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Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Titel: Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilbert Keith Chesterton
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braunen Gesicht, das fast zu braun aussah, als daß es jemals hätte weiß gewesen sein können. Das war der alte Crake, den man gewöhnlich wegen seines Ruhmes aus den letzten Indianerkriegen Hickory Crake nannte in Erinnerung an den berühmteren Old Hickory. Sein Begleiter bildete einen einzigartigen Gegensatz – ein sehr kleiner und lebhafter Gentleman mit dunklem Haar wie ein schwarzer Lacküberzug und einem breiten schwarzen Band an seinem Monokel: Barnard Blake, der Rechtsanwalt des alten Merton, der mit den Partnern Geschäftsangelegenheiten der Firma besprochen hatte. Die vier Männer begegneten sich in der Mitte des äußeren Raumes und blieben im Akte des jeweiligen Gehens beziehungsweise Kommens zu einem kleinen höflichen Gespräch stehen. Und während all dieses Gehens und Kommens saß eine andere Gestalt im Hintergrund des Raumes nahe der Tür zum inneren Raum, mächtig und bewegungslos im Halblicht des inneren Fensters; ein Mann mit Negergesicht und gewaltigen Schultern. Er war das, was die humorvolle Selbstkritik Amerikas neckisch den Bösewicht nennt; den seine Freunde einen Leibwächter nennen mochten, und seine Feinde einen Meuchler.
    Dieser Mann bewegte und rührte sich niemals, um jemanden zu begrüßen; aber sein Anblick im äußeren Raum bewegte Peter Wain zu seiner ersten nervösen Frage.
    »Ist jemand beim Chef?« fragte er.
    »Nun werd nicht nervös, Peter«, kicherte sein Onkel. »Der Sekretär Wilton ist bei ihm, und ich hoffe, das dürfte für jeden ausreichen. Ich glaube nicht, daß Wilton jemals schläft, vor lauter Aufpassen auf Merton. Er ist besser als zwanzig Leibwächter. Und er ist so schnell und lautlos wie ein Indianer.«
    »Das mußt du ja wissen«, sagte sein Neffe lachend. »Ich erinnere mich an die Indianertricks, die du mir beigebracht hast, als ich noch ein Junge war und es liebte, Indianergeschichten zu lesen. Aber in meinen Indianergeschichten schienen immer die Indianer irgendwie das schlechte Ende erwischt zu haben.«
    »Aber nicht in der Wirklichkeit«, sagte der alte Indianerkämpfer grimmig.
    »Wirklich?« fragte der sanfte Mr. Blake. »Ich hätte gedacht, daß sie gegen unsere Feuerwaffen wenig ausrichten konnten.«
    »Ich habe einen Indianer inmitten von 100 Gewehren gesehen, der nichts als ein kleines Skalpmesser hatte und damit einen Weißen tötete, der oben auf dem Fort stand«, sagte Crake.
    »Ja, aber was tat er denn damit?« fragte der andere.
    »Er schleuderte es«, erwiderte Crake, »schleuderte es wie einen Blitz, bevor noch jemand schießen konnte. Ich weiß nicht, wo er den Trick gelernt hat.«
    »Nun, ich hoffe, daß du ihn nicht gelernt hast«, sagte sein Neffe lachend.
    »Mir scheint«, sagte Father Brown nachdenklich, »daß diese Geschichte eine Moral haben könnte.«
    Während sie noch sprachen, war Mr. Wilton, der Sekretär, aus dem inneren Raum gekommen und stand wartend da; ein blasser blonder Mann mit eckigem Kinn und steten Augen mit einem Blick wie der eines Hundes; es war nicht schwer zu glauben, daß er den Blick eines Wachhundes besaß.
    Er sagte nur: »Mr. Merton kann Sie in ungefähr 10 Minuten empfangen«, aber das diente als Signal, um die schwatzende Gruppe aufzulösen. Der alte Crake sagte, er müsse sich auf den Weg machen, und sein Neffe begleitete ihn und seinen legalen Gefährten hinaus, so daß Father Brown einen Augenblick mit dem Sekretär allein blieb; denn der riesige Neger am anderen Ende des Raumes konnte kaum als menschlich oder lebendig empfunden werden; so bewegungslos saß er da, seinen breiten Rücken ihnen zugekehrt und auf den inneren Raum starrend.
    »Ziemlich ausgeklügelte Vorkehrungen hier, fürchte ich«, sagte der Sekretär. »Sie haben sicherlich alles über diesen Daniel Doom gehört, und warum es nicht gut ist, den Boss zu sehr allein zu lassen.«
    »Aber jetzt ist er allein, oder?« sagte Father Brown.
    Der Sekretär sah ihn mit ernsten grauen Augen an.
    »Für 15 Minuten«, sagte er. »Für 15 Minuten von 24 Stunden. Das ist die einzige Zeit, die er wirklich allein sein kann; und auf der er aus einem sehr bemerkenswerten Grund besteht.«
    »Und was für ein Grund ist das?« fragte der Besucher.
    Wilton, der Sekretär, behielt seinen stetigen Blick bei, aber sein Mund, der bisher lediglich ernst war, wurde grimmig.
    »Der Koptenkelch«, sagte er. »Vielleicht haben Sie den Koptenkelch vergessen; aber er hat weder den noch sonst etwas vergessen. Mit dem Koptenkelch traut er keinem von uns. Der ist

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