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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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dass sie vor irgendetwas Angst haben könnte. Aber trotz ihrer Panik schoss sie noch Landschaftsaufnahmen.
    »Komm runter, spring da raus.«
    »Bist du verrückt! Ich kann nicht rausspringen! Außerdem brauche ich Filmmaterial!«
    Stur wie sie war, würde sie bestimmt nicht mehr aussteigen. Also tat Ben das Einzige, was ihm in dieser Situation einfiel. Als die Gondel das Ende der Plattform erreichte und sich in die Luft erhob, hechtete er durch die Öffnung hinein.
    »Was soll das jetzt wieder?«, wollte sie wissen.
    »Ich wollte dich holen«, grummelte er dicht neben Julia in der engen Gondel.
    »Weshalb?«
    »Es gibt bessere Möglichkeiten, um Filmmaterial zu bekommen, als mit diesen unsicheren Dingern durch die Berge zu schaukeln.«
    Für einen Augenblick senkte sie die Kamera, hielt aber sofort wieder drauf, als sich unter ihnen die Stadt ausbreitete. Beide waren von der Aussicht überwältigt und verharrten in staunender Andacht. Doch das Staunen verging Julia, als die Gondel plötzlich knirschend anhielt.
    Mit zitternden Händen legte sie die Kamera auf die Holzbank, die als Sitz- und Staufläche diente. Ben fluchte.
    »Wenigstens hab ich die Aufnahmen im Kasten«, murmelte sie zähneklappernd, als die Gondel quietschend wieder anfuhr.
    Sie umklammerte die Metallverstrebungen unterhalb der Plexiglasfenster. »Schätze, hier passt der Spruch: Bitte legen Sie Ihren Sicherheitsgurt an. Wir rechnen mit einem turbulenten Flug. «
    Nachdenklich legte Ben den Kopf schief. Kaum zu glauben, dass Julia Boudreaux vor irgendetwas Angst hätte. Aber es war eindeutig. Ihre Fingerknöchel traten weiß hervor, während sie sich krampfhaft festhielt.
    »He«, meinte Ben sanft, »das Ding ist zwar wackelig und bricht bestimmt irgendwann auseinander, aber was soll’s? Die holen uns schon hier raus, wenn was passiert. Keine Panik.«
    Julia wurde kreideweiß im Gesicht.
    Er streckte die Hand nach ihr aus.
    »Lass mich«, sagte sie schroff.
    Das hatte gesessen. Aus ihrer Stimme sprachen Furcht und Verärgerung. Zu Recht. Zum einen hatte er bei dem Bericht über Todd total falsch reagiert, und dann hatte er sich wegen der Blumen auch noch wie ein eifersüchtiger Trottel gebärdet.
    »Es tut mir Leid«, sagte er mit aufrichtigem Bedauern. »Ich habe mich wie ein Idiot benommen.«
    Sie starrte in die Ferne. »Stimmt.«
    Er zog eine Grimasse. »Ich werde der Sache mit Henry auf den Grund gehen.«
    »Schön für dich.«
    »Aber zuerst wollte ich mich bei dir entschuldigen.«
    »Gut. Dann kannst du das ja jetzt von deiner Liste streichen.«
    »Julia …« Er kam nicht weiter, da die Gondel unter erneutem Ruckeln stoppte.
    Ihr Gesicht wurde noch eine Spur blasser.
    »Verdammt noch mal«, knurrte er. »Julia, sieh mich an.«
    Zögernd glitt ihr Blick zu ihm. Er sah das Entsetzen in ihren Augen und wusste, dass Julia kurz vor einer Panikattacke stand.
    »Du hast Höhenangst«, schloss er verblüfft.
    Sie presste die Lider zusammen.
    »Warum bist du bloß in diesen verdammten Kasten eingestiegen?«
    Sie konnte ihm nicht antworten.
    »Ich weiß«, sagte er ruhig. »Weil du dich über deine Ängste hinwegsetzen willst.« Er seufzte. »Oh Julia. Du musst doch nicht immer stark sein.«
    Ihre Finger weiterhin um die Metallverstrebungen geklammert, sank sie zu Boden. Dann ließ sie los, schlang die Hände um die angewinkelten Knie und verbarg ihr Gesicht vor ihm.
    Sie bot ein Bild des Jammers. Die starke Julia hatte sich selbst überschätzt.
    Ben nahm sich vor, sie schleunigst moralisch wieder aufzubauen. Aber zunächst musste er einen Anruf erledigen.
    »Hallo, hier ist Ben Prescott.« Er nannte seine Dienstnummer und erklärte die Situation.
    Nach einigen weiteren Anweisungen schaltete er ab und kroch neben Julia. Sanft hob er ihr Gesicht an, so dass sie ihn ansehen musste. Sie hielt jedoch die Augen geschlossen.
    »Schätzchen, schau mich an.«
    Widerstrebend öffnete sie die Lider.
    »Mit dir ist alles okay, glaub mir.«
    »Wirklich?«, fragte sie zögernd.
    Hinter ihrer Frage verbarg sich mehr, als er zunächst vermutete.
    »Natürlich.«
    Sie wandte das Gesicht ab. »Mein Vater konnte es nicht ausstehen, wenn jemand Angst hatte.«
    »Was?«
    Wieder schloss sie die Augen. »Philippe Boudreaux fürchtete sich nämlich vor nichts.«
    Ihm fiel siedend heiß ein, dass ihr Vater bei einem Kletterunfall ums Leben gekommen war, dass er das Abenteuer geliebt hatte.
    »Und er erwartete das auch von seinem einzigen Kind.« Sie sah Ben an. »So was wie

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