Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
Vom Netzwerk:
war umwerfend. Groß, blond, blauäugig, eben der nordische Typ. Sie hatte schimmernden pinkfarbenen Lipgloss aufgetragen und die Nägel im passenden Farbton lackiert. Ihre Kleidung war kurz, eng und teuer. Genau die Art von Garderobe, wie Julia sie getragen hatte.
    Julia empfand einen leichten Anflug von Neid, den sie rasch wegwischte.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie, als Sonja ihr Büro betrat.
    Nachdem sie sich kurz vorgestellt hatte, erklärte Sonja, sie habe von der Show gehört.
    »Ich bin Haarstylistin und möchte gern mitmachen«, teilte Sonja ihr mit. »Meine Dienste biete ich Ihnen quasi zu Werbezwecken an. Ich möchte nämlich neue Kunden gewinnen und halte das für eine gute Gelegenheit.«
    Während ihres kurzen Gesprächs stellte Julia erstaunt fest, wie sympathisch ihr die junge Frau war. Bevor sie sich wieder auf ihre männlichen Kandidaten konzentrieren musste, hatte sie mit Sonja einen Deal gemacht.
    Kleidung und entsprechende Accessoires waren bereits von einem Modehaus zugesagt worden. Jetzt hatte Julia auch eine Friseurin und damit ein weiteres Problem gelöst. Fehlte nur noch der passende Typ.
    Sonja hinterließ ihre Telefonnummer, so dass Julia sie rechtzeitig vor den Aufnahmen anrufen konnte. Dann ging Julia wieder an die Arbeit.
    »Wer war das?«, erkundigte sich Ben, als er ihr Büro betrat.
    »Meine neue Friseurin«, verkündete sie strahlend.
    »Willst du dir die Haare etwa noch kürzer schneiden lassen?«
    »Nein.« Sie kicherte. »Meine Haarstylistin für die Show. Schick mir doch bitte den nächsten Bewerber rein.«
    Als sie gegen Viertel nach fünf ungefähr die Hälfte durchhatten, vertrösteten sie die Übrigen auf den Sonntag. Rob reckte seine müden Glieder, und Todd ließ sich in den Interviewsessel fallen. Selbst Ben wirkte geschafft, Julia war müde, und ihr schwirrte der Kopf.
    »Vielen Dank, dass ihr mich so toll unterstützt habt. Allein hätte ich das nicht gepackt.«
    Todd grinste. »Ich hab echt tolle Szenen mit meiner Kamera aufgenommen. Und Rob hat vermutlich tonnenweise Material. Wann fangen wir mit der Bearbeitung an?«
    »Ganz am Schluss. Dann setzen wir uns im Sender zusammen, und du kannst einer professionellen Cutterin auf die Finger schauen.«
    Voller Elan sprang Todd auf und strahlte. »Cool! Aber jetzt muss ich nach Hause. Morgen früh bin ich wieder hier, für die nächsten Interviews.«
    Rob begleitete ihn zur Tür.
    »Du bringst Trisha doch morgen mit, oder?«, rief Ben Todd nach.
    »Hmm, voraussichtlich ja. Aber es wird schwer, sie am Wochenende vor Mittag aus dem Bett zu bekommen.«
    »Sie möchte Autofahren lernen. Also wird sie auch aufstehen«, prophezeite Ben.
     
    Am nächsten Morgen hatte Ben dunkle Ringe unter den Augen und wirkte sichtlich müde.
    Vermutlich hatte er wieder die ganze Nacht vor dem Computer gehockt. Julia war jedenfalls aufgefallen, dass er häufiger im Zimmer auf und ab gelaufen war, als wollte er überhaupt nie schlafen gehen. Allmählich beschlich sie das Gefühl, dass sich hinter seiner betont lässigen Fassade mehr verbarg. Aber was?
    Zweifellos hatte ihn der Tod seines Freundes sehr mitgenommen, und er machte sich Sorgen um dessen Kinder. Aber irgendetwas in Bens Blick signalisierte Julia, dass das längst nicht alles war.
    Als es klingelte und Todd mit Trisha im Schlepptau eintrudelte, bot Julia Ben an: »Ich habe noch eine Dreiviertelstunde Zeit bis zu den nächsten Interviews. Wenn du möchtest, kann ich mit ihr fahren üben.«
    Zusätzlich zu den schlaflosen Nächten hatte der vergangene Tag ihm schwer zugesetzt, und Julia warf sich insgeheim vor, dass sie zu egoistisch gewesen sei.
    »Mir geht es blendend. Ich zeige ihr alles Wissenswerte, und nächste Woche wagen wir uns dann in den Straßenverkehr.«
    »Ich mach es wirklich gern.«
    »Als wenn du nicht schon genug am Hals hättest. Für mich ist es wirklich ein Klacks, Trish die Grundregeln zu erklären, danach kann sie dann deine Zufahrt rauf- und runterfahren. Ich hab sie abgesperrt.«
    »Wie hast du das denn gemacht?«
    »Mit zwei Gartenstühlen.«
    »Du sollst doch nichts Schweres heben!«
    »Ich bin kein Invalide, Julia«, sagte er mit ungeduldiger Schärfe.
    Dann trank er seinen Kaffee aus, stellte die Tasse ins Spülbecken und strebte nach draußen.
    Da sie noch etwas Zeit hatten, beobachteten Todd und Julia die beiden vom Fenster aus. Der Pseudoonkel und das Mädchen saßen in Rita Holquins Wagen, der an einer Seite einen Riesenkratzer hatte. Ben erklärte

Weitere Kostenlose Bücher