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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Schreibtisch gelockt. Schon vergessen?«
    Julia wurde knallrot im Gesicht. Als wenn sie das je vergessen könnte! Sie starrte ihn an und spürte wieder dieses heiße Kribbeln im Bauch. Er war jetzt zwei Wochen bei ihr, vor sechs Tagen hatten sie den Horrortrip ins Krankenhaus unternommen. Er hinkte kaum noch, und die Verletzung war so gut wie ausgeheilt.
    »Nichts für ungut«, erwiderte sie. »Ich hätte dich nicht fragen sollen. Das Problem ist nur, wer soll denn diese ganzen Typen einzeln in mein Büro vorlassen? Dass der Ansturm so groß sein würde, hätte ich nicht erwartet.«
    Ben wurde augenblicklich ernst und musterte sie kopfschüttelnd. »Also gut, sag mir, was ich tun muss. Aber danach hast du was gutzumachen.« Die Augenbraue mit der Narbe zuckte verräterisch.
     
    Im Arbeitszimmer ihres Vaters hatte Julia alles vorbereitet. Die Lebensläufe lagen hoch aufgeschichtet vor ihr. Rob war im Raum und sollte die Interviews aufnehmen, dabei würde Todd ihn mit seiner neuen Videokamera unterstützen.
    Ben führte das Regiment über mindestens fünfundsiebzig Kandidaten, die in Julias Wohnzimmer und im Esszimmer herumlungerten. Eine rasche Bestandsaufnahme ergab eine Reihe von Lederjackentypen, ledergesichtigen Typen sowie ein paar Typen, die Lederpeitschen bei sich trugen. Die Peitschentypen sortierte Julia allerdings aus, da ihnen nicht mehr zu helfen war.
    Um Punkt neun steckte Ben den Kopf durch die Arbeitszimmertür. »Bist du bereit?«
    Vermutlich sah man ihr die Wahnsinnsangst an, denn er lachte irgendwie schadenfroh und schüttelte den Kopf. Kein aufmunterndes Wort, kein Du schaffst das schon . Er drehte sich Richtung Wohnzimmer und rief den ersten Namen.
    »Jones, Bo.«
    Rob nahm die Kameraeinstellung vor, um den Kandidaten beim Hereinkommen zu filmen, musste aber schnell kapitulieren, da der Mann zu groß war.
    »Mr. Jones.« Julia stand auf und hielt ihm die Hand hin.
    Der Typ zerquetschte ihr fast die Finger.
    »Okay«, sagte sie und zog die Hand weg, als er nicht losließ. Er hingegen musterte sie von oben bis unten.
    »Spießig, aber scharf«, verkündete er.
    »He Alter, halt die Klappe und setz dich.«
    Das kam von Ben, der sich wie ein Gefängniswärter im Türrahmen postiert hatte. Julia war froh um seine Gegenwart, sonst hätte sie ihn jetzt wütend angefahren.
    Als wenn sie sein persönlicher Besitz wäre.
    Wieder jagte ein verräterisches Prickeln über ihre Wirbelsäule.
    »Also, Mr. Jones, dann erzählen Sie mal ein bisschen über sich.«
    Er fläzte sich in den Sessel und legte einen Fuß auf das andere Knie, worauf sich die ohnehin knallenge Jeans dermaßen über seinen Genitalien spannte, dass sich seine Testikel abzeichneten.
    Igitt.
    »In der Anzeige stand, dass Sie schlimme Typen suchen. Ich bin schweinisch verdorben, Zuckerschnute.«
    Zuckerschnute?
    Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und fixierte sie mit anstößig stechendem Blick. »Halten Sie sich nicht mit den Nullnummern da draußen auf. Ich bin Ihr Mann.«
    Nein, das war er definitiv nicht, schoss es Julia durch den Kopf. Und wenn sie die Show ohne ein männliches Wesen durchziehen müsste, der hier war jedenfalls zum Abgewöhnen. »Vielen Dank. Ich werde gegebenenfalls auf Sie zurückkommen.« Sie erhob sich. »Der Nächste!«
    Bo Jones verzog sich maulend, aber zum Glück ohne längere Diskussion. Als sie beim Hinausgehen einen Blick auf sein Gesicht erhaschte, glaubte Julia darin eine Verunsicherung gesehen zu haben. Hatte er vielleicht nur eine Show abgezogen? Womöglich war er gar kein schlimmer Typ, sondern ein arbeitsloser Schauspieler, der sich bei ihr bewerben wollte?
    Sie suchte aber keinen Schauspieler, sondern einen echt schlimmen Typen.
    Richard Paxton war der nächste Bewerber. Er wirkte wirklich ungeschliffen und urtümlich, trotzdem setzte Julia ihn in null Komma nichts auf die Abschussliste.
    Ben steckte den Kopf durch die Tür. »Das ging aber fix.«
    »Er ist nicht der Richtige.«
    »Weißt du das so schnell?«
    »Immer noch nicht begriffen, dass ich einen scharfen Typen brauche?«
    Ben schüttelte den Kopf. »Wie du von Männern redest. Ich möchte wetten, Frauen sind schlimmer.«
    »Der Nächste!«, rief er.
    Gegen Mittag hatten sie erst einen Teil der Kandidaten gesichtet und gönnten sich zwanzig Minuten Pause für einen schnellen Lunch. Schließlich hatte Julia ja einen Patienten und einen Halbwüchsigen zu versorgen.
    In dieser kurzen Zeitspanne lernte Julia Sonja kennen.
    Die Frau

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