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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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verlegen, halb zerknirscht, dass sie noch da war, errötete sie. Vermutlich war sie sauer, dass sie nach dem Sex eingeschlafen war, anstatt zu verschwinden.
    Lächelnd versuchte er, sie an sich zu ziehen.
    Sie krabbelte schleunigst von ihm weg. »Schön zu sehen, dass du wieder hundertprozentig fit bist.«
    »Wer sagt das?«
    »Die letzte Nacht hat es gezeigt.« Ihre Wangen wurden noch einen Ton dunkler.
    »Ich war beeindruckend, was?«, kicherte er.
    Sie hechtete zum Bettrand.
    »Julia?«
    »Schau mal auf die Uhr. Ich bin spät dran. Heute ist mein großer Tag, ich muss die Aufnahmen für den Vorspann von Primitivling machen.« Eingewickelt in das Laken, sprang sie aus dem Bett, bemüht, nicht zu stolpern und der Länge nach hinzufallen. »Hoffentlich fühlst du dich jetzt etwas besser im Hinblick auf Henry.«
    So viel zum Thema gute Laune. Unwillkürlich verkrampfte er sich.
    »Na toll«, seufzte sie. »Dir geht es immer noch bescheiden, und ich hätte nicht wieder daran rühren dürfen.«
    »Ich fühl mich erst besser, wenn ich seinen Mörder habe. Das schulde ich meinem Partner.«
    »Wie du meinst. Dann helfe ich dir eben.«
    Typisch Julia. Erst pikiert, dass sie ihn nach dem Sex nicht verlassen hatte, und dann wieder großherzig bereit, ihn bei einem Problem zu unterstützen.
    »Das wirst du schön sein lassen«, knurrte er. Er rollte sich vom Bett, lief nackt zum Stuhl und streifte die Jeans über.
    »Du hast erzählt, dass er in einer Gasse oder einer unbelebten Seitenstraße erschossen wurde«, plapperte sie unbeirrt weiter. »Du hast mir aber nie erklärt, warum er dort war.«
    »Julia …«
    »Ben« – sie machte große Augen – »sag es mir.«
    Nach einem raschen Blick zu ihr erwiderte er: »Die Abteilung glaubt, dass er wegen einer Drogenrazzia dort war.«
    »Aber du bist da anderer Ansicht.«
    »Gut möglich. Auf der Straße wird gemunkelt, dass es keine Razzia war. Dass es etwas mit Henry und einer Frau zu tun hatte.«
    Ben bemerkte, wie sie sich innerlich anspannte.
    »Mit einer Frau?«, wiederholte sie mechanisch.
    »Was hast du denn auf einmal?«
    »Na ja, Todd hat irgendwie ausgeplaudert, dass seine Eltern sich ständig gestritten hätten.«
    »Das hat Todd dir erzählt?«
    »Ja. Und als ich ihm riet, darüber mit dir oder seiner Mutter zu sprechen, mauerte er total und meinte, er könne seine Mom auf gar keinen Fall auf irgendwelche Frauengeschichten ansprechen.«
    »Was?«, rief Ben baff erstaunt.
    Sie streckte abwehrend die Arme aus. »Bring mich nicht gleich um. Ich erzähl dir doch nur, was Todd mir gesagt hat.«
    Ben begann, nervös auf und ab zu gehen. In seinem Hirn spukten unzählige Fragen herum. »Was genau hat er dir erzählt?« Er konnte seinen Ärger kaum verbergen.
    Julia berichtete ihm von den beiden Gesprächen, in ihrer Eingangshalle und in Roccos Bad. »Ich habe Todd erklärt, dass sich alle Eltern gelegentlich streiten. Darauf sagte er ja, mag sein, aber seine hätten sich ständig in den Haaren gelegen. Wegen irgendwelcher Weibergeschichten.«
    »Verdammt.« Ben raufte sich die Haare. Er wusste selbst nicht, weshalb er stinkwütend war. Auf Julia. »Wieso hast du mir das nicht früher erzählt?«
    Julia ließ sich davon nicht einschüchtern. »Ich weiß es doch selber erst seit gestern Nachmittag. Außerdem meinte er, seine Mutter wäre außer sich, wenn er sich dir anvertrauen würde. Und überhaupt«, setzte sie aufgebracht hinzu, »hätte ich mitten in der Nacht beim Sex davon anfangen sollen? Immerhin erzähle ich es dir jetzt.«
    »Verfluchte Scheiße.«
    »Vielleicht solltest du gelegentlich deine Ausdrucksweise überprüfen.«
    Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und lief aus dem Zimmer.
    Ben sah ihr nach und setzte sich kurz darauf an seinen Computer. Mit einer Mischung aus Skepsis und Widerwillen begann er, durch die Begleitungsservice-Seiten zu surfen. War das der entscheidende Punkt? Hatte Henry im Internet Prostituierte gefunden und nicht nur Links auf Dates oder Drogen?
    Offen gestanden hatte sich Henry in letzter Zeit merkwürdig verhalten. Er war nervös und leicht reizbar gewesen, wegen jeder Kleinigkeit hochgegangen wie eine Rakete, also eine echte Zumutung. War er, Ben, vielleicht deshalb nicht ans Telefon gegangen, weil er die ständigen Stimmungswechsel seines Kollegen gründlich satt gehabt hatte? Der hatte sich nämlich von einer auf die andere Minute vom zuverlässigen Partner in ein Nervenbündel verwandeln können.
    Ben hatte ihm geraten, sich an

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