du bestimmt richtig entscheidest für die Kinder, mache ich mir keinerlei Sorgen. Ich habe wirklich nichts dagegen, dass du Trish und Todd entsprechend förderst.
Herzlich, Rita
An: Rita Holquin
Von: Ben Prescott
Thema: Betr. Kinder
Rita, Trish und Todd brauchen dich in ihrem Leben. Verschließ dich ihnen nicht. Sie brauchen ihre Mutter. – Ben
10
Draußen klingelte es.
Julia war aufgeregt und ziemlich gespannt. Tag eins für die Konzeption ihrer aktuellen Show hatte begonnen.
Einen kurzen Moment lang saß sie auf dem Küchenstuhl, schloss die Augen und sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Bitte hilf mir, dass es klappt.
»Julia!«
Sie erkannte Todds Stimme.
Er stürmte in die Küche. »Du musst dir unbedingt die Schlange da draußen ansehen! Ein Typ nach dem anderen.«
»Was?«
Ein kleiner, untersetzter Mann mit roten Haaren und Sommersprossen war Todd gefolgt. »Hallo, Julia.«
»Hi, Rob. Danke, dass du mich bei dieser Sache unterstützt.«
Julia schätzte Robert Krynowski als Kollegen und als hervorragenden Kameramann von KTEX TV.
Sie lief zum vorderen Küchenfenster. Der gesamte Meadowlark Drive war mit Autos zugeparkt. Vor ihrer Haustür hatten die Männer bereits eine lange Schlange gebildet.
»Okay, okay, denk nach, Jules«, sagte sie zu sich selbst.
Ben tauchte auf und wirkte nicht eben angetan. »Wer zum Teufel sind diese Kerle, die da draußen Spalier stehen?«
Dann bemerkte er Rob. »Und wer sind Sie?«
Julia machte die beiden schnell miteinander bekannt, und die Männer begrüßten einander mit Handschlag. Darauf wollte Ben wieder verschwinden.
»Warte!« Julia stürzte ihm nach und hielt ihn tapfer lächelnd fest. »Ich brauche deine Hilfe.«
Er schaute sie prüfend an.
»Bitte«, sagte sie mit einem verführerischen Augenaufschlag.
»Mit Wimpernklimpern kommst du bei mir nicht weiter.«
»Also gut, dann eben anders: Du hast noch was gutzumachen bei mir.«
Grinsend strich Ben sich eine seiner verflucht anmachenden Locken aus der Stirn. »Mit dem Spruch hast du mich bereits unter den
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