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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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bin verflucht noch mal ganz anders als Rocco.«
    Sie gestikulierte wild, und ihr ruhiger Entspannungsmoment war vorbei.
    »Ich brauche mich bloß auf meinen Fragebogen zu beziehen. Lieblingshose? Rocco antwortete Jeans.« Sie musterte Ben von oben bis unten. »Überraschung! Jeans.«
    Er schnaubte missmutig.
    »Lieblingsjackett? Rocco sagte« – sie trommelte mit den Fingerspitzen auf den Tisch – »Leder. Und was trägst du ständig, hm? Eine Lederjacke. Sieh mal einer an. Frage Nummer drei …«
    »Nur weil wir uns zufällig ähnlich kleiden, bin ich doch nicht wie er.«
    »Lass mich mal überlegen.« Julia beugte sich vor und musterte ihn intensiv mit diesen violettblauen Augen. »Er ist ungeschliffen maskulin, unheimlich arrogant und denkt, dass Frau nur dazu da sei, die Beine breit zu machen, damit er sein Vergnügen hat. Kommt dir das irgendwie bekannt vor, Pascha?«
    Ben hätte nicht übel Lust gehabt, ihr vehement zu widersprechen. Stattdessen lehnte er sich ebenfalls vor. »Soll ich dir sagen, wer hier in diesem Haus sein Vergnügen hat? Du, und zwar durch mich.«
    Eine tiefe Röte huschte über Julias Wangen. Ein weiterer Beweis dafür, dass all die grässlichen Schurwoll- und Jogginghosen allmählich Wirkung zeigten.
    Mist.
    Ben wusste gar nicht, warum ihn dies überhaupt interessierte.
    »Hör bitte auf!«, wiegelte sie ab. »Die Schreibtischepisode war ein Fehler.« Sie senkte den Kopf und murmelte etwas Unverständliches. Er hätte wetten mögen, dass sie »ein fantastischer Fehler« hinzufügte, aber als er nachhakte, sagte sie nur: »Soll ich dir jetzt ein Kompliment machen oder was?«
    Er grinste sie scheinheilig an.
    »Ganz egal, Rocco ist es. Ich werde ihn in einen Supertypen verwandeln, und Rob und Todd filmen die ganze Prozedur. Wenn Sterling und Chloe zurückkommen, habe ich eine Show, Rocco ein Date und Todd sein Video. Wir alle können nur gewinnen.«
    »Dann war dir Todd nicht lästig?«
    »Aber nein, ganz im Gegenteil! Ich habe mir sein Band auf dem Gerät meines Vaters angesehen, und es ist wirklich gut.«
    Ein bedrückter Ausdruck schlich sich in ihre Miene. Ihr Blick verdunkelte sich, und Ben war sich fast sicher, dass dies nichts mit Todd, dem Band oder der Show zu tun hatte.
    »Du erzählst nie von deinem Dad«, meinte er.
    Sie fixierte ihn, stand dann abrupt auf und stellte die Teller zusammen. »Da gibt es nichts zu erzählen.«
    Mit einem Stapel Geschirr beladen, eilte sie in die Küche. Ben nahm den Rest und folgte ihr.
    »Was ist mit ihm passiert?«
    »Wieso willst du das wissen?«
    »Weil du so merkwürdig reagierst.«
    »Ich reagiere nicht merkwürdig.«
    »Doch.«
    Sie runzelte die Stirn. »Daran ist nichts Merkwürdiges. Er kam bei einem Kletterunfall ums Leben.«
    »Dein Vater war Bergsteiger?«
    »Mein Vater war ein Hobbyabenteurer. Er reiste überall in der Weltgeschichte herum, um sich den nächsten Adrenalin-Kick zu besorgen. Sein letztes Abenteuer war am Mount McKinley. Er rutschte an irgendeinem Gletscher ab, und da seine Steigeisen oder Eishaken oder wie man das nennt nicht richtig befestigt waren, stürzte er im freien Fall in die Tiefe. Ende der Geschichte.«
    Ben stand da und musterte sie. Er erlebte es häufiger mit, dass jemand unerwartet einen geliebten Menschen verlor und trauerte. Aber bei Julia war es anders. Sie sperrte sich gegen diese leidvolle Empfindung und tat so, als wäre sie längst darüber hinweg.
    »Das tut mir sehr Leid«, sagte er.
    »Ja, mir auch.«
    »Was ist mit deiner Mom? War sie bei ihm?«
    »Was soll das? Ist das so’ne Art Quiz? Versuchst du jetzt etwa, mein Familienleben zu durchleuchten?«
    »Reine Neugierde.«
    Julia fing an, das Geschirr unter fließendem Wasser abzuspülen. Ben sortierte die einzelnen Teile in den Geschirrspüler ein.
    »Nein, meine Mutter war nicht bei ihm. Sie starb, als ich auf der Junior-Highschool war.«
    Ben spürte einen schmerzhaften Stich in der Magengegend. Er hatte mehr Familie, als ihm lieb war, und beklagte sich ständig, dass sie sich in sein Leben einmischte.
    »Was ist mit Großeltern?«
    »Was soll mit ihnen sein?«
    »Leben sie hier irgendwo in der Nähe?«
    »Sie sind gestorben, als ich noch klein war.« Julia scheuerte die Pfannen, die nicht in die Spülmaschine passten.
    »Hast du keine Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins?«
    »Meine Eltern waren Einzelkinder.«
    »Dann bist du ja ganz allein.«
    »Ich bin nicht allein. Ich habe Chloe und Kate.« Sie bedachte ihn mit einem wütenden Blick,

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